Wenn Diven Promo machen, darf es schon etwas luxuriöser zugehen. In einem Berliner Nobelhotel gabs Häppchen vom neuen Album und die Eindrücke der Lopez dazu. Die Grand Dame gab sich gut gelaunt und gar nicht so divenhaft wie manche ihrer Kolleginnen.
Berlin (mmö) - La Lopez gab sich gestern in Berlin die Ehre und promotete ihr neues Album, das im Februar 2005 erscheinen wird. Draußen vor dem teuren Hotel am Brandenburger Tor fand sich nur eine Handvoll Fans ein, nicht wie zuletzt bei Michael Jacksons spektakulärem Besuch. Drinnen warteten nervöse Vertreter der Plattenfirma und ein Haufen Journalisten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Sieben Stücke aus dem neuen Album gab es zu hören, darunter die Vorabsingle "Get Right", ein Duett mit Rapper Fabulous. JLo wirkte entspannt und antwortete freundlich.
Auf die Frage, ob das Saxofon auf "Get Right" nicht ein wenig gewagt sei, antwortete sie: "'Get Right' hat einen sehr freshen Sound. Ich liebe Rich Harrisons Produktionen. Sie sind simpel und doch kompliziert. Ich habe viel James Brown und alte Soul- und Funkplatten gehört, und das, was einen wirklich bewegt, sind die Bläser und die Drumsounds. Diese Elemente habe ich versucht, in meine Songs einzubauen."
Trotz des Einflusses großer Künstler aus vergangenen Dekaden verfolgt Jennifer Lopez mit ihrem vierten Studioalbum "Rebirth" weiterhin ihre Linie, weniger Latin-Klänge und mehr R'n'B- und Hip Hop-Sounds zu integrieren. Dazu passt auch die Zusammenarbeit mit Produzenten-Schwergewicht Timbaland. Oder nicht? "Das Stück heißt 'He'll Be Back' und es ist eine Ballade. Aber es hat einen Beat. Ich wünschte, ich könnte ein Video dazu drehen."
Den Album-Namen wählte sie, weil sie sich in der Auszeit, die sie vor den Aufnahmen genommen hatte, sehr verändert habe. Das hatte ganz konkrete Auswirkungen auf die Arbeit im Studio: "Es fühlte sich an, als würde ich meine erste Platte machen. Ich fühlte mich sehr fit und jung. Ich wollte diese Leidenschaft von früher wieder erlangen." Lernen wir also eine ganz neue JLo kennen? Das vielleicht nicht, aber sie fühlt sich in einem neuen Stadium ihrer Karriere: "Die ersten drei Alben sehe ich als Phase eins an, dieses hier als den Beginn von Phase zwei."
Sie verspüre keinen besonderen Druck, die Erfolge des letzten Albums zu wiederholen. Auf die Charts schaue sie nicht, ihr gehe es viel mehr darum, "selbst seinen Wert zu finden. Wenn ein Album fertig ist, kann man sowieso nichts mehr machen, außer zu hoffen, dass es den Leuten gefällt. Das Gefühl, sagen zu können: 'Das ist gut, ich habe hier etwas Gutes geleistet', dieses Gefühl ist so viel mehr wert als irgendwelche Verkaufszahlen."
Ob die Diva dann endlich auch auf Tour kommt, wollte sie nicht versprechen. Sie würde gerne, aber ob es diesmal klappt, weiß sie noch nicht. Es komme drauf an, wie viel sie vor der Kamera stehe. Und wenn, seien erst die Fans in den USA dran, Old Europe müsse sich noch gedulden.
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