Der Volks-Rock'n'Roller unterstellt Medien und Journalisten böse Absichten. Erneut bemängelt er zudem die Pandemie-Politik.

Graz (dol) - In einem Interview mit Web.de hat sich Sänger Andreas Gabalier über die hiesigen Medien, die Entwicklung des Journalismus und den Umgang mit der Coronapandemie mokiert. Während die Menschen in Deutschland noch immer vorsichtig seien, "um es charmant zu formulieren", habe er auf seiner jüngsten Reise in die Vereinigten Staaten gesehen, wie es aus seiner Sicht besser funktioniere. "Gefühlt war von dieser Pandemie dort drüben überhaupt nichts zu bemerken. Es war das blühende Leben – und Masken gab es auch nicht."

Seine Schwärmerei für den lockeren Umgang der USA, wo laut WHO gerade die Marke von einer Million COVID-19-Toten übersprungen wurde, bremst er sicherheitshalber selbst aus. "Ich muss ja aufpassen, wie ich das formuliere", raunt der Volks-Rock'n'Roller, "Schließlich habe ich mich in der 'Giovanni Zarrella Show' schon einmal damit verbrannt". In besagter Sendung hatte sich Andreas Gabalier gegen Masken und Impfnachweise ausgesprochen. "Alles zu seiner Zeit. Ich finde, wir machen das schon ganz vernünftig", moderierte Zarrella die politischen Einwände damals ab.

Seinem Kollegen nimmt Gabalier die Abwiegelung im Nachhinein nicht krumm. Mutmaßlich habe der ZDF-Moderator nur Befehle befolgt: "Wahrscheinlich wird er das auch gemacht haben müssen. Er hat ja auch seinen kleinen Funk im Ohr." Nach seinem Auftritt in der Show sei er medial als "Maßnahmenkritiker" beschimpft worden, obwohl seine Aussagen "nicht als Kritik gegen die deutschen Maßnahmen, sondern völlig wertfrei gemeint" gewesen seien. Mit Blick auf die von ihm bemängelte Maskenpflicht gehe er "ohnehin davon aus, dass wir bald darüber schmunzeln können."

"Ich werde nicht falsch verstanden, ich werde inszeniert"

Als "traurig und unprofessionell" empfindet Andreas Gabalier auch die Entwicklung des Journalismus. So werde heutzutage nach Auftritten aus einigen "negativen Twitter-Kommentaren Schlagzeilen gestrickt", obwohl sich zugleich ein "Millionenpublikum" daran erfreut habe. Der griesgrämigen Journaille unterstellt er dabei böse Absichten: "Ich werde nicht falsch verstanden, ich werde inszeniert – von einigen Redakteuren, die mir nichts Gutes wollen. Aber langsam habe ich den Eindruck, dass es zu meiner Erfolgsgeschichte dazugehört."

Dass er seine Karriere selbst lieber als Heldenreise in Szene setzt, lässt sich bereits am Cover seines siebten Albums ablesen, das sich an den Plakaten der letzten Star-Wars-Filme orientiert. Am 17. Juni 2022 soll "Ein Neuer Anfang" über Electrola erscheinen. Zuletzt koppelte er den Song "Bügel Dein Dirndl Gescheit Auf" aus, das sich in einem ganz ähnlichen Umfeld bewegt wie Rammsteins jüngste Single. "Die Lebensfreude darf bei mir nicht zu kurz kommen", kommentiert Gabalier den Song, "'Hulapalu' und andere, oft etwas zweideutige Party-Songs waren schließlich meine größten Erfolge."

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