Der Sportartikelhersteller Reebok lässt in Großbritannien einen Werbespot mit 50 Cent wegen des Vorwurfs der Waffenverherrlichung fallen.
London (ebi) - 50 Cent ist der Prototyp des globalen Rapgames. Er überlebte einen Schusswaffenangriff, trägt bis heute eine schusssichere Weste und schaffte den Durchbruch als Rapper. Geld spielt seitdem keine Rolle mehr und posiert wird mit schweren Waffen, Drogen und Girls im Überfluss. Fifty lebt den Traum von Millionen und eignet sich perfekt fürs Geschäft mit den Dollars und Euros, von dem nicht nur die Musikindustrie profitieren will.
Beim Spiel mit dem Feuer, das als Marketing-Instrument so vorzüglich funktioniert, verbrennen sich manche aber auch die Finger. Immer dann, wenn die Realität besonders hart zuschlägt und die Scheinwelt der Werbung wie eine Seifenblase zerplatzen lässt. So musste der Sportartikelhersteller Reebok in Großbritannien jetzt einen Werbespot mit 50 Cent canceln, meldet die BBC. Eine Mutter, deren 22-jähriger Sohn 2002 vor einem Nachtclub erschossen wurde, brachte den Spot zu Fall.
Die Frau aus Süd-London, die die Vereinigung Mothers Against Guns gründete, beschwerte sich bei der Werbeaufsichtsbehörde Advertising Standards Authority und warf dem Konzern vor, die Tatsache, dass 50 Cent neunmal angeschossen wurde, zu verherrlichen. Im Spot zählt der Rapper auf neun. "Es ist ekelhaft - Während mein Sohn an einer Kugel starb, ist 50 Cent überglücklich darüber, neunmal getroffen worden zu sein und überlebt zu haben." Seine Affinität zu Waffen stellte der Rapstar jüngst im Booklet zu seiner aktuellen CD "The Massacre" unter Beweis.
Reebok nahm den Clip umgehend vom Äther, noch bevor die ASA, bei der weitere Beschwerden eingingen, Stellung bezog. "Wir finden den Spot gesellschaftlich verantwortbar, senden ihn aber nicht mehr, da ihn einige zu anstößig finden", verlautete der Konzern. Und erntete umgehend Lob von den Mothers Against Guns, die zuvor noch zum Boykott von Reebok-Artikel aufgerufen hatten.
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