Eine Frau hatte dem Sänger vorgeworfen, sie vor fast 60 Jahren als Zwölfjährige missbraucht zu haben. Nun hat sie die Klage zurückgenommen.

Konstanz (jah) - Letztes Jahr sorgte der Fall für Aufsehen: eine Frau warf Singer-Songwriter Bob Dylan vor, er habe sie 1965 als damals Zwölfjährige in sechs Wochen zwischen dem April und Mai im New Yorker Chelsea Hotel mithilfe von Alkohol, Drogen und körperlicher Gewalt zu sexuellen Handlungen gezwungen. Knapp ein Jahr später hat sie Anklage nun zurückgezogen.

In einer Anhörung am gestrigen Donnerstag bat sie den Richter ohne Angabe von Gründen, den Fall abzuweisen – "with prejudice", der Prozess ist damit endgültig beendet und kann nicht wieder aufgenommen werden. Dylans führender Anwalt Orin Snyder erklärte in einem Statement bei Billboard: "Dieser Fall ist abgeschlossen. Es ist empörend, dass er überhaupt erst aufgenommen wurde."

Zweifel verdichteten sich

Zuvor hatten Dylans Anwälte der Klägerin vorgeworfen, Nachrichten und E-Mails gelöscht und damit wichtige Beweismaterialien beseitigt zu haben. Die Klägerin hatte während des laufenden Prozesses ihre Anwälte entlassen und konnte angekündigte Beweismaterialen nicht fristgerecht einreichen. Zudem waren Zweifel aufgekommen, da Dylan laut seinen Anwälten, einigen Experten und seinem Biograph im angegebenen Zeitraum kaum in New York gewesen sein soll.

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