"The Yellow Star of Sophia and Eton" ist der Arbeitstitel eines Zeitreise-Films, in dem Britney Spears angeblich die Hauptrolle spielen soll. Der Zentralrat der Juden zeigt sich schwer entgeistert über dieses Casting.

Berlin (mma) - Pop dreht manchmal gar wundervolle Pirouetten: Michael Jacksons innerlicher wie äußerlicher Zerfall passierte ebenso vor einem Millionenpublikum wie Britney Spears' Komplett-Breakdown 2007. Letztere schien zwischenzeitlich dank Drogenentzug und psychotherapeutischer Betreuung wieder halbwegs rehabilitiert, aktuell zieht sie mit ihrer "Circus"-Tour um den Globus. Weil ja aber der so genannte Popstar-Alltag doch nicht genügend Gossip spinnt, streut der findige PR-Manager von Zeit zu Zeit halbgare bis bluttriefend rohe Gerüchte.

Jüngst verlautete nach Zuflüsterung durch einen ebensolchen die "new media independent news publication" The National Ledger, dass Spears nach "Crossroads" (2002) und wenigen Gastauftritten demnächst wieder auf der großen Leinwand auftaucht: in einer Hauptrolle im Streifen "The Yellow Star of Sophia and Eton". Der trashige Inhalt lässt indes kaum Zweifel, dass es sich bei der Schlagzeile um Realsatire handelt, wie sie im Fallen-Popstar-Lehrbuch steht.

In besagtem Film reist Britney als Sophia LaMont in einer Zeitmaschine zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, wo sie in einem Konzentrationslager einen Juden kennen und lieben lernt. Beim Fluchtversuch zurück in die Gegenwart kommt das Paar durch Nazi-Schergen ums Leben. Das Drehbuch für diesen bizarren C-Movie-Plot habe eine nicht näher genannte Agentur dem Popstar zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt zum Lesen gereicht. Eine Antwort stehe noch aus.

"Verstoß gegen ethische Grundsätze"

Nun könnte man die Meldung, die ausschließlich via National Ledger publiziert und dann kopiert wurde, ganz nüchtern vernachlässigen. Andererseits finden wir: Ehre, wem Ehre gebührt. Den Mut, solcherlei Kreativergüsse zur bloßen Aufmerksamkeitsgenerierung aus der eigenen Schädeldecke zu entlassen, besitzt schließlich nicht jeder. Meint auch Charlotte Knobloch (73), die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland: "Bei Filmen, die sich mit dem Holocaust auseinandersetzen, sollte das Drehbuch sorgfältig ausgewählt und die Besetzung der Schauspieler mit Bedacht vorgenommen werden."

"So ist es verwerflich, mit einer perfiden Vermengung des Themas Holocaust und Britney Spears die Finanzierung des Films 'The Yellow Star of Sophia and Eton' sichern zu wollen. Hier sollten ethische Grundsätze Vorrang haben." Danke fürs Weiterkauen dieser rosaroten Kaugummiblase, geehrte Frau Knobloch. Für alternative Besetzungsvorschläge ihrerseits wären wir äußerst dankbar. Und wenn ihr gerade dabei seid, liebe Wächter der Medienwelt, die ihr niemals schlaft: Wir haben rumoren gehört, Kanye West spiele demnächst sich selbst in der South Park-Verfilmung "Gay Fish: Underwater Love" - ist das nicht Rassismus, Homophobie und Tierquälerei in einem ...?

Fotos

Britney Spears

Britney Spears,  | © SONY BMG (Fotograf: Mark Liddell) Britney Spears,  | © SONY BMG (Fotograf: Mark Liddell) Britney Spears,  | © SONY BMG (Fotograf: Mark Liddell) Britney Spears,  | © SONY BMG (Fotograf: Kate Turning) Britney Spears,  | © SONY BMG (Fotograf: Kate Turning) Britney Spears,  | © SONY BMG (Fotograf: Frank Micelotta) Britney Spears,  | © SONY BMG (Fotograf: Frank Micelotta) Britney Spears,  | © SONY BMG (Fotograf: Frank Micelotta)

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47 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    Und schon wieder eine total irreführende Artikelüberschrift. Wenn ich richtig gelesen hab hat Britney das Drehbuch nur geschickt bekommen. Der Zentralrat ist lediglich über das Managment des Films empört und nicht über sie selbst. Was kann die denn bitte dafür?

  • Vor 14 Jahren

    Der "Zentralrat der Juden in Deutschland" und der/ein "Judenrat" sind aber ganz verschiedene Dinge.
    @Wikipedia («
    Ein Judenrat war eine von den Nationalsozialisten angeordnete Körperschaft der Juden in von Deutschland im Zweiten Weltkrieg besetzten Gebieten Osteuropas, Frankreichs, Belgiens und den Niederlanden. Struktur und Aufgaben der Judenräte waren verschieden, je nachdem ob sie für ein einzelnes Ghetto, ein Lager, eine Region oder ein besetztes Land eingesetzt wurden. Sie reichten von Ausführung antijüdischer Maßnahmen über eine eng begrenzte Selbstverwaltung bis zu einer gewissen Interessenvertretung gegenüber den Besatzern. »):

  • Vor 14 Jahren

    Ihr dreht langsam einfach völlig am Rad. :rayed: Wo steht bitte, dass der Zentralrat empört ist!? Wo steht, dass sich der Zentralrat über Britney ärgert!? Spinnt ihr langsam!?!?

    Ich press mir gelegentlich aus Belustigungsgründen RTL Exclusiv, halte es aber aus Frust und Ärger über die gequirtle Scheiße dort nie länger als fünf Minuten aus. Inzwischen seid ihr mit denen auf einem Niveau angekommen.

  • Vor 14 Jahren

    @egos («

    "Bill und Teds verrückte Reise durch Nazi-Deutschland" »):

    Den würde ich mir glatt reinziehen.

    Hitler: Ich werde jetzt Polen überfallen!
    Bill und Ted: Is' nicht drin??
    Hitler: Is' wohl drin!

  • Vor 14 Jahren

    haha, kein stück gelacht cylonicas.

    ich rufe in den raum:
    [size=24:96415576d1]LAUT.DE IST FUCKING TOT![/size:96415576d1]

    Aber sowas von. das Design, der Funktionsumfang und überhaupt alles an der Site ist seit (fürs Internet) Jahrmillionen unverändert, die News ziehn mir vor Schranzigkeit die verdreckte Boxershort aus.
    Überhaupt scheint der Content von irgendwelchen zufällig angeheurten Praktikanten erzeugt zu sein, eine Gefühl für eine echte "Redaktion", die auch für ihr geschreibsel grade steht kommt schon lange nicht mehr auf. Wo bleibt der Eisklotz der diese Titanic auf den OFF-Schalter des Server fahren lässt :)
    Auch hier inner commentfunktion für die News kann man derat verunglimpfen, dass es schon juristische Tragweite bekommt..

    Früher wars ganz nett hier :(