Weil sie in einem ihrer Lieder das Kokain des Andenlandes erwähnt, ist der kolumbianische Außenminister Fernando Araújo der französischen Präsidentengattin und Musikerin böse.

Bogotá (mma) - Schon schizophren: Da rutscht Nicolas Sarkozys Beliebtheitsbarometer in ungeahnte Tiefen, weil statt Tagespolitik derzeit Boulevardschlagzeilen Priorität genießen. Seit der Heirat mit Popsängerin und Exmodel Carla Bruni vergeht kaum ein Tag ohne neue Headlines.

Dessen ungeachtet proklamiert das französische Staatsoberhaupt ganz offen das Ziel, mit Hilfe der medial omnipräsenten Gattin seine eigene Popularität aufzubessern. Neuester Aufreger im frankophonen Blätterwald ist jetzt ein neuer Song Brunis.

Darin besingt sie ihre 30 Ex-Lover und wählt recht, sagen wir, bildreiche Beschreibungen. So textet Bruni an einer Stelle: "Du bist meine Droge, tödlicher als afghanisches Heroin, gefährlicher als kolumbianisches Kokain."

"Schmerzliche Vermischung von Politik und Showbusiness"

Während aus dem zentralasiatischen Staat bislang keine Reaktion zu vernehmen war, zeigt sich der kolumbianische Außenminister Fernando Araújo schwer erzürnt über die Zeile. Für sein Land sei diese "Vermischung von Politik und Showbusiness sehr schmerzlich", erklärte er. In Kolumbien stehe diese Droge für Tod und Gewalt. Das dürfe nicht verniedlicht werden.

Angesichts der unstreitbaren Hauptrolle Kolumbiens im internationalen Drogenhandel - die Cocapflanze gedeiht in den Hochlanden Kolumbiens, Perus und Boliviens besonders gut -, wirkt diese Reaktion einerseits überzogen.

Zum anderen aber spricht Araújo aus eigener Leiderfahrung: Sechs Jahre lang befand er sich in der Gewalt kolumbianischer Farc-Guerillas, die ihren Widerstand vor allem über den Kokainhandel finanzieren. Eine offizielle Stellungnahme aus dem Elysée-Palast steht zur Stunde noch aus.

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Carla Bruni

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laut.de-Porträt Carla Bruni

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12 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    "Schon schizophren: Da rutscht Nicolas Sarkozys Beliebtheitsbarometer in ungeahnte Tiefen, weil statt Tagespolitik derzeit Boulevardschlagzeilen Priorität genießen. Seit der Heirat mit Popsängerin und Exmodel Carla Bruni vergeht kaum ein Tag ohne neue Headlines."

    DANN HÖRT HALT AUF, ÜBER DERART BELANGLOSEN SCHEISSDRECK ZU BERICHTEN.
    Wah, das hält man ja nicht aus.

  • Vor 16 Jahren

    Es gibt eine ganz einfache Lösung ihrer Drogenprobleme, Herr Araújo:

    [b:22ef4425a2]LEGALIZE EVERYTHANG!!![/b:22ef4425a2]

    Statt auf singenden Schmalspur-Hirnen rumzuhacken und deren eh nicht vorhandene Kreativität weiter moralin-gestützt einschränken zu wollen, und so die überhaupt nicht zu stellende Schuldfrage wie 'nen Schwarzen Peter hin und her zu schieben, sollte man die Drogenproblematik endlich mal pragmatisch und realitäts-orientiert angehen...

    :bomb:

  • Vor 16 Jahren

    @seeed-oe (« ich muss meinem vorredner recht geben, auch im ton. ihr journalisten missbraucht die demokratie heutzutage mehr und mehr für euer mediales machtmonopol. ihr könntet tatsächlich diese berichterstattung seinlassen. aber es gibt ja wie immer 3 gründe die das verhindern: es geht ja um geld, arbeitsplätze und zu guter letzt wollen die leute solche meldungen eben eher haben als ein politisches bewußtsein zu entwickeln. (die ersten beiden gründe nehme ich nicht ernst, der dritte ist eine tatsache) »):

    Habt ihr Spastis eigentlich keine anderen Feindbilder als belanglose Boulevard-Berichterstattung?

    Bild-Journalismus als Untergang des Abendlandes?

    Sicher Potenzial, aber da gibt es echt größere Probleme, denen die Menscheit mal ein wenig Augenmerk schenken sollte...

    Jämmerlich!

    :suspect:

  • Vor 16 Jahren

    @Zaungast (« Nett, wie ihr wegen dieser Nichtigkeit miteinander umgeht.

    Wohl einer der Gründe warum ich mich, trotz jahrelangem Besuch hier, immer noch nicht angemdeldet habe. »):

    Was ist denn an diesem Umgang auszusetzen. Skywise hat doch nur die einzelenen Argumente auseinandergenommen. Was ist daran schlechte Streitkultur? Polemik darf man doch wohl noch als solche erkennen!

    Es ist müßig jedesmal zu fragen, warum jeder boulevardesker Artikel mit "Wie könnt ihr nur" kommentiert wird. Das sich laut.de auch beim Boulevard bedient sollte langsam auch dem letzten aufgefallen sein. Wo ist da eigentlich das Problem?

  • Vor 16 Jahren

    Außerdem greift hier immernoch die Regel "jedem das Seine"

    Niemand wird gezwungen diese Artikel zu lesen...

  • Vor 16 Jahren

    @Avis (« Also irgendwie ist die Reaktion des Ministers auch irgendwie ein Stück weit lächerlich oder?
    Es ist nun mal ein Fakt dass Kolumbien weltweit ob gewollt oder ungewollt zu den großen Kokainländern gehört und statt sich über eine Metapher in einem Lied einer franz. Songwriterin aufzuregen, sollte man sich doch eher diesem Problem widmen. »):

    Er sieht das halt als "Werbung" für Kokain und hat Angst, dass die Verbreitung der Droge weiter zunimmt, wenn sie immer wieder in einem Atemzug mit populären Personen genannt wird.
    Soweit nachvollziehbar - und Amy und Pete hat er ja auch schon ordentlich gescholten.

    Nur, denke ich, ist seine Reaktion in seinem Sinne contraproduktiv (es sei denn er arbeitet in wahrheit mit den druglords zusammen, was man ja bei politikern grundlegend annhemen sollte...), da die Meldung durch Reaktion und Gegenreaktion natürlich noch weit höhere Wellen schlägt...

    Die einzige vernünftige "Lösung" für das "Drogenproblem" (In Klammern, da es eher Prohibitionsproblem heißen sollte), ist die Legalisierung.

    :koks: