Kim Petras und Sam Smith gewinnen mit "Unholy" in der Kategorie "Bestes Pop Duo". Mit Tino Piontek und der SWR Big Band waren noch weitere deutsche Acts erfolgreich.

Los Angeles (jmb) - Die in Köln geborene Sängerin Kim Petras wurde in der Nacht vom Sonntag zum Montag bei den Grammy Awards ausgezeichnet. Zusammen mit ihrem britischen Kollegen Sam Smith erhielt sie den Preis für das beste Pop-Duo des Jahres. Ihre gemeinsame Single "Unholy" landete im vergangenen Herbst auf Platz eins in den USA und Großbritannien. In Deutschland hielt sich der Track vier Wochen lang auf Platz zwei. In der Geschichte der Grammys ist Petras die erste Transfrau, die von der Recording Academy in der Kategorie "Pop" ausgezeichnet wurde.

Petras bedankte sich bei den Personen, die sie auf ihrem Weg inspirierten, darunter Madonna und ihre Mutter. "Ich will nur all den unglaublichen Transgender-Legenden vor mir danken, die diese Türen für mich geöffnet haben, damit ich heute Abend hier sein kann. Ich bin an einer Autobahn mitten im Nirgendwo in Deutschland aufgewachsen. Und meine Mutter hat mir geglaubt, dass ich ein Mädchen bin. Ohne sie wäre ich nicht hier", sagte die Sängerin gerührt.

"Unholy" ist nicht der einzige deutsche Beitrag, der in diesem Jahr ausgezeichnet wurde. In der Kategorie "Bestes Arrangement - Instrumental" erhielt die SWR Big Band einen Grammy für ihre Interpretation des Songs "Scrapple From The Apple" von Charlie Parker. Den Grammy in der Kategorie "Best Remix Recording" gewann der Dresdner Tino Piontek aka "Purple Disco Machine" für einen Remix des Lizzo-Songs "About Damn Time".

Beyoncé räumte in diesem Jahr gleich vier Grammys ab -unter anderem in der Kategorie "Bestes Dance/Electronic Album" für "Renaissance"- und brach den Alltime-Rekord für die meisten Grammy-Auszeichnungen. Die Sängerin ist nun im Besitz von insgesamt 32 goldenen Grammophonskulpturen und überholt damit den bisherigen Rekordhalter, den Dirigenten Georg Solti, der Zeit seines Lebens 31 Grammys erhielt.

Der Grammy in der Kategorie "Bestes Album" ging an Harry Styles für seine Platte "Harry's House". In seiner Dankesrede betonte der Sänger, dass er alle Nominierten der Kategorie schätze und ihre Musik gerne höre. "An Abenden wie heute ist es so wichtig, sich klar zu machen, dass es so etwas wie 'den Besten' in der Musik nicht gibt", sagte Styles.

In einer neuen Kategorie, "Best Song For Social Change", zeichnete die Recording Academy den iranischen Protestsong "Baraye" von Shervin Hajipour aus. Der Preis wurde von der amerikanischen First Lady Jill Biden vorgestellt, die Hajipour gratulierte. Der iranische Sänger teilte seinen Song in einem Instagram-Post im Zuge der landesweiten Proteste nach dem Tod Jina Masah Aminis. Der Text handelt vom Alltag im Iran und den zahlreichen Menschenrechtsverletzungen des Mullah-Regimes. Innerhalb von 48 Stunden nach seiner Veröffentlichung erzielte der Song über 40 Millionen Aufrufe auf Instagram. Nachdem Hajipour im Oktober auf Bewährung aus der Haft entlassen wurde, ist er nun erneut inhaftiert worden. Ihn erwarten bis zu sechs Jahre Freiheitsentzug.

In diesem Jahr wurden die Grammys in 91 Kategorien verliehen. Hier sind die wichtigsten Auszeichnungen im Überblick:

Best Pop Solo Performance (Beste Pop Solodarbietung):
"About Damn Time" von Lizzo

Best Pop Duo / Group Performance (Beste Popdarbietung eines Duos/einer Gruppe): "Unholy" von Sam Smith & Kim Petras

Album of the Year (Album des Jahres):
"Harry's House" von Harry Styles

Best Rap Album (Bestes Rap Album):
"Mr. Morale & the Big Steppers" von Kendrick Lamar

Best R&B Album (Bestes R&B Album):
"Black Radio III" von Robert Glasper

Best Traditional Pop Vocal Album (Bestes Gesangsalbum - Traditioneller Pop): "Higher" von Michael Bublé

Best Dance/Electronic Music Album (Bestes Dance-/Electronic-Album): "Renaissance" von Beyoncé

Best Rock Album (Bestes Rock Album):
"Patient Number 9" von Ozzy Osbourne

Best Country Album (Bestes Country Album):
"A Beautiful Time" von Willie Nelson

Song of the Year (Song des Jahres):
"Just Like That" von Bonnie Raitt

Record of the Year (Single des Jahres):
"About Damn Time" von Lizzo

Best Music Video (Bestes Musikvideo):
"All Too Well" von Taylor Swift

Best New Artist (Bester Newcomer):
Samara Joy

Best R&B Song (Bester R&B Song):
"Cuff It" von Beyoncé

Best Rap Song (Bester Rap Song):
"The Heart Part 5" von Kendrick Lamar

Best Alternative Music Performance (Beste Alternative-Darbietung):
"Chaise Longue" von Wet Leg

Best Alternative Music Album (Bestes Alternative-Album):
"Wet Leg" von Wet Leg.

Fotos

Beyoncé, Sam Smith und Co

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