No time to die: Dem in Undergroundkreisen als Black Godfather verehrten Andre Williams wird endlich ein filmisches Denkmal zuteil. Zwei Regisseure begleiteten den 71-Jährigen ein Jahr lang auf Schritt und Tritt und dokumentierten dabei beinahe seinen Tod.

Chicago (mis) - Andre Williams, Rock'n'Roll-Vaterfigur für zahlreiche Garage Rock-Bands (Cramps, Dirtbombs, Blues Explosion) wird Protagonist eines Kinofilms. Der Streifen "Agile, Mobile & Hostile: A Year With Andre Williams" ist nach einem Song des 60er Jahre-Produzenten benannt und die Arbeit der beiden US-Dokufilmer Tricia Todd und Eric Matthies, deren Debüt "Ayamye" 2007 zahlreiche Filmfestival-Preise einheimste.

Von Beginn des letzten Jahres an begleiteten Todd und Matthies den 71-Jährigen ein Jahr lang auf- und abseits der Konzertbühnen. Beinahe hätten sie dabei im Frühjahr den Tod des Badass-Barons aufgezeichnet.

Eine Zeit lang sah es tatsächlich so aus, als würde Andre Williams vor seinem einstigen Kollegen Ike Turner das Zeitliche segnen. Nachdem der Mann mit den hundert Pseudonymen in seiner Heimat Joliet/Illinois zunächst in ein Altersheim umzog, flog er dort schon kurze Zeit später nach Entdecken einiger Drogenvorräte wieder raus. Eine neue Behausung benötigte Mr. Rhythm erst mal nicht, das Staatsgefängnis bot seine Dienste an.

Kaum wieder draußen, verordnete sich der Black Godfather eine Bacardi- und Zigarrettendiät, die ihn schließlich in die Arme eines Arztes trieb, in dessen Praxis er prompt kollabierte. Diagnose: Lungenentzündung, Alkoholvergiftung und Herzprobleme.

Nach einem sechswöchigen Klinikaufenthalt und anschließender Reha suchte sich der Stehauf-Rocker in Chicago eine neue Bleibe und beorderte die New Orleans Hellhounds für ein neues Album ins Studio.

In Kooperation mit der Gruppe Goldstars aus Chicago entstanden außerdem zwei Coverversionen für eine Single, die eigentlich nur darauf gewartet haben, vom Duke Of Dirty Ass interpretiert zu werden: AC/DCs "It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock'n'Roll)" und der Beastie Boys-Heuler "Fight For Your Right".

Während "Agile Mobile & Hostile" im Sommer zunächst in den USA startet und später als DVD-Release erscheinen soll, kann man Andre Williams hierzulande am 2. März live in Freiburg im Café Atlantik bewundern. Unnötig zu erwähnen: Ein Pflichttermin.

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Andre Williams

Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh) Andre Williams,  | © laut.de (Fotograf: Michael Schuh)

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