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PJ Harvey - "Rid Of Me"

Ihr zweites Album "Rid Of Me" veröffentlichte PJ Harvey bei Island, es sollte ihr erster kommerzieller Erfolg werden. Und das, obwohl PJ sich alle Mühe gegeben hatte, "eine sehr schwierige Platte zu machen", um dem Major-Label gleich zu zeigen "mit wem sie es zu tun haben". Tatsächlich ist es von allen Alben PJ Harveys das widerspenstigste und nicht leicht zu hören. Es sei wie "ein unangenehmes Gefühl - so fühle ich mich meistens, nie ganz wohl", sagte die Sängerin dazu. Doch obwohl sie vor den Aufnahmen angeblich eine schwere Zeit durchmachte, wehrte sie sich stets dagegen, ihre Texte als autobiografisch zu lesen: "Ich müsste 40 und sehr erschöpft sein, um alles miterlebt zu haben, worüber ich schreibe."

Die Lyrics von "Rid Of Me" drehen sich um sexuelle Phantasien und Verletzungen in der Liebe, die Musik wirkt mit ihren harten Kontrasten, der extremen Dynamik, Noise und Feedback-Schleifen angemessen rauh. Im Titelsong und Opener tönen Instrumente und Stimme wie aus großer Ferne aufgenommen, bis nach gut zwei Minuten der Refrain wie ein großes Unheil hereinbricht. Basierend auf einem Bluesrock, dessen Taktarten teilweise seltsam verdreht wirken, bilden die abrupten Sprünge in Ton, Instrumentierung und Lautstärke den wiedekhrenden Kern des Albums.

Insofern war Steve Albini, der die Laut-Leise-Dynamik schon beim Pixies-Debüt "Surfer Rosa" auf die Spitze getrieben hatte, der logische Produzent für "Rid Of Me". Die später veröffentlichten Demo-Versionen von "Rid Of Me"-Songs und auch PJ Harvey Solo-Auftritte nach dem Release (etwa in der Tonight Show, s.u.) lassen jedoch vermuten, dass er das Album selbst nicht maßgeblich geprägt, sondern vielmehr PJs Visionen den Weg frei gemacht hat.

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