Yusuf Islam alias Cat Stevens kann noch immer nicht fassen, dass ihm US-Offizielle am Dienstag die Einreise nach Washington verweigerten. Der Friedensaktivist hofft, dass sich die Affäre als großer Fehler herausstellt.

London (kf) - Bei seiner gestrigen Rückkehr am Londoner Flughafen zeigte sich Yusuf Islam zugleich "geschockt und leicht amüsiert" über den Zwischenfall, wie CNN berichtet. US-Offizielle hatten den als Cat Stevens bekannt gewordenen Sänger aufgrund von Gefährdung nationaler Sicherheit nicht in die USA einreisen lassen, nachdem sein Name auf einer Terrorverdächtigenliste aufgetaucht war. Stattdessen musste er in Maine zwischenlanden und gemeinsam mit seiner Tochter nach London zurückfliegen.

"Leute machen Fehler aber trotzdem weiß ich nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll", äußert sich Islam auf seiner Website. Er finde die ganze Sache "total lächerlich", schließlich wisse doch jeder, dass er sich massiv für Frieden und die verschiedensten Hilfsorganisationen einsetze. Er hoffe, dass sich das Ganze als "großer Fehler" herausstellt. Am Rande der UN-Generaldebatte in New York sprach der britische Außenminister Jack Straw den Vorfall auch gegenüber seinem US-Kollegen Colin Powell an. Nach Angaben seines Sprechers bedauerte Straw die Entscheidung des US-Heimatschutzministeriums.

Auch muslimische Organisationen in den Vereinigten Staaten fordern nun eine Erklärung der Regierung, wie der Name des friedliebenden Sängers überhaupt auf die Terrorverdachtsliste kommen konnte. In einer ersten Stellungnahme erklärte US-Heimatschutzminister Tom Ridge zunächst, dass man in Sachen Terrorschutz keinen Unterschied zwischen Prominenten und Privatpersonen mache. In diesem speziellen Fall habe es einen Zusammenhang zwischen Yusuf Islams Namen und einer terroristischen Aktivität in Verbindung mit diesem Namen gegeben, so Ridge kryptisch. Jedenfalls musste "schnell gehandelt werden".

Andere US-Offizielle sehen den Grund für den Eintrag von Islams Namen auf der Verdächtigenliste in dessen finanzieller Unterstützung für muslimische Wohltätigkeitsorganisationen, die ihrerseits unter Terrorverdacht stünden. Während dessen werden erste Zweifel an der Genauigkeit der Überwachungslisten laut. Jalal Haidar, ein arabisch-amerikanischer Muslim und Ratgeber der US-Flugsicherheit, merkte an, das Überwachungssystem sei noch nicht perfekt und könnte auch überflüssige Namen verzeichnen. Andere Quellen berichten, ein Rechtschreibfehler seines Namens sei der Grund dafür gewesen, warum Yusuf Islam nicht bereits am Flughafen abgewiesen wurde.

Tom Ridge betonte unterdessen, seine Behörde werde den Fall "sehr, sehr genau" prüfen, und führte aus, dass Cat Stevens zu seinen Lieblingskünstlern gehöre. Im Jahr 2000 war Yusuf Islam schon einmal die Einreise nach Israel verweigert worden, weil er angeblich die radikalislamische Palästinenserbewegung Hamas finanziell unterstützte. Der Sänger wies damals sämtliche Vorwürfe von sich.

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laut.de-Porträt Cat Stevens

Geboren wurde Cat Stevens, mit bürgerlichem Namen Steven Demetri Georgiou, am 21.07.1948 in London. Schon früh widmete er sich der Musik und komponierte …

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