laut.de-Kritik

Die Tour mit Bob Dylan hat ihre Spuren hinterlassen.

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In der Ruhe liegt die Kraft: Die vor zwei Jahren absolvierte Tour mit seinem alten Buddy Bob Dylan hat bei Mark Knopfler hörbar Spuren hinterlassen. Der britische Strat-Maestro lässt auf seinem achten Soloalbum "Tracker" nur pointiert Erinnerungen an die Hochzeiten der Dire Straits wieder aufleben. Stattdessen wandelt er lieber auf ruhigen, bluesig untermalten, bisweilen keltisch angehauchten Sound-Pfaden.

Erst kurz vor Feierabend sendet die Gitarren-Ikone einen beschwingten "Money For Nothing"-Gruß in Richtung Vergangenheit ("Beryl"). Die Ü-40-Fraktion wird's freuen; denn Knopfler beweist mit seiner ersten Single, dass er den Vibe des swingenden Sultans immer noch problemlos drauf hat.

Der größte Beifall kommt aber aus dem klassischen Singer/Songwriter-Lager. Hier wird nahezu pausenlos gejohlt und gejubelt, wenn der Altmeister seine akzentuierten Soloeinlagen wahlweise im Irish Pub ("Laughs And Jokes And Drinks And Smokes", "Mighty Man") oder im Freien vor lodernden Lagerfeuern zum Besten gibt ("Long Cool Girl", "Silver Eagle", "Wherever I Go").

Letztlich spielt es aber keine große Rolle ob Mark Knopfler groovende Erinnerungen weckt, die Beine baumeln lässt oder auf Songs wie "Skydiver" und "Broken Bones" zwischen locker flockigem Gute-Laune-Country und funkig Untermaltem pendelt. Es geht hier nicht um das bewusste Abstecken von musikalischen Territorien. Vielmehr geht es darum, die Dinge einfach laufen zu lassen und dem Bauchgefühl zu folgen. Diese Philosophie verfolgt Mark Knopfler nun schon seit Jahrzehnten. "Tracker" bildet da keine Ausnahme.

Fernab vom Mainstream macht es sich Knopfler in einem selbstgeschaffenen Mikrokosmos gemütlich, in dem keine ausgenudelten Standard-Harmonien gezüchtet werden. Knopflers neues Solo-Werk besticht mit seiner puren Schlichtheit. Gitarren, jazzige Drum-Parts, Harfen, Dudelsäcke und der eine oder andere Saxofon-Einschub: Das ist und bleibt das Background-Fundament auf dem Knopflers markante Stimme zu Großtaten aufläuft. Chapeau.

Trackliste

  1. 1. Laughs And Jokes And Drinks And Smokes
  2. 2. Basil
  3. 3. River Towns
  4. 4. Skydiver
  5. 5. Mighty Man
  6. 6. Broken Bones
  7. 7. Long Cool Girl
  8. 8. Lights Of Taormina
  9. 9. Silver Eagle
  10. 10. Beryl
  11. 11. Wherever I Go

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