Am kommenden Samstag steigt der alljährliche Eurovisionscontest in Riga. LAUT bewertete die konkurrierenden Songs im Hinblick auf ihre musikalischen Qualitäten.

Riga (stj) - Küssen sich T.A.T.U mit Zunge? Fasst sich Alf Poier in den Schritt? Interessiert der Grand Prix überhaupt noch jemanden? Vollkommen Banane, denn im Endeffekt sollte am 24. Mai nur die musikalische (und manchmal optische) Qualität des Künstlers zählen, wie das Desaster der blinden Favoritin Corinna May letztes Mal bewies. Zur besseren Orientierung setzte sich LAUT deshalb mit den diesjährigen Kunstwerken intensiv auseinander und verteilte die Punkte wie folgt:

Latvia: one point - Lettland: einen Punkt
F.L.Y. heimsen mit ihrem grandiosen Songtitel "Hello From Mars" trotz 08/15 Soundpeinlichkeiten den Gnadenpunkt ein.

Slovenia: two points - Slovenien: zwei Punkte
Die talentierte Sängerin Karmen Stavec muss wegen lyrischen "Nanana"-Dünnpfiffs Abzüge in der B-Note hinnehmen. Da nützen auch gute Rock-Ansätze nichts.

Iceland: three points - Island: drei Punkte
Birgittas durchschnittlicher Rock/Pop auf "Open Your Heart" überzeugt mit schönen Harmonien. Wenn da bloß der Schmalz im Refrain nicht so ungeniert triefen würde.

France: four points - Frankreich: vier Punkte:
Aus dem Mutterland des Chansons kommt mit Louisas "Monts Et Merveilles" gewohnt guter Standard, auch wenn der melancholische Song keine Berge versetzt.

United Kingdom: five points - England: fünf Punkte
Trotz zeitgemäßem Elektro-Hammer enttäuscht der britische Beitrag "Cry Baby" dank Jeminis lahmer Gesangsharmonien.

Israel: six points - Israel: sechs Punkte
Bei "Words For Love" geht mit Bläserattacke die Post ab. 60er Schlager-Grooves verbreiten gute Laune. Nur Lior Narkis' Gesang bleibt gewöhnungsbedürftig.

Norway: seven points - Norwegen - sieben Punkte
Jostein Hasselgards balladeske Hymne "I'm Not Afraid To Move On" setzt ausnahmsweise mal nicht auf handelsübliche Kitschmelodien, sondern überzeugt mit angenehmer Zurückhaltung.

Russia: eight points - Russland: acht Punkte
Die favorisierten T.A.T.U. wagen auf "Ne Ver', Ne Bojsia" zu wenig. Ihre Melange aus schneller Rhythmik und gitarrenunterlegtem Schreigesang kennt man schon zu genüge.

Estonia: nine points - Estland: neun Punkte
Auch wenn Ruffus' bescheuerter Titel "Eighties Coming Back" abgeschreckend wirkt, rockt der Song doch frisch, fröhlich, frei durch den verstaubten Grand Prix.

Romania: ten points - Rumänien: zehn Punkte
Dank vorsichtiger Drum'n'Bass-Rhythmik kreiert Nicola mit "Don't Break My Heart" den frischen Song, den t.A.T.u gerne gemacht hätten.

Turkey: twelve points - Türkei: zwölf Punkte
Überraschend den Grand Prix-Thron erklimmt die Sängerin Sertab Erener. Ihre türkische Timbaland-Variante, gepaart mit überdurchschnittlichen Pop-Melodien, sollte in jedem Club der Welt funktionieren. So viel Mut lässt für die nächsten Jahre auf Eurovisions-Ebene hoffen.

Über den Rest decken wir lieber den Mantel des Schlagerschweigens. Nur noch eins: Siegel wird mit seinen ballermann'schen Euro-Dance garantiert wieder Letzter. Wetten, dass ..?

Fotos

T.A.T.U.

T.A.T.U.,  | © Universal (Fotograf: ) T.A.T.U.,  | © Universal (Fotograf: ) T.A.T.U.,  | © Universal (Fotograf: ) T.A.T.U.,  | © Universal (Fotograf: ) T.A.T.U.,  | © Universal (Fotograf: )

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laut.de-Porträt T.A.T.U.

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