Ein ungeschicktes Statement von Seeed-Sänger Pierre aka Enuff beim Bundesvision Song Contest sorgt für heftigen Zwist zwischen den Fanlagern. Übelste persönliche Beleidigungen sind die Folge.
Wetzlar (alc) - Alles nahm seinen Anfang mit dem Ausspruch von Pierre Baigorry aka Enuff. Als die Band zur Siegerehrung des Bundesvision Song Contests auf die Bühne marschierte, um den Preis in Empfang zu nehmen, gratulierte ihnen Stefan Raab. Enuff ließ sich zu dem Statement hinreißen, dass der Abstand zu den Nachfolgenden noch deutlicher ausgefallen wäre, hätten Seeed (wie In Extremo) auch ein Piratenschiff und eine Pyroshow am Start gehabt.
Über die Notwendigkeit dieses Ausspruches darf man geteilter Meinung sein. Was sich aber im Anschluss in verschiedenen Internet-Foren abspielte, spottet hingegen jeder Beschreibung: Der schwachmatische Stumpfsinn feiert ein fröhliches Stelldichein.
Wie Frank Dellé aka Eased im Interview mit laut.de betont, war er selbst über die Äußerungen Baigorrys erstaunt, saßen doch beide Bands den ganzen Abend über nebeneinander und fieberten gemeinsam mit, während die Abstimmung der einzelnen Bundesländer lief. "Mensch. Warum so ein Satz? Ich kann nachvollziehen, dass man sich darüber ärgert. Das ist ein Satz, den In Extremo wahrscheinlich selbst nicht so ernst nehmen, aber die Fans. Ich bin die ganze Zeit neben dem Sänger gesessen, und wir haben geschwatzt. Er wollte sogar, dass wir mit irgendeiner Reggae-Idee mal was zusammen machen. Und dann les ich im Forum, dass es Knatsch gibt", so Eased.
Mit Knatsch sind manche Ausdrücke, die im Gästebuch der offiziellen In Extremo-Homepage zu lesen waren (und mittlerweile zurecht wieder gelöscht wurden), noch harmlos umschrieben. Fans der Thüringer meinten dort: "Deutschland ist regiert von Hip Hop", oder: "Aber leider ist Deutschland ein von Hip Hop-Müll regiertes Land". Seeed als Hip Hop zu bezeichnen, mag zwar unsinnig sein, aber jedem das Seine.
Die Grenze überschritten jedoch rassistische Aussagen wie die folgenden: "Super Auftritt bei BSC, auch wenn diese affenähnlichen Wesen aus Berlin gewonnen haben, finde ich, dass ihr die wahren Gewinner seid!" Und: "Dass dieser Buschstamm mit seinem Gestöhne den ersten gemacht hat, zeigt nur mal wieder, wie viele Leute einen schlechten oder gar keinen Geschmack haben."
Angeheizt wird die Schlammschlacht noch von unnötigen Kommentaren einiger Seeed-"Fans". Ein wenig mehr Baldrian und etwas mehr Grips würde den Beteiligten beider Fangruppen gut tun. Das komplette Interview lest ihr demnächst auf laut.de.
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