Selten eindeutig gewinnt der Norweger Alexander Rybak in Moskau den 54. Eurovision Songcontest. Die für Deutschland an den Start gegangene Allianz des Bösen aus Alex Christensen, Oscar Loya und Dita von Teese setzt mit einem schäbigen 20. Platz die Flautenserie der vergangenen Jahre fort.
Moskau (dani) - Siegesgewiss sah sich Alex Christensen schon unter den ersten zehn, ehe ihn am Samstagabend die harte Grand Prix-Realität einholte. Bereits frühzeitig zeichnete sich ab, dass mit "Miss Kiss Kiss Bang" trotz pompös angekündigter Beteiligung der Edelstripperin Dita von Teese kein Blumenpott zu gewinnen war.
35 Punkte zu viel
Nicht mehr als ein 20. Platz mit insgesamt 35 schäbigen Punkten war für Deutschland drin. Angesichts einer an Schmierigkeit schwer zu überbietenden Darbietung: 35 zu viel. Während Alex Christensen an dem "absolut ungeilen" Ergebnis zu knabbern hatte, feierte ein anderer einen Erdrutsch-Sieg.
Im stetig wachsenden Eurovisions-Gebiet verständigte man sich mit seltener Einhelligkeit auf das fröhliche "Fairytale" eines ebenso energisch wie unbekümmert fidelnden Alexander Rybak.
Der junge Geiger hatte durchaus etliches zu bieten: weißrussische Vorfahren für den Ostblock, ein sympathisches Auftreten, um die Herzen von Mädels und Schwiegermüttern zu brechen, Riverdance-taugliche Folk-Anleihen grüßen in Richtung der traditionell großen Grand Prix-Nation Irland, den Baden-Württembergischen Lokalpatriotismus befriedigten die musikalische Nähe zum "Lemon Tree" der Fool's Garden sowie der Auftritt der Ratiopharm-Zwillinge.
Norwegen vor Island und Aserbaidschan
Alles richtig gemacht. Davon künden 387 Punkte und ein verdienter erster Platz für Norwegen. Mit deutlichem Abstand und 218 Zählern landete Yohanna aus Island mit ihrer Ballade "Is It True?" auf dem zweiten Platz. Die Bronzemedaille ertanzten sich knapp dahinter (207 Punkte) AySel und Arash aus Aserbaidschan mit "Always".
Schlechter als Deutschland schnitten lediglich fünf Nationen, darunter die schwedische Heulboje Malena Ernman, Spaniens ebenso verhungerte wie farblose Soraya, Maltas Dauer-Kandidatin Chiara und der unterirdische finnische Rap-Eurodance-Verschnitt der Waldo's People ab: Überaus angemessene Gesellschaft für unseren Mr. Du-bist-so-Porno.
Warum allerdings der litauische Sasha Son derart abgewatscht wurde - keine Ahnung. So schlimm war es nun auch nicht, sich den Hut von Roger Cicero und die Melodie von "We Are The Champions" zu borgen.
Die Eurodance-Leiche wird weiter gefleddert
Für weitaus mehr Bauchgrimmen sorgte am Ende des Abends der Eindruck, mindestens 18 Mal dasselbe Musikstück gehört zu haben. Ob man auch beim Grand Prix irgendwann erkennt, dass Eurodance inzwischen nicht nur tot ist, sondern längst zum Himmel stinkt?
Man weiß es so wenig, wie man sich den Sinn der ukrainischen Römer und des grünen albanischen Pailleten-Monstrums in der Bühnenshow erklären kann. Unfreiwillig saukomisch machte Vorjahressieger Dima Bilan mit der Unfähigkeit, sich seines Mantels zu entledigen, den Weg frei: Absurdistan, wohin man schaut.
Quälende Rahmenhandlung
Die von Thomas Anders moderierte Vor- und Nachberichterstattung aus Hamburg, die zwischen Befour und Matze Knop keine Beleidigung eines halbwegs existenten Musik- oder Humorverständnisses ausließ, hätte dem Abend die Dornenkrone aufgesetzt, hätten das die russischen Gastgeber nicht bereits selbst erledigt, indem sie im Vorfeld des aufwändig und teuer inszenierten Spektakels eine nicht genehmigte Schwulendemo zusammenknüppeln ließen.
"Die Russen sind nicht schwulenfeindlich. Sie sind schwulenfreundlich. Sie zeigen es nur nicht." Die Drogen, die sich Wladimir Kaminer eingepfiffen haben muss, hätte ich auch gerne.
114 Kommentare
Wie kann man so einen Artikel schreiben?
Schülerzeitung?
Und hat Dita die Möpse blank gezogen?
Machs doch besser!
Ich freu mich sehr über den norwegischen Sieg und auch über den 2. Platz für Island, haben die beiden Länder doch gezeigt, dass man auch ohne nackte Haut und übertriebene bis lächerliche Showeinlagen ganz vorne landen kann.
dededededededededededededeeeeee... Das Booot .... blubber schwupp blubber
Bohlen würde wohl auch nocht die 1 machen. Würe nur zeigen, dass in Europa die Musik im Allgemeinen doch nicht so gut ist.
Ei häf ä drim, musik is aua laif.
@Olsen (« So, dann wollen wir mal, schließlich ist mir langweilig:
@SetepenRa (« WoW...noch so [s:a41fb9be97]nen[/s:a41fb9be97] ein intelligenter Post von dir und du wirst zum Guru..finde es schick..du kennst mich nicht..hast mich noch nie gesehen..und noch nie mit mir gesprochen.. (...) soweit reicht um zu wissen dass zur Demokratie auch gehört die Meinung anderer zu respektieren auch wenn sie einem selbst nicht passt »):
Satzzeichen habe ich jetzt mal gelassen. »):
Schönes Statement - aber da sind noch erheblich mehr Fehler drin ... Von den gedanklichen will ich jetzt gar nicht mal reden. Da überdeckt die schäbige Oberfläche die mangelnde Tiefe. Vielleicht ist das aber ja auch beabsichtigt ...