"Der Druck Steigt" gehört zum gerne gespielten Liedgut auf PEGIDA-Demonstrationen. Seinem Urheber stößt das sauer auf.

Dresden (dani) - "Wir holen zurück, was uns gehört." Wer sich einbildet, dieses Land gehöre ihm allein, dem spielt eine solche Textzeile natürlich voll in die Karten. Nicht wirklich verblüffend also, dass "Der Druck Steigt" auf PEGIDA-Demonstrationen zum gerne gespielten Liedgut zählt. Allerdings haben die "patriotischen Europäer" die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Casper zeigt sich von der Verwendung seines Songs ganz und gar nicht begeistert.

"Meine Lieder bekommt ihr nicht!"

"Grundsätzlich freue ich mich natürlich über jeden, der meine Musik mag und hört", erklärt sich der Rapper via Facebook. Im gleichen Atemzug stellt er aber klar, mit der ausländerfeindlichen Bewegung nichts am Hut zu haben: "(...) hiervon möchte ich mich eindeutig distanzieren. Denn es ist ja zum Glück so: 'Der Druck Steigt' tatsächlich, aber nicht so, wie Pegida sich das vorstellt. Überall in Deutschland regt sich Widerstand - gegen Pegida und ihre Ideologie. Für ein faires und tolerantes Miteinander der Ethnien und Religionen. Kein Mensch ist illegal! Schreibt und singt eure eigenen Lieder, meine bekommt ihr nicht."

Neben viel Zustimmung finden sich in der Resonanz auf Caspers Statement, wie zu erwarten, reichlich verärgerte Kommentare. Gerade diejenigen, die seine Lyrik gerade noch gut genug fanden, um seinen Song zur Beschallung ihrer "Spaziergänge" zu benutzen, schmähen ihn jetzt als schlecht informierten Kasper, der froh sein solle, "das Deine scheiß Mugge überhaupt jemand hört". Mir scheint, Caspers Text passt tatsächlich ganz gut auf diese Sorte Typen: "Wir scheitern immer schöner, sind Versager mit Stil, haben nicht viel, ausgenommen Leitfiguren (...) reden viel, sagen nichts, Lebensstil: fragwürdig."

Auf der gleichen Seite

Casper steht mit seiner unmissverständlichen Ansage nun ganz unverhofft wieder auf der gleichen Seite wie Roland Kaiser, der vergangene Woche erst erquickend klare Worte zum Thema PEGIDA fand:

"Zuwanderungspolitik kritisch unter die Lupe zu nehmen, ist eine mögliche und nahe liegende Reaktion auf individuelle Unzufriedenheit, schürt jedoch Vorurteile und verschärft gesellschaftliche Probleme, ist jedoch niemals eine Lösung. Inhumane Flüchtlingspolitik fördert weder Verständnis noch Toleranz und ist ein Nährboden für weitere Ab- und Ausgrenzungen. (...) Religiöse Ausrichtungen dürfen nicht die Grundlage für Wertungen oder Entscheidungen in unserer von Humanismus, Aufklärung und Toleranz geprägten Gesellschaft sein."

Sieht aus, als habe der Schlager-Star nicht nur damit, sondern schon mit der gelassenen Einschätzung Recht gehabt, die er dereinst gegenüber jetzt.de abgab. Das Jugendmagazin der SZ hatte Parallelen zwischen seinen und den Songtexten Caspers entdeckt. Während letzterer eingeschnappt reagierte, fand Kaiser: "Ich habe da keine Berührungsängste ... Zumal, und da haben Sie ja auch recht mit Ihrer Gegenüberstellung: So weit auseinander sind wir ja nicht."

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Casper

Casper,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Casper,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Casper,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Casper,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Casper,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Casper,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Casper,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Casper,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Casper,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Casper,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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7 Kommentare mit 107 Antworten

  • Vor 9 Jahren

    Hätte er sein Album doch lieber "Hinterlader" genannt. Dann wär ihm das ganz automatisch erspart geblieben. ;-)

  • Vor 9 Jahren

    naja. streng genommen geht da hauptsächlich die bürgerliche mittelschicht spazieren. da passt der vergleich/bezug mit kaspers lyrics nur bedingt.

    • Vor 9 Jahren

      Wieso, die Kinder der Mittelschicht sind doch genau seine Zielgruppe, nicht?

    • Vor 9 Jahren

      Dachte immer das währe der Stuttgarter-Vorstadt-Nach-Berlin-Gezogene-Mami-Überweist-Mir-Das-Geld-Hipster.

    • Vor 9 Jahren

      Ich muss sagen das ich Stuttgart eigentlich super finde. Vielleicht liegt das daran, dass alle möchtegern Hipster nach Berlin gezogen sind

    • Vor 9 Jahren

      Oder Stuttgart sonstwie den Rücken gekehrt haben. *unschuldigguckundpfeifsmiley*

    • Vor 9 Jahren

      Stuttgart? Ne "Großstadt" voll mit Schwaben? Naheliegend, da weg zu wollen.

    • Vor 9 Jahren

      was megamanmilenium sagt

    • Vor 9 Jahren

      Ist halt eine Stadt, die nicht randvoll mit Versagern gefüllt ist. ;)

    • Vor 9 Jahren

      Ja, sieht man ja am VFB. ;-)

    • Vor 9 Jahren

      Die Berliner sind ja die eigentlichen Hipster, ich wurde schließlich schon als Kind regionalbedingt zum Schwabenhass erzogen. :D

    • Vor 9 Jahren

      bözemann ist stuttgarter :D :koks: :koks: :käfigkmapf: der ist übrigens als featuregast auf bero ba$$ seinem album am start :koks: ich erwarte großes

    • Vor 9 Jahren

      Dann bist du vermutlich eine bedauernswerte Kreatur aus Baden.

    • Vor 9 Jahren

      Wir sollten uns lieber im gemeinsamen Hipster-hassen vereinen, als die Unzulänglichkeiten einer Kleinstadt zu debattieren... :-)

    • Vor 9 Jahren

      Im Endeffekt ist das doch eh ein freundschaftliches Verhältnis, der "Patriotismus" der Leute hier besteht höchstens noch darin, besoffen das Badnerlied zu grölen und selbst das habe ich schon lange nicht mehr erlebt.

      Nur nach Ostdeutschland will keiner. :(

    • Vor 9 Jahren

      Ich finde Baden aber auch wesentlich cooler als Schwaben. ;) Karlsruhe ist die schoenere Stadt, die Leute sind viel lockerer und der KSC ist seit dem Wunder vom Wildpark der spannendere Verein, gar keine Frage. Sprachlich nimmt man sich nicht viel, allerdings ist Schwaebisch doch ein Stueck weit laecherlicher, im Sinne von: ich muss jedes Mal lauthals lachen, wenn ich einen reden hoere, egal was er sagt. Bei Badenern ist es einfach nur manchmal schwierig, herauszufinden, ob etwas nun investigativ gemeint war, oder doch nur eine einfache Aussage gewesen sein soll.

      Ausserdem, das muss man halt sagen: Stuttgart hat den beschissensten Deutschrap zu verantworten, den es je in seiner Geschichte gab. #isso Das waren dunkle Zeiten.

    • Vor 9 Jahren

      In Stuttgart gehen bestimmt bald die Wutbürger auf die Straße und protestieren gegen die Saxoniesierung des Schwabenlands. Keine Ahnung wie sich diese Bewegung dann nennt, PSGSDS oder so.

    • Vor 9 Jahren

      @filthy swine:
      ... mit Dieter Bohlen in der Schwaben-Jury.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 9 Jahren

      "Bei Badenern ist es einfach nur manchmal schwierig, herauszufinden, ob etwas nun investigativ gemeint war, oder doch nur eine einfache Aussage gewesen sein soll."
      :D Ich hab exakt das gleiche Problem. Ganz normale Sätze werden intoniert, als ob am Schluss ein "..?" anstatt ein Punkt wäre. Auf Dauer zehrt das mir irgendwie echt an den Nerven.

      Aber Kerle, wann warst du denn zuletzt in Karlsruhe? Seit ein paar Jahren ist man in Sachen Schönheit weit hinter Stuttgart zurückgefallen :( In Sachen Clubs hat Stuttgart natürlich sowieso die Nase vorn, da braucht sich meiner Meinung nach Stuttgart auch deutschlandweit nicht verstecken, auch wenn in den letzten Jahren einiges weggestorben ist. Das einzige was mich stört ist die Sache mit den Konzerten. Ich kann einfach nicht alle zwei Wochen nach Köln oder München fahren.

      An sich geht mir diese ganze Rivalität der Lokalpatrioten komplett am Arsch vorbei. KSC und VfB haben beide nicht meine Sympathie.

    • Vor 9 Jahren

      Also KA schöner als S ... :lol:
      Baude, damit hast Du Dich eindeutig disqualifiziert und das jenseits von Lokalpatriotismus. KA ist einfach ein richtiger Puff...

    • Vor 9 Jahren

      Ach was. Baude hat so hundertprozentig recht, wie es nur irgend geht.

  • Vor 9 Jahren

    hach,die pegida dj's haben aber immer ein unglückliches händchen bei der auswahl ihrer interpreten für das sonntägliche stelldichein.
    sollen doch mal im hause landser, kategorie c, störkraft oder dem xer durchklingeln lassen. könnte mir vorstellen,dass man da beim thema musikalische beschallung für ihr rudelblöcken nicht so schnell auf durchzug schaltet.

    • Vor 9 Jahren

      nein. weil es ja gerade keine kraken sind. die hogesa leute sind zu 95% kraken und artverwandtes. da passt das schon eher.
      die pegidaleute sind wütbürger und (spieß)bürgertum. deswegen machen viele die höschen nass. weil es eben "aus der mitte" der gesellschaft kommt. und nicht vom rechten rand

    • Vor 9 Jahren

      Korrekt - was mal wieder eindrucksvoll zeigt, wie selten DIE WAHRHEIT in der Mitte liegt.

    • Vor 9 Jahren

      achso, und ich dachte immer, dass wären alles verkappte nazis, welcher sozialen schicht auch immer, die sich nur nicht wirklich trauen, ihre maske fallen zu lassen,weil sie angst vor gesellschaftlicher ächtung haben, und sich deshalb unter dem doch ziemlich braunen mäntelchen des rechtschaffenden patriotischen europäers verstecken,welcher die welt vor dem pösen pösen islam retten will.so kann man sich täuschen.
      gut, dann mag das musikalisch natürlich nicht wirklich harmonieren, aber inhaltlich findet man doch bestimmt ein paar berührungspunkte, bei denen es sich vortefflich zusammen marschieren lässt.
      und falls es wirklich nicht klappen sollte, nicht verzagen ,heino fragen.der hat doch "mit freundlichen grüßen" bewiesen, dass er ein händchen für coversongs hat :-)

    • Vor 9 Jahren

      Die Grenzen DER WAHRHEIT sind eben fließend. Ich meinte sie mal rechts oben von der Mitte erspäht zu haben, als ich dann allerdings nachsehen wollte, war sie schon wieder weg. Verflucht schlüpfrig, das Ding.

    • Vor 9 Jahren

      Nichts gegen unseren Vorzeigedoitschen!

    • Vor 9 Jahren

      ob er das mit der blasenschwäche inzwischen in den griff bekommen hat ?so darf er doch bestimmt sonntags nicht mit.

    • Vor 9 Jahren

      Rufmord. Der Fleck ist verschüttetes Astra und die Hand ging aus Reflex zum Schutz vor dem Blitz des Foto-Grafen in die Höhe.

    • Vor 9 Jahren

      Stimmt. In WAHRHEIT war er ganz unpolitisch.

    • Vor 9 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 9 Jahren

    Passt doch. Hurensohnmusik für Hurensohnorganisation.

  • Vor 9 Jahren

    Qualifizierte Kommentare hier...

  • Vor 9 Jahren

    natürlich gehts in den städten drunter drüber. gab doch etliche zeitungsartikel über gebäude, die aus allen näten platzen, die umgebung verdreckt, ganzen viertel versinken im chaos. sucht mal im internet darüber. war in dortmund glaub ich. ist wohl schon wieder aus der warnehmung der medien verschwunden, denn so etwas liest man nicht gerne in den einheitsmedien. es ist aber gelebte realität und nicht irgend linke theorie aus dem elfenbeinturm oder aus den betuchten wohnvierteln, wo die polizei ständig unterwegs ist. aber da können sie sich ja noch hintrauen, woanders in bremen haben sie längst kapituliert vor der macht der ausländergangs. ich bin im übrigen nicht nur für aufstockun der polizei sondern befürwirte auch bundeswehreinsätze im inland, wenn die polizei nicht mehr weiter weis. aber wie gesagt, wissen die angeblichen volksvertreter nicht, was an der basis passiert. um die waren probleme kümmert sich keiner.

    • Vor 9 Jahren

      Gerade wenn die Städte überquellen, sollte man sie in den Osten der BRD bringen, da gibt es so viel plattes Land und Leerstand von Gebäuden in manchen Gegenden, da würde mal wieder Schwung in die Bude kommen. Vom Charakter sind die Menschen auch garantiert angenehmer, als die Bürger, die sich für die Mitte der Gesellschaft halten.

    • Vor 9 Jahren

      @speiser:
      Laß mich raten - Dortmund ist nur deshalb kein elementares Pegida-Zentrum, weil die Lügenpresse ganz Dortmund unterwandert hat, die Ausländer dort alle braven deutschen Bürger mit Waffengewalt in ihren Häusern eingepfercht haben und die Außerirdischen draußen mit Strahlenwaffen Patrouille laufen, richtig?
      Gruß
      Skywise

    • Vor 9 Jahren

      Jep, deshalb auch inländische Bundeswehreinsätze. So friedlebend ich auch sein mag, manchmal wünsch ich mir echt, bestimmen Leuten eine zu verpassen.

    • Vor 9 Jahren

      Aha, sowas liest man nicht gerne in den Einheitsmedien. Der Begriff wird auch nach der Miefrichtung gedreht, hm?
      Gegenposition: Unhinterfragter Konsum dieser "Einheitsmedien", die selbst über Jahre diese Stimmung wie ein Hamsterbaby gefüttert und sich sensationsgeil auf jeden "Ehrenmord" und jedes "Döner-Massaker" gestürzt haben, ist einer der Gründe, wieso Menschen die Dresdener Favelas vor dem inneren Auge sehen.

    • Vor 9 Jahren

      Radeburg hatte ein positives Zeichen setzen wollen, Bürgermeisterin Michaela Ritter, die Stadtverwaltung, Stadträte, Jana Funke von der Radeburger Wohnungsgesellschaft, ja sogar die künftigen Nachbarn hatten sich gut vorbereitet auf die Aufnahme und die Integration von Flüchtlingen, doch dann lief vieles schief...

    • Vor 9 Jahren

      eine stadt von wieivielen in deutschland? ach ja, alles einzelfälle....

    • Vor 9 Jahren

      @speiser:
      Du wirst doch nicht etwa glauben, was in der Lügenpresse steht?
      Gruß
      Skywise

    • Vor 9 Jahren

      Wegen solcher Kinkerlitzchen siehst du den Untergang des Abendlandes nahen? Du musst ein Gutmensch fundamentalistischster Art sein.

    • Vor 9 Jahren

      Hey, das mit den Schnapsflaschen war ich!

    • Vor 9 Jahren

      Speiser, kannst du auch mal bei einem Thema bleiben, oder wird das jetzt ein Rundumschlag gegen Linke, Migranten, die Presse und Flüchtlinge?
      Außerdem streitet niemand ab, dass es Probleme in Flüchtlingsunterkünften gibt. Das liegt aber vor allem an der Unterbringung.