Wegen Protesten von SAVE Dade und anderen Initiativen von Homosexuellen in Florida darf Beenie Man nicht bei einem MTV-Konzert auftreten. Auch die Auseinandersetzung um andere Reggae-Stars geht weiter.
Miami/London/Berlin (joga) - MTV hat Jamaikas Reggae-Star Beenie Man nach Protesten von Gay-Aktivisten vom Line Up eines für das Wochenende geplanten Konzertes am Rande der MTV Awards gestrichen. Man wolle nicht, das irgendetwas das große Musikereignis in Florida überschatte, begründete eine Sprecherin des Musik-Senders die Ausladung gegenüber der Nachrichtenagentur AP.
Homosexuellen-Gruppen hatten mit Protesten während der Veranstaltung gedroht. Sie beklagen Textzeilen wie "I'm dreaming of a new Jamaica, come to execute all the gays" und "Queers must be killed", für die sich Beenie Man allerdings nach Protesten der Schulen- und Lesbenvereinigung Outrage! in England bereits entschuldigt hatte. Beenie Mans Manager Clyde McKenzie zeigte Verständnis für die Entscheidung von MTV, beharrt aber darauf, dass Beenie Mans Texte rein metaphorisch gemeint seien.
Unterdessen hat Outrage! in Großbritannien eine neue Kontroverse losgetreten. Weil die Reggae-Musiker Elephant Man und Vybz Cartel für den Music Of Black Origin (Mobo) Award nominiert sind, greift Aktivist Brendan Lock die BBC an, die die Verleihung überträgt: Solche "Murder-Music Artists" zu promoten, vertrage sich nicht mir den Richtlinien des staatlichen Rundfunkunternehmens. Ein Sprecher der BBC garantierte heute, dass man keinesfalls homosexuellenfeindliche Textinhalte ausstrahlen werde.
Auch die Kontroverse um die Auftritte von Buju Banton in Deutschland scheint noch nicht beendet. Wie die taz berichtet, wollen homosexuelle Bürgerrechtsorganisationen am tag des geplanten Auftritts vor dem Kesselhaus in Berlin demonstrieren. Und der Konzertveranstalter "Consense" wurde vom Berliner Kultursenat, in dessen Auftrag er arbeitet, zu einem Kompromiss verdonnert: Banton soll sich öffentlich entschuldigen und von seinem Songtext distanzieren, erst dann darf er singen.
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