laut.de-Kritik
Sinnlichkeit mit dunklen Untertönen.
Review von Artur SchulzFür ihr drittes Studioalbum begab sich Melody auf eine Weltreise mit ausgedehnten, oft monatelangen Zwischenstopps in Brasilien, Argentinien, Marokko und Portugal. Bei der Arbeit an den neuen Tracks stand ihr der brasilianische Produzent, Komponist und Gitarrist Heitor Teixeira Pereira (Sting, Elton John) zur Seite. Melodys jazzig strukturierte Interpretationen von Bossa Nova, Tango und Fado erhalten durch sein Mitwirken einen besonders authentischen Feinschliff.
Entspannt und zielbewusst zugleich schlägt Melody mit "Mira" die erste Seite des Skizzenbuchs ihrer Reisen auf. Ein frischer Morgen liegt in der Luft, wenn sie mit lockender, sanfter Stimme über verspielte Percussion gleitet.
"Amalia" kultiviert diesen Stilgriff auf hohem Niveau und mit einem unaufdringlichen und leicht melancholischen Refrain. Für "Goodbye" präsentiert die Künstlerin eine reizvolle, sehr eigene Umsetzung des Tango, und verlässt dafür die Ebene des samtenen Gesangs. Hier lotet sie bislang bei ihr nicht vermutete vokale Abgründe energisch aus.
Auch wenn luftige Heiterkeit und ohrschmeichelnde Sounds klar im Vordergrund stehen, schleichen sich, besonders in der zweiten Albenhälfte, verstärkt dunklere Untertöne ein. So hält "The Absence" Abstand vom Easy Listening und sorgt für eine breit gefächerte Stimmungsvielfalt. Nach den optimistischen Startsongs gibt "So We Meet Again My Heartache" eine erste Kostprobe gebrochener Gefühlswelten.
Höhepunkt: die unwiderstehliche Verführung in "Lisboa". Eine Kirchturmglocke läutet, und immer tiefer zieht die Gardot hinein in eine faszinierende Sound-Reise. Die erreicht ihren Höhepunkt gegen Ende der Nummer, wenn Melody und ihr Partner nicht nur ein landläufiges Duett präsentieren: Denn dieses gegenseitige Umgarnen und Streicheln ist purer Sex.
Die Arrangements sind ausgestattet mit zahlreichen, kleinen Details, die für immer wieder neue Wendungen und atmosphärische Augenblicke innerhalb der Titel sorgen. Piano-Tupfer, zart gezupfte Akustikgitarren, elegante, zurückhaltende Streicher und passgenaue Percussion sind eingebettet in eine technisch hochstehende, aber niemals steril klingende Produktion. Melody Gardot weiß eben genau, wie man die Spannung hoch hält.
6 Kommentare
Hingenossen?
Ob Du denen nun schreibst, oder die Linde rauscht...
Die wollen GELD sehen, natürlich alles nur zum Wohle des jeweiligen Künstlers
Und wenn ich dann noch daran denke, dass ich demnächst eine opulente Abgabe auf SD Karten zahlen darf, obwohl dort NUR MEINE Bilder gespeichert werden, könnte ich schwallkotzen! Man darf im Grunde also schon mal prophylaktisch Strafe im voraus bezahlen.
Ne, das ist ein Scheißverein! Melody Gardot ist aber eine Gute
Ich werde mir mal die 90 sekündigen Vorschauen in iTunes anhören und gegebenenfalls zuschlagen.
Lauti, da Du ja gerade im Beschwerde-Fieber bist (GEMA, Titanic) schreib' doch bitte mal an Blizzard, dass ich ziemlich angefressen bin, weil ich schon wieder einen Server-Disconnect hatte und aus Diablo geflogen bin. Und das vermutlich wieder 5 Meter vor irgendeinem Savepoint.
lol, der lautuser. Ein Synonym für Wackness und Lauchigkeit. Einfach unglaublich dieser Idiot!
Grandios
Falls da wirklich was zurückkommt, lass es mich wissen.
Sie macht sehr schöne Musik