laut.de-Biographie
New Years Day
Seit Mitte der 00er-Jahre vermengen New Years Day Metal, Rock und Pop zu einer groovigen und eingängigen Mixtur. Die einzige Konstante der Band aus Orange County in Kalifornien, die im Laufe ihrer Karriere mehr als zwanzig Mitglieder verschleißt, bleibt die Sängerin Ashley 'Ash' Costello. Die zieht mit ihren zweifarbigen Haaren (rechte Seite rot, linke Seite schwarz) und ihren Tattoos nicht nur optisch sämtliche Blicke auf ihre Seite. Alle Songs schreibt sie nämlich im Alleingang. Darüber hinaus strahlt sie live mit ihrer unverwüstlichen Power eine enorme Präsenz aus.
Dabei kommt sie schon sehr früh mit Musik im Kontakt. "Mit vier tanzte ich, mit zwölf schrieb ich meine ersten Stücke und mit vierzehn startete ich meine erste Formation", sagt sie dem Sonic Seducer. Außerdem wächst sie zwischen Disneyland und dem berühmten House Of Blues in unmittelbarer Nachbarschaft mit No Doubt-Sängerin Gwen Stefani auf, die ihr sowohl persönlich als auch gesanglich als Vorbild dient.
2005 schließt sie sich einer noch unbetitelten Gruppe an, die der Bassist Adam Lohrbach ins Leben ruft, nachdem er die Pop-Punk-Band Home Grown verlässt. Zeitgleich stößt Keyboarder und Rhythmus-Gitarrist Keith Drover zur Truppe. Kurz darauf spielt sie ein 2-Track-Demo ein und gibt mit Unterstützung von Eric Seilo am Bass ihre ersten Konzerte. Der verlässt jedoch danach die Kalifornier, um sich auf sein Studium zu konzentrieren. Dafür komplettieren mit Mike Schoolden ein Lead-Gitarrist und mit Russell Dixon ein Drummer das Line-Up. Fortan nennt sich die Formation New Years Day.
In den ersten Jahren ist sie vor allem sehr viel auf der Social-Media-Plattform Myspace aktiv. So landet einer ihrer Tracks auf der Compilation "MySpace Records, Vol. 1". Weiterhin findet ihre Nummer "Ready, Aim, Misfire" auf dem Videospielsoundtrack von "Saints Row" Verwendung. Zudem kommen nach und nach immer mehr Fans hinzu.
Dementsprechend lässt der erste Deal mit TVT Records nicht lange auf sich warten. 2006 veröffentlicht die Band schließlich eine selbstbetitelte EP, allerdings nur als Download, denn CDs verkauft sie zunächst lediglich bei ihren Live-Shows. Danach arbeitet sie rund acht Monate lang an ihrem Debüt "My Dear", das sie selbst finanziert und von einem Freund produzieren lässt. Parallel geht sie unter anderem mit The Fall Of Troy und Hawthorne Heights auf Tournee. Die Platte, mit der sie ihr gutes Gespür für geradlinige Riffs und einprägsame Hooks unter Beweis stellt, erscheint Mitte 2007. Im Gegensatz zu späteren Veröffentlichungen dominiert aber noch leichtfüßiger Pop-Punk statt Metal-Härte.
Im selben Jahr steigt auch Adam Lohrbach aus. Doch mit Anthony Barro engagiert man schnell einen neuen Bassisten. Nach einem Auftritt auf der Warped Tour wirft zusätzlich noch Keith Drover das Handtuch und verlagert seinen Lebensmittelpunkt nach Schweden.
Da jedoch TVT Records 2008 Insolvenz anmelden muss und somit The Orchard den Labelkataog verwaltet, will sich der Erfolg wegen mangelnder Promotion des Albums nicht einstellen. Kurz nachdem sie vom Ende der Plattenfirma erfahren, kehren Adam Lohrbach und Mike Schoolden der Formation den Rücken. Trotzdem nimmt sie neue Songs auf, die sie auf der Compilation "Headlines & Headstones" (2010) unterbringt, die exklusiv in Japan auf den Markt kommt. Da hat Dan Arnold als Lead-Gitarrist ein Zwischenspiel. Der räumt aber 2011 seinen Posten für Matthew Lindblad. Parallel stößt mit Jake Jones ein weiterer Rhythmus-Gitarrist hinzu.
Kurz darauf unterzeichnet die Band bei Hollywood Waste Records. Dort erscheint ihre zweite EP "The Mechanical Heart", die gute Kritiken erhält. Ende des Jahres touren die Kalifornier als Support von Blood On The Dance Floor. Das schweißt sie aber nicht unbedingt zusammen. Matthew Lindblad kehrt nämlich noch während der Konzertreise der Truppe den Rücken. Mit Nikki Misery findet man jedoch schnellstmöglichen Ersatz.
Anschließend landet die Formation bei Century Media, die 2013 ihr zweites Vollzeitwerk "Victim To Villain" auf den Markt bringt. Darüber hinaus bestreitet sie zum ersten Mal die komplette Warped Tour. Da sitzt schon Nick Turner an den Drums, der Russell Dixon ersetzt. Doch der bleibt nicht lange. Demzufolge versuchen New Years Day mit Nick Rossi ihr Glück. Anfang 2014 begeben sie sich dann mit Otep, Stolen Babies, Combichrist und William Control auf mehrere Konzertreisen. Kurz vor dem Beginn ihrer Europatournee als Support für Escape The Fate und Glamour Of The Kill gibt auch noch Jake Jones entnervt auf. An seine Stelle tritt Tyler Burgess.
Kurze Zeit später kommt es zum Bruch mit Century Media. Die EP "Epidemic" (2014) erscheint auf Grey Area Records. Noch vor der "Beyond The Barricades Tour" als Vorband von Motionless in White verkündet Anthony Barro seinen Ausstieg, weswegen Tyler Burgess zum Bass wechselt und man mit Jeremy Valentyne einen neuen Rhythmus-Gitarristen verpflichtet.
2015 dreht sich das Bandkarussel schließlich munter weiter. Nach einem Auftritt bei der der Kickoff Party der Warped Tour in Los Angeles beendet Tyler Burgess seine Zusammenarbeit mit der Formation. Für den Verlauf der restlichen Warped Tour muss mit Chris Khaos erstmal eine Notlösung her. Außerdem machen sich die Kalifornier im August erstmalig als Headliner einen Namen.
Ende des Jahres erscheint auf Another Century mit "Malevolence" dann Studioalbum Nummer drei, das bis auf Platz 45 der amerikanischen Billboard-Charts klettert. Anlässlich der Veröffentlichung stellt die Gruppe mit Brandon Wolfe einen neuen Basser und Daniel Trixx einen neuen Drummer als Ersatz für Nick Rossi vor.
Die beiden spielen aber nur bis 2016 in der Band, so dass von nun an Frankie Sil (Ex-Static X) die tieftönenden Saiten anschlägt und Joshua Ingram die Felle malträtiert. 2017 folgt schließlich ein Auftritt bei den Alternative Press Music Awards mit der Rock-Sängerin Lzzy Hale und bei der Warped Tour fungieren New Years Day als Headliner. Nach der "Halloween Scream Tour" mit Halestorm geben Jeremy Valentyne und Joshua Ingram ihren Ausstieg bekannt.
Anfang 2018 veröffentlichen die Kalifornier das Kurzformat "Diary Of A Creep". Auf dem befindet sich unter anderem ein Cover von No Doubts "Don't Speak". Zeitgleich demonstriert Zac Morris seine Fähigkeiten an den Sticks. Max Georgiev zockt wenig später die Lead-Gitarre. Beide haben allerdings nur ein kurzes Gastspiel in der Formation. Austin Ingerman schwingt anschließend die Saiten und James Renshaw hält die Knüppel in der Hand. Nikki Misery hört man nun an der Rhythmus-Gitarre.
Der Schreibprozess für ein neues Studiowerk gestaltet sich schwierig. Sogar ein fertiges Album verwirft Ashley Costello, da sie sich mit dem Material nicht zufrieden zeigt. Im April 2019 steht dann "Unbreakable" in den Läden, das mehr "von Ermächtigung" handelt, "und weniger von Negativität und Selbstmitleid der vergangenen Platten", so die Frontfrau. Vor der Veröffentlichung zählt James Renshaw nicht mehr zum Line-Up, aber so lange 'Ash' ohnehin sämtliche Zügel in der Hand hält, tut das der Qualität trotz des überaus instabilen Bandgefüges keinen Abbruch. Opulenter lässt sich knalliger Groove Metal mit hardrockigem Anstrich und poppigen Melodien nämlich wohl kaum noch umsetzen.