Vor kurzem lief der von Techno-Fans heiß erwartete Film "Berlin Calling" in den deutschen Kinos an. Wir sprachen mit DJ-Darsteller Paul Kalkbrenner über das Projekt.
Berlin (dk) - In "Berlin Calling" spielt Paul Kalkbrenner den Techno-Produzenten und DJ Ickarus, der kurz vor dem großen Durchbruch einen schweren Nervenzusammenbruch erleidet und daraufhin versucht, sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Dabei hilft ihm in der Rolle der Psychologin die Schauspielerin Corinna Harfouch.
Für den Berliner, der das Werk des Regisseurs Hannes Stöhr "von der ersten Idee bis zur Nullkopie" begleitete, keineswegs ein alltägliches Erlebnis: "Ich habe sechs Wochen vor Drehbeginn erstmal aufgehört aufzutreten, um einen normalen Tagesrhythmus reinzubekommen", so der Produzent, der um acht Uhr morgens gewöhnlich das Bett eher aufsucht anstatt zu verlassen.
Schauspielstunden verboten
Stöhr, der Kalkbrenner zu Beginn nur als szenenahen Consultant denn als Darsteller vor Augen hatte, gab seinem Schützling schließlich enormen Gestaltungsfreiraum: "Es gab durchaus Dialoge, bei denen ich kein Wort aus dem Skript benutzt habe", so Kalkbrenner. "Das war zum Glück okay für Hannes. Im Vorfeld untersagte er mir ja auch Schauspielstunden. Ich sollte den DJ authentisch aus der Rolle heraus spielen."
Überschneidungspunkte
Obwohl Kalkbrenner selbst nur als Live Act in den Clubs zu Gange ist, gab es natürliche Überschneidungspunkte mit seiner Figur: "So wie er seine Musik produziert und auf der Bühne steht, das ist schon eins zu eins so wie ich das mache. Und er zieht sein Ding durch, ohne drauf zu hören, was Außenstehende sagen. Auch die Ängste und Nöte des Alltags, die ein Leben als freischaffender Künstler mit sich bringt, kann ich sehr gut nachvollziehen."
Als größten Unterschied bezeichnet Kalkbrenner die Tatsache, dass Ickarus vom Standing her erst noch da hin will, wo er selbst schon stehe: "Am Wochenende sitze ich halt im Flugzeug, liege im Hotel oder stehe auf der Bühne."
"Drogen sind ein Gesellschaftsproblem"
Die Plot-Elemente Techno, Drogenkonsum und Party seien letztlich aber nur der Pinsel, mit dem "Berlin Calling" ein universelleres Bild male. Kalkbrenner: "Dass immer mehr Drogen genommen werden ist ja kein Techno spezifisches, sondern ein gesellschaftliches Problem. Nein, der Film behandelt Ickarus' Ängste, die Vater-Sohn-Beziehung, es geht um Feunde, Liebe und Hoffnung. Eigentlich hätte man das auch mit einem Rockmusiker oder Bildhauer drehen können."
3 Kommentare
@Anonymous (« ein scheissfilm, hab ihn im üfilm gesehn! »):
Und was genau war daran so Scheisse, wenn man fragen darf?
Lächerlich, Ich fand den Film stark, auch wenn die Drogen-Trips mir doch etwas zu aufgesetzt wirken. Alleine für den Soundtrack und die großartigen Bilder von Berlin finde Ich den Film sehenswert.
Immer diese scheiss Unregistrierten... Hauptsache anti.
Ich bin raus...
Der Film ist überragend! Soundtrack ebenfalls.