Regenbogenfarben sind für viele Menschen ein rotes Tuch. Selbst wenn es um einen Klassiker wie "The Dark Side Of The Moon" geht.

Internet (mis) - Es ist eines der legendärsten Albumcover der Musikgeschichte: Auf "The Dark Side Of The Moon" von Pink Floyd bricht sich ein weißer Lichtstrahl in einem Prisma in den Spektralfarben. Das Artwork stamt vom 2013 verstorbenen Künstler Storm Thorgerson (Hipgnosis). Am 24. März steht eine neue Version des Rock-Klassikers an: Ein Boxset zum 50-jährigen Jubiläum. Die Ankündigung auf den offiziellen Social-Media-Accounts der Band begleitete ein für diesen Anlass gestaltetes Logo: Die Zahl 50 ist in das Prisma integriert, die Null wurde mit den Regenbogenfarben gefüllt.

Das Album mag sich weltweit über 50 Millionen Mal verkauft haben, aber nicht bei allen scheint das Cover nachhaltig in Erinnerung geblieben zu sein. Auf Social Media wurde der Band in zahlreichen Kommentaren vorgeworfen, mit dem Regenbogen-Logo ihre Sympathie mit der LGBTQIA+ Community auszudrücken: "Löscht den Regenbogen, ihr macht euch lächerlich", hieß es da etwa, oder "Seid ihr jetzt woke? Gibt es auch eine Hetero-Fahne? Ich bin für eine ausgewogene Darstellung."

Internet-Trolls in Rage

Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, mit welch simplen Mitteln man heute simple Gemüter in Rage versetzen kann. But then, Willkommen im Internet: "Traurig, dass eine einst so großartige Band jetzt woke ist. Ich habe eure Musik geliebt, das war's jetzt für mich." Ein Fan, der die Band schon vor ihrer Gründung mochte, trauert ebenfalls: "Danke Pink, bin seit 63 Jahren Fan, höre euch jetzt nie wieder. Das waren noch Zeiten, als eure Songs von Katzen und Gnomen handelten. Syd fehlt, er stand nie für diesen linken Unsinn."

Echte Pink-Floyd-Fans amüsieren sich seither königlich über die Anti-Woke-Minderheit, wodurch das Logo-Posting auf der offiziellen Facebook-Seite der Band bereits knapp 20.000 Kommentare gesammelt hat. Hohn, Spott und Wortspiele natürlich inbegriffen:

Das 50th Anniversary Deluxe-Box-Set (299,99 Euro) enthält die CD und das Klappcover-Vinyl des 2023 neu gemasterten Studioalbums, eine Blu-Ray und DVD mit dem originalen 5.1-Mix und den remasterten Stereo-Versionen, eine Blu-Ray mit dem Atmos-Mix des Albums sowie CD- und LP-Versionen des 1974er Konzerts "Live At Wembley Empire Pool", das bislang nicht auf Vinyl erschienen ist. Hinzu kommt ein 160-seitiges Buch mit Fotos aus den Jahren 1972 bis 1975, kuratiert von der Fotografin Jill Furmanovsky sowie Hipgnosis-Mitbegründer Aubrey Powell und unter Mitwirkung der Bandmitglieder, Reproduktionen der 7"-Singles "Money" und "Us And Them" in Harvest-Taschen und ein 76-seitiges Notenbuch. Das Fotobuch ist auch einzeln für 39,95 Euro zu erwerben.

Fotos

Pink Floyd

Pink Floyd,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd,  | © EMI (Fotograf: )

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8 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor einem Jahr

    Wie zerfressen muss dein Leben sein, wenn du dich von ein paar bunten Farben dermaßen triggern lässt. Das kann doch keinen Spaß machen.

  • Vor einem Jahr

    Diese Menschen sind ja fast noch dämlicher als ich.
    Bemerkenswert.

  • Vor einem Jahr

    Ist durchaus was dran, am Rainbow-Tweet. Vielleicht sollte man lieber mal prophylaktisch alle Plattencover mit Regenbogen auf den Index setzen, um unsere Jugend vor Verirrungen zu schützen (mir fällt da auf die Schnelle z.B. noch Misplaced Childhood ein, was auch von Titel her einen schönen Bezug herstellt, die Experten im Forum könnten hier an dieser Stelle sicherlich mit einer schöne Liste weiterhelfen). Dazu natürlich alle Albumtitel und Songs mit Regenbogen-Bezug. Und warum hier stehen bleiben? Auch die Nennung von Sonne und Regen in einem Satz sollte man durchaus kritisch betrachten. "There will be sunshine after rain" (Dire Straits)? Dünnes Eis, gaaanz dünnes Eis!