laut.de-Kritik
Live in Kanada: Auf Halloween-Party mit James Hetfield, Lars Ulrich und Co.
Review von Uli BrechtoldMit der "World Magnetic"-Tour sicherten sich Metallica einen Platz unter den Top 20 der größten Liveacts aller Zeiten. Auf fünf Kontinenten spielten sie 187 Konzerte vor mehr als 2,7 Millionen Getreuen. Dabei fanden zwei dieser Konzerte am 31. Oktober und 1. November 2009 im kanadischen Quebec in der Colisée Pepsi Arena statt, die ganz im Zeichen von "Death Magnetic" standen. Drei Jahre später folgt die audiovisuelle Vollbedienung.
Welche der beiden aufgezeichneten Shows in voller Länge erscheinen sollte, entschieden die Fans in einem Online-Voting. 35.000 Fans votierten für den ersten Abend, an dem Amerikaner und Kanadier für gewöhnlich Halloween feiern. Die 16.000 Personen fassende Halle war natürlich an beiden Tagen bis auf den letzten Platz ausverkauft war.
Während im Vorspann einige städtische Sehenswürdigkeiten in Bildern Revue passieren, führt die "The Ecstasy Of Gold"-Melodie ins Konzert ein. Kurze Augenblicke später betreten Metallica ihre Gladiatorenbühne und grüne Laser durchbrechen die Dunkelheit der Arena: Der Opener "That Was Just Your Life" beißt sich mit druckvollem Sound zu den Zuschauern hindurch, die mit dem Ausklingen der ersten Riffs im Scheinwerferlicht erstrahlen. Alle Augen wandern auf den Metallica-Laufsteg im Zentrum der Arena - umgeben von einer mächtigen Publikumskulisse.
Die Freude auf den Abend in dieser außergewöhnlichen Halle steht allen Bandmitgliedern ins Gesicht geschrieben. Hinterm Schlagzeug sitzt ein energiegeladener Lars Ulrich, der mit gewohnt verzerrter Mimik und herausgestreckter Zunge seiner Euphorie Ausdruck verleiht, während James Hetfield die Zuschauer mit "Welcome to the family" begrüßt und während der kompletten Show redefreudig mit dem Publikum interagiert.
Nach dem ersten Plausch rauscht "The Four Horsemen" durch die Verstärker und vier "Death Magnetic"-Särge kreisen als Teil der Lightshow über den Häuptern der Bandmitglieder. Leider schaffen es die Lichteffekte nicht dem Geschehen auf der Bühne mehr Bewegung zu verleihen, so wirkt die Performance größtenteils sehr statisch.
Gitarrist Kirk Hammett und Basser Robert Trujillo bemühen sich zwar auf dem Steg redlich der Show mehr Dynamik zu verleihen, doch bei einer Bühne dieser Größenordnung müsste man als Musiker zusätzlich noch Sprinter sein. Erst gegen Ende des Konzertes machen dann Hits wie "Battery", "Master Of Puppets" und "Whiplash" die logistische Problematik vergessen.
Im Laufe des Konzerts kommt die Stimmung im Publikums dann auch im Heimkino an: Obwohl der Mob auf den Rängen von Anfang an tobt, schlägt die Liveatmosphäre zu Hause auf dem Sofa erst viel später durch. Der Grund dafür ist einerseits eine seltsame Abmischung, die die Zuschauermasse deutlich in den Hintergrund rückt und zum anderen die Setlist, die einige Klassiker ganz ans Ende verbannt.
Als Metallica dann die Pyroeffekte zu "Battery" und "Enter Sandman" abfeuern, hat der Gig seinen Höhepunkt erreicht. Während die Songs früherer Tage samt Pyros der Halle ordentlich anheizen, kühlen die Gemüter bei "Nothing Else Matters" für kurze Zeit ab, bevor Metallica ein letztes Mal mit Halloween-Masken die Bühne betreten und sich mit "Seek & Destroy" begeisterten Publikum verabschieden.
DVD zwei beinhaltet noch die Restposten der leicht abgeänderten Setlist vom zweiten Abend. Einblicke hinter die Kulissen und die Meinungen der Fans zum zweitägigen Event gewährt ein mehr als kurz gehaltenes Dokumentarfilmchen, das aber leider keinerlei Informationen mitliefert, die man sich nicht hätte selbst zusammenreimen können.
34 Kommentare
im vergleich zu den wirklich subversiven wedekindsachen der marke "pumping blood" ist das hier (aus meiner sicht) ja eher niedliche besitzstandswahrung...wenn auch ästhetisch gelungen...aber neeee, die sind jetzt viel interessanter als anno magnetic.....shade. verschenkte chance
Metallica hat live noch nie auf mich gewirkt.
du immer mit deinem lulu-zeugs... das hier ist für die massen. und dann auch noch mit grottiger setlist. furchtbar.
Sodi.. Ich bin mit Metal aufgewachsen, das geht mir durch Mark und Bein. Zumindest die Sachen von Mitte der Achtziger bis Mitte/Ende 90er und jetzt laber nicht, Schweine labern auch nicht.
Nix verwertbares.. ich erzähle von meinen KOnzertbesuchen und schwadroniere höchst wissend über die Tracklist und der Hochzeit von Metallica, etc - und DU - also gerade DU - willst entscheiden wer hier was beiträgt?
Allah..
kill em all