Die Kannibalen in Zivil drehen zum zweiten Song aus "Rap Über Hass" einen Found Footage-Horrorfilm.

Berlin (ynk) - Schon die zweite Single veröffentlichen K.I.Z. aus ihrem im Mai erscheinenden Album "Rap Über Hass". Genau wie der Titeltrack und die darauf gefolgte "Pressekonferenz" soll auch "V.I.P. In Der Psychiatrie" vor allem eines sein: edgy. Mit klassischem "South Park"-Kanterhumor, einem bebenden Beat und einem verdammt kreativen Video gehen sie zielsicher geschmacklos in die Vollen.

Der Rahmen sieht aus wie eine WDR-Doku über eine Nervenheilanstalt: Es wird von EU-Geldern gesprochen, Behandlungen erklärt und Ärzte vorgestellt. Dann kapern K.I.Z. als Psychiatrie-Band der Musiktherapiegruppe den Videodreh. Und zwar blutig. In klassischer Manier eines Found-Footage-Filmes massakrieren sie Personal und Filmcrew und brechen mit der Kamera aus, um daraufhin die Video-Drehs von Trap-MCs zu stürmen. Es ist makaber, stockdunkel und doch sehr unterhaltsam, was das Trio mit seinem neustem Ehrenmitglied Stunna666 abliefert.

Ob man so klischeehaft mit dem alten Stereotyp der Amok laufenden Geisteskranken spielen muss, sei einmal dahingestellt, vor allem in einer Zeit, in der der Umgang mit diesen Themen eigentlich immer sensibler wird. Es ist eben ein schädliches und viel diskutiertes Klischee, aber gleichzeitig ein absolut gängiges Horror-Symbol, das zu verwenden man K.I.Z. an der Stelle auch nicht so richtig vorwerfen kann. Kritik dafür müssten sie aushalten können, die Kreativität und den Machwert des Videos kann man trotzdem anerkennen.

Musikalisch bleiben sie sich indes maximal treu. Nicht einmal die Randnotiz auf gesellschaftliche Phänomene fürs Feuilleton fällt hier. Es ist einfach nur maximal pointierter Trashtalk über Bass-Geschrammel. Und, Mann, kann das effektiv sein, wenn sie wollen: "Jeder hier sagt, ich bin sympathisch und nett / Ein Gysi auf der Straße und ein Stalin im Bett" ist eine Bombenline, aber auch darüber hinaus gehen K.I.Z. die Punchlines nicht aus. Es ist eben ein bisschen, was man von diesem Trio erwartet. In guter wie in schlechter Hinsicht.

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K.I.Z.

K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) K.I.Z.,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm)

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