Porträt

laut.de-Biographie

Misc.

Christopher Bleckmann und Hannes Werner lernen sich während ihrer Arbeit in einer Münsteraner Videothek kennen, in der sie sich die Nachtschichten teilen. Bleckmann kommt ursprünglich aus Bremen und hat eine klassische Ausbildung als Musiker genossen. Das hält ihn aber nicht davon ab, sein Interesse an elektronischer Musik dergestalt auszuleben, dass er während der 80er-Jahre die neuesten Synthesizer in den Fachgeschäften seiner Heimatstadt mit großem Enthusiasmus ausprobiert. Was diese auf Dauer nicht goutieren und ihm schlicht Hausverbot erteilen. In Münster richtet Bleckmann sich dann zuhause ein kleines Studio ein, womit er insbesondere instrumentalen Hip Hop produziert. Werner dagegen stammt aus Kassel. In den frühen 90er-Jahren kommt auch er mit Techno in Berührung und lässt sich davon anstecken. Bis zu ihrer Begegnung hat er keine eigenen Gehversuche unternommen. Was beide indes eint, ist die Begeisterung für elektronische Klänge.

Misc. - Like Morning In Your Eyes Aktuelles Album
Misc. Like Morning In Your Eyes
Nicht mehr ganz so rotzig, dafür mit Deepness.

Bleckmann und Werner fangen erstmals Mitte der Neunziger damit an, Jungle-Tracks zu produzieren. Ab 1997 erscheinen bei Precision Breakbeat Research und Krush Grooves eine Reihe von Drum'n'Bass- und experimentelle Breakbeat-Platten unter ihrem Alias Monophace. Auf diesen Stil möchte sich das Duo aber nicht ausschließlich festgelegt wissen. In ihrer neuen Heimat Köln widmen sie sich als Van Delta einem Mischmasch aus House und Downbeat. Mit Misc. kommt ein weiteres Projekt hinzu. Unter Misc., die Abkürzung des englischen Wortes miscellaneous – zu deutsch Verschiedenes, fließen House und Techno zusammen. Bei Sender Records und Force Tracks erscheinen 2001 die ersten EPs. Die mit kölschem Dialekt gesprochenen Ansagen der Kölner Verkehrsbetriebe animieren Bleckmann und Werner, eine Minimal Techno-Platte ("ND4") mit Samples aus der U-Bahn aufzunehmen. Diese erscheint 2002 unter dem Pseudonym Niederflur auf Richie Hawtins Minus-Label, mit Stücken wie Sülzgürtel, Zollstock oder Porz-Wahn.

Im selben Jahr loten sie als Clubsessel Ambient-Gefilde aus, außerdem veröffentlicht das Kanzleramt Sublabel K20 noch das mit Electro-Breaks gespickte Monophace-Album "Random Factor". Im Jahresabstand folgt ab 2003 ein Misc.-Album dem anderen: Zunächst releasen Resopal Schallware das Debüt "In Between". Das nächste hingegen kommt bei Sender heraus, der eigentlichen Heimat dieses Projekts. "Crunch Time" sägt mit seinen massiven Basslines alles in Grund und Boden. "Like Morning In Your Eyes" wiederum nimmt den Fuß vom Gaspedal und setzt sich zwischen die beiden anderen Werke. Neben all ihren Studioaktivitäten mausert sich Christopher Bleckmann außerdem zu einem fähigen DJ, unterstützt von Hannes Werners Liveperformances.

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