laut.de-Kritik

Seine einzigartige Sandpapierstimme entschädigt auch für Ausfälle.

Review von

"Die Poesie ist nur der Nachweis des Lebens. Wenn dein Leben richtig gut brennt, ist die Poesie nur seine Asche." Getreu seines eigenen Lebensmottos kehrt Leonard Cohen punktgenau zum 80. Geburtstag zurück ins Rampenlicht. "Popular Problems" heißt das in knapp 50 Jahren erst 13. Studioalbum des kanadischen Poeten. Der Father of Song hat erstmals nahezu durchgehend den Blues.

Nur zwei Jahre sind ins Land gegangen seit seinem - kommerziell betrachtet - erfolgreichsten Werk "Old Ideas". Für Cohen-Verhältnisse ist das geradezu Lichtgeschwindigkeit. Er selbst nennt es "shockingly alarming speed". Einmal mehr gibt es herausragend poetische Lyrics zur einzigartig warmen Sandpapierstimme. Erneut macht jede Silbe deutlich, wie sehr dieser Partisan der Liebe in den Zeiten seiner Abwesenheit der Welt fehlt. Und leider wiederholt sich ebenso jener Fehler des Vorgängeralbums, Producer und Co-Songwriter Patrick Leonard gelegentlich zu viele Zügel in die Hand zu geben.

Jener ist für Cohen gleichermaßen Segen wie Fluch. Getreu seines bisherigen Schaffens zwischen großer Kunst (u.a. war er Co-Produzent für Roger Waters' prophetisches Werk "Amused To Death") und ödem US-Kitsch (Bon Jovi, Peter Cetera, Madonna) kann er Cohen nur gelegentlich das Wasser reichen. Mit unpassend luschigem Country-Gegniedel zerstört er die Magie des Meisters in den eigentlich wundervollen Perlen "Did I Ever Love You" oder "You Got Me Singing".

An dieser Stelle wünscht man Cohen einen Sidekick auf Augenhöhe. Kaum jemand wusste mit Rootsmusik zuletzt so zu begeistern, wie der begnadete Pianist und ehemalige Dr. House, Hugh Laurie. Es ist Patrick Leonard nur zu raten, mal in die eine oder andere Platte des ehemaligen Schauspielers rein zu hören.

Zum Glück lag Cohens großes Plus schon immer im Inhalt und weniger in der Verpackung. Das berühmte Sprichwort "Don't judge a book by its cover" gilt für nahezu alle Cohen-Scheiben seit "Various Positions" (1984). So sind sieben seiner neun taufrischen Tracks jeden Kniefall wert und bedeuten mehr als ganze Diskografien anderer alter Showbiz-Hasen.

"I always liked it slow, I never liked it fast / With you it's gotta go, with me it's gotta last." Zu diesen ungewohnt selbstbewussten Zeilen gibt sich der schicke Opener "Slow" als klassischer Slow-Blues die Ehre. Ein bisschen Blind Lemon Jeffersons "Black Snake Moan" (1927) sowie eine große Rhythmus-Portion von Samuel L. Jacksons 2006er Version kontrastieren und unterstreichen Cohens Timbre gleichermaßen.

Seine lakonische Lässigkeit findet nicht nur hier ihr Pendant im musikalischen Minimalismus. Man höre nur das großartige Piano in "Almost Like The Blues". Mit tupfender Leichtfüßigkeit tanzen die Tasten als luftiger Kokon um die archaische Grundmelodie.

Auch in textlicher Hinsicht hat das Lied eine Schlüsselposition anlog des Klassikers "The Future" inne. Cohens Empathie trifft auf die harsche Wirklichkeit einer weltweit apokalyptischen Gegenwart. Das Besondere ist der einmalige augenzwinkernde Humor als Seitenhieb. In totaler Selbstironie stellt Cohen schlechte Kritiken in eine Reihe mit der Barbarei. Heraus kommt große Literatur als Dreiminuten-Schnellgericht im Popformat. "There's torture and there's killing / there's all my bad reviews / The war, the children missing / Lord, it's almost like the blues."

Wie immer sind es die auszehrenden Kriege, der entweder rachsüchtige oder nicht existente Gott und deren Entsprechung in den Schlachten zwischen Weib und Mann. Seine Erkenntnisse wiederholen sich indes nie. Man kann getrost jedes Wort dieses weisen Mannes in Stein hauen. "Our law of peace
which understands / A husband leads, a wife commands
", haucht er im treibenden "Nevermind". Dazu flankieren ihn gut platzierte weibliche Vocals abwechselnd in englischer und arabischer Sprache.

Mit dem spirituell-philosophischen Bekenntnis "Born In Chains" beansprucht er mutmaßlich einen Weltrekord der Langsamkeit für sich. Der Text brauchte 40 Jahre stetiger Veränderung, bis das Lied endgültig von der Leine durfte. Halb Messe, halb Psalm. Dazu in Cohens Gesamtwerk ein wichtiges Stück, dass die gesammelten Bekenntnisse und Erkenntnisse seines Gedichtbandes "Book Of Mercy" (1985) gebündelt zusammenfasst.

Und dann treffen wir noch auf diesen melancholischen Moment für die Ewigkeit, der sich "Samson In New Orleans" nennt. Cohen zelebriert die Wucht des Unspektakulären. Zur betörenden Melodie samt hervorragend eingefügter Zigeunergeige reißt er als - diesmal ungezähmter Samson - alle Tempel menschlicher Eitelkeit ein. "So gather up the killers, get everyone in town / Stand me by those pillars, let me take this temple down!" Eine Perle, die man getrost neben Glanztaten à la "A Thousand Kisses Deep" oder "Who By Fire" in die Playlist packen darf.

So macht der Mann, der vor wenigen Jahren die unschlagbare Publikumsbegrüßung "Excuse me for not dying" erfand, nicht sich, sondern uns allen ein Geschenk zum Wiegenfest. Cohens tiefgründige Brillianz bleibt ungebrochen und schmeckt so reif, wie jener Rotwein, den er selbst so sehr liebt. Weiterhören mit seinem dunklen Meisteralbum "Songs Of Love And Hate" (1971) und dem musikhistorischen Auftritt "Isle Of Wight".

Trackliste

  1. 1. Slow
  2. 2. Almost Like The Blues
  3. 3. Samson In New Orleans
  4. 4. A Street
  5. 5. Did I Ever Love You
  6. 6. My Oh My
  7. 7. Nevermind
  8. 8. Born In Chains
  9. 9. You Got Me Singing

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LAUT.DE-PORTRÄT Leonard Cohen

Wer einmal der Melancholie des Leonard Cohen verfallen ist, kann und möchte sich meist ein Leben lang nicht mehr davon losreißen. Viel zu tief hat sich …

4 Kommentare mit 37 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    Danke hast ja doch noch flott gemacht und nichts an Qualität missen lassen. Wieder mal einiges gelernt an Infos. Aber auch gedacht einiges dachte ich genau so, einiges wusste ich einfach nicht, anderes empfinde ich anders. Werde nun, weil ich Cohen sein Spätwerk nicht ganz so hoch einschätze, wie z.b. das von Cash, trotzdem doch ein paar Zeilen etwas anderer Kritik auch zu deiner Kritik los. Neben dem Alt - J Album läuft Cohen bei mir in Dauerrotation aktuell, Alt - J ist ein ganz klares Top 3 Album, schrieb ich an anderer Stelle. Cohen max. Top 50. Bei der Unmenge an Neuerscheinungen in einem Jahr finde ich das aber immer noch gut. Beide Reviews kann ich mich mit anfreunden, allerdings bei beiden denke ich, da geht noch was.
    Zu Cohen, über seine Stimme braucht man nichts sagen. Das einfach ein Alleinstellungsmerkmal, das es keine Masche ist nehme ich dem Interpreten ohne einen Gedanken an sein Alter, schon immer ab. Hab ihn mal vor 30 Jahren in der Gruga Halle Essen gesehen. So wie der mich in den allerschönsten Schlaf gesungen hat und die halb gefüllte Grugahalle gleich mit, ist das echt und niemals eine Masche.
    Damals dachte ich nie wieder Cohen, so gut das auch ist, aber halt schade um die verschlafene Kohle für ein Ticket. Das kann schon sein, das sich dieses etwas verfestigt hat, das er einfach eine lahme Socke ist und mich nicht so richtig antörnt.
    Auf dem aktuellen Album dachte ich bei den ersten Tönen von "Slow", will er dich nun veräppeln oder meint er das ernst. Natürlich meint er das ernst, er ist eine echt lahme Socke, durch und durch. Insoweit war er ganz nahe dran bei mir, sofort und recht flott. Bei "Did I Ever Love You" dachte ich sofort an einen Hit al a "Halleluja". Als dann die Mädels des Backrounds, Hinterteil schwingend vor mir standen und ganz fröhlich die gleichen Zeilen sangen, beschlich mich ein seltsames Gefühl. Cohen ein notgeiler alter Sack, der dazu sein Publikum auffordert es doch ihm gleich zu tun, natürlich alles schön langsam. Der Rest belanglos, nicht schlecht zu hören, aber überhaupt nicht meinem inneren Tempo entsprechend, auch nicht meinem äußerem. Für derlei Tempo, muss ich mich selbst immer zu zwingen.
    Die Länge der Produktion, knappe 36 min. halte ich für zu kurz. Nun kann man von einem 80 Jahre altem Mann nicht erwarten, das er alle 5 min. einen Hit nach dem anderem raus haut, die Zeit für derlei Schaffensperioden ist bei ihm noch nie gewesen. Wenn man das aber im Zusammenhang mit seinem Team sieht und dem Aufwand einer heutigen Produktion, dann ist es mangelhaft kurz ausgefallen. Ein paar gescheite Texter, ein, zwei gescheite Musikschreiberlinge eingekauft, schon hab ich binnen 6 Wochen, 20 min. gute Cohen - Songs auf dem Band. Wahrscheinlich wählt Cohen auch sehr langsam oder er besitzt noch ein Kurbeltelefon: Fräääääuuuulein kööööööönnnten SSSSSiiiiiiiiie bitte mal verbiiiinnnnden?"
    Das er nun aktuell zwei Alben in solch schneller Folge schreibt, weil ihm seine Kohle abhanden gekommen ist, ist wohl etwas blöd gelaufen. Das es durchaus ein Segen ist, mal etwas Gas zu geben, auch mit 80, denken ja wohl alle Cohen Fans.

    Gruß Speedi

    P.S.: Wie kann ich dir Ulf eine Nachricht zu kommen lassen?

    • Vor 10 Jahren

      Was ein zusammenhangloser Blödsinn. Liest du das was du schreibst eigentlich nochmal durch, bevor du es abschickst? Wäre für alle Beteiligten hilfreich. Oder lass ne zweite Person drüberlesen.

      Zitat:"So wie der mich in den allerschönsten Schlaf gesungen hat und die halb gefüllte Grugahalle gleich mit, ist das echt und niemals eine Masche.Damals dachte ich nie wieder Cohen, so gut das auch ist, aber halt schade um die verschlafene Kohle für ein Ticket. Das kann schon sein, das sich dieses etwas verfestigt hat, das er einfach eine lahme Socke ist und mich nicht so richtig antörnt."

      Der gute Mann hat noch nie "schnelle" Musik gemacht. Seine Songs leben durch "wenige" Noten und hauptsächlich eben durch die Texte und seine Stimme. Deshalb finde ich es auch so unverständlich wie jemand der anscheinend nicht viel mit Cohens Stimme anfangen kann, sich überhaupt so etwas zu Gemüte führt.

      Ich frage mich auch, wie gut dir die englische Sprache liegt. Das wär mir bei anderen Künstlern nicht so wichtig, aber bei Cohen spielen die Texte und das Verständnis derer doch eine zentrale Rolle. Gleiches Argument wie oben: Wenn du mit den Texten nichts anfangen kannst, warum hörst du dir sowas an?

      Sorry, aber dein Kommentar geht mir einfach nur auf den Sack. Und zwar gewaltig. Ich werde mich auch hüten in Zukunft auf deine Posts einzugehen, weil ich ehrlich gesagt Schwierigkeiten habe die nachzuvollziehen. Wirken für mich eben einfach nur wie aneinander gereihte Sätze, die den ersten Gedanken widerspiegeln, den du gerade hattest. Ich geh mich erstmal abreagieren. Meine Meinung zum Album kommt später heute oder im Laufe der Woche.

    • Vor 10 Jahren

      speedi, das ist ja ein ganz schöner brainstorming-tagebuch-eintrag geworden. 2 sachen erstmal dazu: 1. texter würde er nie einkaufen. jedes cohen wort von ende der 50iger bis jetzt ist seins. egal ob in buchform oder als songtext. 2. persönlich erreicht man mich bei facebook. einfach ne pn schicken. https://www.facebook.com/dein.boeser.anwalt

    • Vor 10 Jahren

      @ dein_ böser_Anwalt: Sorry ich verweigere mich konsequent Facebook, bitte mail mich doch einfach an. Die Adresse steht ja im Profil von mir hier. Sollte einsehbar sein für die "Elite".

      Gut das dachte ich schon, es war auch in die Richtung gemeint, das ein gutes Manegment/Produktion auch dem Künstler auch in solchen Fragen hilfreich zur Seite steht oder im die Frage einfach stellt: Sag mal Leo brauchst du Ideen für Texte, uns erscheint der Umfang deines neuen guten Werkes etwas dünn. Mit nur 20 min. mehr, glauben wir etwas mehr Umsatz zu erzielen. Kann natürlich sein, das hätte ich gerne gewusst, das Leo so ein bisschen der verschrobene Waldschrat ist o. nach dem letzen Bankrott sämtliches Vertrauen verloren hat.

      Das sollte kein Tagebuch Eintrag sein. Das war eher ein persönliches Statment, wie für einem damals 18 Jahre alten Mann, ohne das ganze Wissen/Halbwissen, ein Typ wie Cohen wirkt und auch noch immer etwas nachwirkt. Und ein "kleiner" Gegenentwurf zu deiner Herangehenweise an Kritik sein. Wird sicher ein paar "Fans" wieder aufbringen, wie ich sowas überhaupt schreiben kann, mir anmasse. Ein laues Lüftchen mehr nicht.....

      Gruß Speedi

    • Vor 10 Jahren

      Nicht "was" du geschrieben hast, sondern "wie" du es geschrieben hast, sollte die Leute aufbringen. Kannt du dich nicht mal etwas mehr anstrengen, was Grammatik etc. anbelangt? Es verlangt ja keiner stilistische Glanzleistungen von einem Internet-Kommentar und jeder macht mal Fehler, aber das ist ja echt nicht auszuhalten!

    • Vor 10 Jahren

      @Santiago
      Danke :kiss:
      Ich bin also nicht der einzige, dem's auf die Eier geht.

    • Vor 10 Jahren

      "Wird sicher ein paar "Fans" wieder aufbringen, wie ich sowas überhaupt schreiben kann, mir anmasse. "

      Was steht da Santiago, richtig ich sehe ein wie, ich lese ein wie. Begriffen ?! Und zu meinen Grammatikkenntnissen und deren Umsetzung hab ich schon zig Mal was gesagt. Ich masse es mir an, so zu schreiben, wie mein "Schnabel" gewachsen ist. Sogar mit stolz geschwelter Brust ruf ich den "Fans" entgegen: Kucke mal Mama und Papa, hab nen Haufen gemacht.

      Wenn du also wirklich, an dem Schnabel etwas auszusetzen hast, liste doch mal eben auf, was meine größten Grammatikfehler sind und/oder lese die Scheiße einfach nicht. Oder finde einen Sänger der die Texte singt, glaube da ist Grammatik kein so entscheidender Faktor und die Zeichensetzung gehen über in Tempowechsel.

    • Vor 10 Jahren

      Trotzdem gehst du davon aus, dass die Rage der Fans sich auf das "sowas" beziehen würde, also auf den Inhalt. Nur weil in deinem Satz ein "wie" vorkommt, heißt das noch lange nicht, dass es dir auf die linguistische Art und Weise deines Geschreibsels angekommen wäre. Und wenn dir der Schnabel genauso gewachsen ist, wie du schreibst, tut mir das wirklich leid für dich - dass du darauf aber auch noch stolz bist anstatt daran zu arbeiten, dieses Defizit aufzuarbeiten, ist echt traurig und entspricht der Aussage, stolz darauf zu sein, dumm zu sein. Ich werde dir jetzt nicht auflisten, was deine größten Grammatik-Fehler sind, weil ich damit heute Abend nicht mehr fertigwerden würde, aber bei anderer Gelegenheit gern; es gibt jedenfalls mehr davon, als erträglich wären! Bei den Texten von Liedern handelt es sich außerdem meist um Lyrik, dort folgt die Sprache anderen Regeln als im Bereich der Prose, zu dem Kommentare im Internet zählen, oder willst du mir deine Texte jetzt als Gedichte verkaufen? Glaub mir: Das würde die Sache nicht besser machen (es gibt schließlich einen Unterschied zwischen freier und schlichtweg falscher Sprache).

    • Vor 10 Jahren

      *Prosa, zu der

    • Vor 10 Jahren

      So noch einmal und dann könnt ihr mich alle kreuzweise. Ich war ein mieser Deutschschüler, das hat sich nie verändert. Egal wie hart ich daran gearbeitet habe. Insbesondere Grammatik und Zeichensetzung gehen mir völlig ab, das weiß ich und brauch nicht irgendwelche Fachidioten die mir aus Büchern was vorlesen, die ich schon lange vom Inhalt auswendig vortragen kann. Das ich sie gelesen habe, das erfüllt mich mit einem kleinem Stolz. Ich hatte auch keine guten Lehrer oder hab einfach nur Pech gehabt, meinetwegen auch geschlafen. Stolz auf irgendwelche Dummheiten die ich im Leben sicher begangen habe, bin ich nicht. Was ich nur mittlerweile über alle Regeln stelle ist, das ich meinen Weg gehen muss, alleine. Das Gefühl was ich zu mir selber habe, stell ich somit über alles, weil es mich nie im Leben angelogen hat. Diese Meute an Leuten, die zu dumm sind mal ein bisschen Selbstruflektion anzuwenden, ihr ganzes Wissen präsentieren wie ein goldenes Kalb und dann Überfallartig sich hinter ihrem Wissen verschanzen, gehen mir richtig am Arsch vorbei. Denen rufe ich zu: IHR WISST NICHTS! IHR SEIT SCHON TOT BEVOR IHR ANGEFANGEN HABT ZU LEBEN!

      Ob das nun besonders richtig geschrieben war? Was soll es? Der Inhalt war richtig. Wer das nicht zulässt, der ist Dumm wie Brot. Immer schon waren die Wissenden verantwortlich für den Weltuntergang, das gemeine Volk wurde nur geführt in diesen. Die mittlerweile eingeführten Nasenringe, verabscheue ich zutiefst. Bitte wacht doch mal auf, die freie Rede hinter der Form verstecken?!? Kopfschütteln. Hab ihr alle euren 11.9. tagtäglich im Dickschädel (manchen schwirrt vom vielen Gras sicher jeden Tag ein Jumbo durch die Birne). Ernsthaft, spätestens das Ereignis sollte jedem klar gemacht haben, es existieren keine Regeln! Das gilt sicher auch für die Prosa, die damals wie heute ein borniertes Arschloch nach dem anderen gebiert. Schmeißfliegen mehr nicht.

      Ürigens, das kommt frisch aus Word, mehr kann ich nicht tun für dich Santiago.

    • Vor 10 Jahren

      Selbstreflektion kam so Selbstruflektion aus Word, schwöre!

    • Vor 10 Jahren

      Okay, dann jetzt die Preisfrage: Warum nicht freie Rede UND korrekte Sprache? Das schließt sich ja wohl nicht aus! Ich verstecke mich bestimmt nicht hinter meiner Sprache o.ä. (dafür ist die auch gar nicht gut genug), aber sich aufgrund eines fragwürdigen Stolzes auf seine Isoliertenmentalität über alle Regeln stellen zu wollen, zeugt von extremer Kleingeistigkeit. Aber wenn ich schon das Gelaber von wegen "Die Eliten sind so schrecklich und verführen das arme, dumme, einfache und gute Volk." höre, ist ja wohl alles klar... Red' dir das ruhig weiter ein, um dich besser zu fühlen, aber verschone uns dann wenigstens mit deinem geistigen Dünnschiss in Form und Inhalt.

    • Vor 10 Jahren

      Übrigens hieße es korrekt "Selbstreflexion". ;)

    • Vor 10 Jahren

      @Santiago
      Danke, du hast mir heute viel Schreibarbeit abgenommen. Und meine Nerven geschont.

    • Vor 10 Jahren

      @Santiago

      "Warum nicht freie Rede UND korrekte Sprache?" Schön wäre es. Dazu kann ich nicht mehr sagen als wie ich weiß. Es war und ist mir nicht möglich. Persönliche Gründe weiter mitteilen kann und will ich hier nicht. Weil es jeden Rahmen hier sprengen würde.

      Das Rumreiten auf meiner angeblichen Kleingeistigkeit ist ein mieser Trick. Jeder der mit mir schreibt, weiß das ich meine Emotionen nicht hinter den Berg halten kann und auch garnicht will. Das ist wie Atmen, um so dicker die Luft um so besser geht es voran.

      Dieses Umdrehen eines richtigen Vorwurfs, den viele den Eliten machen, in einen Vorwurf gerichtet an den (Aus-)Sprecher, sind doch nur Nebelkerzen um gleich darauf fröhlich in den nächsten Krieg reiten zu können und ihr das gemeine Volk seit doch so gut und macht fleisig alle 4 Jahre euer Kreuz. Damit habt ihr eure Schuldigkeit getan. Vergess es, von Prosa allein ist noch nie jemand satt geworden.

    • Vor 10 Jahren

      moody mit dir schreib ich nicht mehr, halt einfach deine Fresse

    • Vor 10 Jahren

      Ah, also schließt du von deinem eigenen Horizont auf die generelle Unmöglichkeit dieser Synthese? Das nenne ich einen Trick... Und Kleingeistigkeit hat wenig mit Emotionen zu tun, es geht nur darum, dass du deine Leidenschaftlichkeit als Ausrede benutzt, um erstere zu rechtfertigen, und das funktioniert leider nicht. Was die Eliten angeht, entbehren deine Aussagen einfach jeder Begründung und stellen wiederum nur den Versuch dar, andere für alles verantwortlich zu machen, was einem nicht passt, um schön weiter in seinem Schneckenhaus aus Blödsinn und Bauernstolz hocken bleiben zu können. Du sagst, die Eliten reiten uns in den nächsten Krieg? Ich sehe viele Probleme, die sich zu militärischen Konflikten auswachsen könnten, aber keine davon haben etwas damit zu tun, dass Fr. Merkel säbelrasselnd über die Grenzen blickt... Alles, was du tust, ist dich in deiner eigenen Schwäche zu suhlen, ich verweise nur noch einmal auf den Punkt des Stolzes auf deine Defizite. So jemanden wie dich kann und muss man nicht ernst nehmen, und das nicht nur wegen deiner dümmlichen Grammatik, sondern vor allem auch wegen deiner noch dümmlicheren Gedanken. I rest my case.

    • Vor 10 Jahren

      P.s.: Dass ich mal unsere Bundeskanzlerin zu einer Elite zählen würde, hätte ich auch nicht für möglich gehalten - war nicht das glücklichste Beispiel.

    • Vor 10 Jahren

      "I rest my case." Hohn und Spott war der Inhalt. Tust du mir leid.

    • Vor 10 Jahren

      Ich find', es reicht wirklich langsam. Lasst Speedi doch einfach mal in Ruhe, und gut ist. Wirklich nicht schön anzusehen, was hier so passiert.

    • Vor 10 Jahren

      Ach bitte Schnuddel, mach dir kein Sorgen um mein Seelenheil. Die sind doch alle schon ins Bett und träumen von ihrer Rente. Hab da noch was Trommelwirbel, Tusch.

      So, mein schlechtes Gewissen plagt mich. „Halt einfach die Fresse!“ sagt man nicht, dafür also eine Entschuldigung an Moody. Angebracht wäre wohl ein Orwellsches Geschwurbel gewesen, wie du es gestern meintest dir zu recht zu spinnen?

      Um die Sachen zu beantworten die Santiago aufgeworfen hat. Ja ich sehe ein, das sich das komisch anhört, wenn ich Fehler auf Fehler in meiner Grammatik produziere. Darum kann es mir doch gar nicht gehen und wie den auch?

      „Ah, also schließt du von deinem eigenen Horizont auf die generelle Unmöglichkeit dieser Synthese?“

      Die Synthese wäre wirklich schön. Nur mir ist sie verschlossen (Und der Tresor steht bei dir rum und du hast den Schlüssel sicher in einem mir nicht bekannten Fluss versenkt?!?). Ob du es glaubst oder einen Trick dir da vorstellst? Es ist kein Trick, es ist so für mich. Wenn andere das hinbekommen in Perfektion, bewundere ich die dafür und freue mich einen schönen Text gelesen zu haben. Wenn ich für mich das rüber gebracht habe was ich zu sagen habe, dann freue ich mich. Wenn dann einer kommt und auf meiner lang und breit dargelegten Unzulänglichkeit bezogen auf Grammatik herumreitet und meine Freude kaputt macht, dann ärgere ich mich schon beim Abschicken des Textes, darüber das ich ihn abgeschickt habe. Wo ist da der Trick? Ok, ich vertausche da die Zeit. Mache also diesen virtuellen Raum zu meinem Bewegungsspielraum, ein Kunstgriff und bin mir sicher das ich nicht der Erfinder bin. Aber er macht halt Spaß. Dass das Lesen meiner Texte keinen Spaß erzeugt, würde ich zum ersten Mal hören. C. Bukowski z.b. hat frei jeder Grammatik, mir richtig Spaß bereitet und tut es bis heute. Die Qualität von Bukowski ist doch jedem Zweifel in Siebenmeilenstiefeln längst davon gerannt. Sei es drum...... Bukowski hat in seinen Siebenmeilenstiefeln nur den Vorteil gegenüber mir, das er schon auf Wolke sieben sitzt und sich wahrscheinlich einen guten Whisky gerade gönnt. Ich bin mir sicher meine Texte lesen sich ähnlich flüssig wie sein Whisky. Man sollte es nur zulassen und nicht herumrennen mit dem ewigen Geschrei: ICH HAB RECHT! ICH HAB DOCH RECHT? Mit dem Fuß aufstampfend! ICH HABE RECHT, AUS DU MAUS. Und bitte nicht falsch verstehen, das was ich da mir zusammenschrieb über ihn, ist nur Ehrfurcht über sein Werk.

      Die Exkursion in Richtung Politik erspare ich mir nun und wünsche allen ein geruhsames Nächtlein.

    • Vor 10 Jahren

      ist speediconzal ne kreuzung aus der-wal und the_beautiful_creature`?

    • Vor 10 Jahren

      Und eine gehörige Portion Manback ist auch noch mit eingeflossen... @speedi: Da muss ich dich wohl desillusionieren - weder lesen sich deine Texte flüssig noch macht es Spaß, diese zu lesen.

    • Vor 10 Jahren

      @Santiago
      Meine vage Vermutung wäre, dass er an Dyslexie leidet. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das alles getrollt ist. Wenn dem so ist, ist's ein Geniestreich.

    • Vor 10 Jahren

      Wenn das getrollt ist, ziehe ich wirklich meinen Hut!

    • Vor 10 Jahren

      Und meine vage Vermutung ist, dass Speedi gerne mit einer Dyslexie/Aphasie tauschen würde.

    • Vor 10 Jahren

      Santiago und moody führen seit ewigen Zeiten einen inneren Monolog darüber, wie sie in Dialog mit wem auch immer treten sollen. Ihre Sprachlosigkeit macht wirklich tief betroffen und ist zutiefst deprimierend. In einem buddhistischen Kloster bezeichnet man das als Mönche unter sich. In meiner bescheidenen Common-Sense-Psychologie wage ich zu behaupten, das ist ganz nahe dran an einer ernsthaften Erkrankung. Das Problem ist nur das derjenige der Erkrankt ist, meist gar nicht erkennt das es so ist. Beiden empfehle ich ein buddhistisches Kloster auf zu suchen oder einen Arzt. Übrigens als Tipp, in der Nähe der Kloster gibt es sicher auch Yetis. Das Ungetüm hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Trollen. Wenn ihr also einen Yeti seht sagt Bescheid und macht ein Erinnerungsfoto.

    • Vor 10 Jahren

      Das war jetzt wiederum äußerst schwach, selbst für deine bescheidenen Verhältnisse...

  • Vor 10 Jahren

    Sehe auch die Produktion als größtes Problem der Platte an, das ist manchmal einfach zu unorganisch und unzweckmäßig überproduziert. Cohen selbst steht natürlich über jedem Zweifel und auch mit der Kürze der Platte komme ich klar - besser 9 Tracks, die alle etwas für sich haben, als 18, von denen die Hälfte belangloses Füllmaterial ist. Umso trauriger ist es, wie man manchmal wegen der Arrangements aus der Atmorsphäre gerissen wird, etwa bei "Did I Ever Love You" mit dieser unsäglichen Country-Einlage. Naja, 4/5 gehen trotzdem in Ordnung!

    • Vor 10 Jahren

      deshalb meine ich das auch ganz und gar ernst mit dem hugh laurie-vergleich. patrick leonard ist einfach ne nummer zu bieder im künstlerischen denken.

    • Vor 10 Jahren

      Laurie wäre auf jeden Fall eine gute Alternative. Die Blues-Ausrichtung steht Cohen m.E. ja wirklich sehr gut, aber der Sound müsste eben noch etwas erdiger und authentischer sein. Ganz großartig fände ich es auch, wenn er sich nochmal mit John Simon zusammentäte, um so etwas wie ein "Songs of Leonard Cohen 2" aufzunehmen, aber das wird wohl Wunschdenken bleiben. ;)

  • Vor 10 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 10 Jahren

    Neil Young,David Bowie,Bruce Springsteen,Rolling Stones,Beatles...alles Musik fuer den Rolling Stone Leser. Egal ob Scheisse. Hauptsache alt.

    • Vor 10 Jahren

      Moment, das die Leute alt sind ist richtig. Die Musik ist frisch. Das die Leute entschieden haben, will nicht in Rente, willlst du doch nicht ihnen vorwerfen, oder?

    • Vor 10 Jahren

      Ich übersetze das mal: "Moment einmal - dass die besagten Personen recht betagt sind, ist natürlich eine korrekte Information. Ihre Musik jedoch entspricht den höchsten Frischestandards. Dass diese Musiker entschieden haben, noch nicht in den Vorruhestand eintreten zu wollen, willst du ihnen doch wohl nicht zum Vorwurf machen, oder?"

    • Vor 10 Jahren

      Santiago damit haste dich selbst entlarvt. Es geht dir nicht um Grammatik, es geht dir um mich. Pfeife.....

    • Vor 10 Jahren

      Eigentlich geht es mir um beides (vorrangig um Grammatik, später gingst du mir dann auch selbst auf die Nerven), ich dachte, das wäre klar.

    • Vor 10 Jahren

      Mich interessiert das Drecksblatt RS einen Scheiß aber die Bands die Du da aufzählst die haben mich inspriert und immer wieder konstant mit hochklassiger Musik unterhalten...da gibs in der jüngeren Generation leider niht so viele von. Daher schätze das weise Alter und baue darauf auf anstatt darauf zu scheißen... ;)

    • Vor 10 Jahren

      @MisterX
      Trolling much?
      Der Rolling Stone ist meiner Meinung nach auch kein sehr seriöses Blatt für musikinteressierte.
      Von oeben genannten Musikern kann ich bloß mit Young nichts anfangen. Das du die Musik der oben genannten Scheiße findest, ist lediglich deine Meinung. Ich kann zum Beispiel nichts mit Billy Joe Armstrong oder Thees Uhlmann(urgh!) nichts anfangen, weil ich's musikalisch ziemlich belanglos finde. Und die Texte erst :rolleyes:

    • Vor 10 Jahren

      ist kein trollen. ist tatsache. zeigt mir einen unter 50 der ihn liest. nicht mal die redakteure unter 50 lesen den ! ich blaettere ihn jeden monat durch. kann also meinen senf auch abgeben. neben den in JEDER ausgabe gefeierten oldies ist auch viel zu viel schund drin, der eigentlich in den spiegel/stern/focus gehoert. donnerstag kommt die neue ausgabe. in der letzten war schon ein großer artikel ueber cohen drinne. in der naechsten ist er platte des monats und verschwendet zusaetzlich wieder 5,6 seiten. in der uebernaechsten wird pink floyd auf dem cover sein. das ist ausnahmsweise mal loeblich.

    • Vor 10 Jahren

      Bist du unter 50? Dann schau mal in den Spiegel und du siehst einen unter 50, der RS liest. ;) Aber du hast natürlich schon recht: Wie die Altstars dort abgefeiert werden, ist unnormal, man hat oft das Gefühl, es wäre egal, was die abliefern, sie bekommen sowieso immer 5/5. Da spielt es auch keine Rolle, dass viele dieser Künstler wirklich noch sehr gute Platten abliefern: Wenn man das Geseier von RS dazu liest, kann es einem wirklich irgendwann zum Hals raushängen. Also Tipp an dich: Aufhören, die Zeitschrift zu lesen und lieber einfach die Musik hören!