Kurz nach der Verkündung seines Bühnenabschieds starb der amerikanische Sänger in einem Krankenhaus.
Los Angeles (mis) - Der amerikanische Jazz- und Soulsänger Al Jarreau ist tot. Der Musiker starb 76-jährig um sechs Uhr Ortszeit in einem Krankenhaus in Los Angeles im Beisein seiner Frau, seines Sohnes und einiger Freunde. Jarreau war letzte Woche wegen Erschöpfung eingeliefert und beobachtet worden, erholte sich aber zusehends, wie es auf seiner Facebook-Seite hieß. Dennoch ließ er sich von den Ärzten überzeugen, alle geplanten Konzerte für 2017 abzusagen und sich vom Tourneeleben zu verabschieden. Er sei "dankbar für 50 Jahre, die ich im Dienste der Musik die Welt bereisen durfte", hieß es weiter.
Jarreau, der Jon Hendricks und Ella Fitzgerald verehrte, wurde in den 70er Jahren als außergewöhnlich talentierter Stimmakrobat bekannt, nachdem er im Vorprogramm von Les McCann in Hollywood auftrat. Der frühere Psychologie-Student und Sozialarbeiter mit der weichen Stimme interpretierte Songs wie "Take Five" und erhielt 1975 für sein Debüt "We Got By" sowie im Folgejahr für "Glow" den hoch angesehenen Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik. Später folgten sieben Grammy-Auszeichnungen (u.a. 1977 für die "Best Jazz Vocal Performance").
Sein 1981er Hit "We're in This Love Together" ebnete ihm den Weg in die Mainstream-Charts und Hochzeitsplaylists ebnete, und sorgte für sein Image als Interpret einer harmlos gewordenen Melange aus Funk, Soul, Pop, Jazz, R'n'B, Latin und Balldeskem. 1992 erntet er für das Album "Heaven And Earth" den Grammy für die "Best Jazz Vocal Performance".
In seinen 60ern profitiert der Scat- und Beatbox-Spezialist vom Jazz freundlichen Zeitgeist, der eine Norah Jones oder einen Jamie Cullum hoch in die Popcharts hievt. Für sein 2004er Album "Accentuate The Positive", auf dem er Songs der 1940er Jahre covert, brachte Al Jarreau noch einmal die Anerkennung nachgewachsener Generationen ein. Im letzten Jahr tourte er mit der NDR-Bigband durch Europa und spielte Auszüge des Duke Ellington-Songbooks.
2 Kommentare
rip al! du warst ein guter! jazz lebe
Am besten war seine Version von "Take Five"