Im Prozess um Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Rockstar erreichte die Schauspielerin einen Erfolg.
Los Angeles (kir) - Marilyn Manson hat überraschend die Verleumdungsklage gegen seine Ex-Freundin Evan Rachel Wood fallen lassen, der Musiker stimmte auch einer Zahlung von rund 327.000 US-Dollar zu. Die Summe deckt die Anwaltskosten der Schauspielerin.
Schwere Anschuldigungen und Gegenklage
Manson, bürgerlich Brian Warner, hatte die Klage 2022 in Los Angeles gegen Wood und deren Freundin Illma Gore eingereicht. Er warf ihnen vor, ihn öffentlich als Vergewaltiger und Missbrauchstäter zu diffamieren und weitere Frauen zu ermutigen, ähnliche Anschuldigungen gegen ihn zu erheben.
Wood war 2021 die erste Frau, die Manson öffentlich der Vergewaltigung, des schweren sexuellen Missbrauchs und weiterer Vergehen beschuldigt hatte. Wood teilte u.a. Details zum Video von "Heart-Shaped Glasses (When The Heart Guides The Hand)", in dem eine offenbar abgesprochene "simulierte Sexszene" zu sehen ist. Doch sobald die Kameras liefen, so Wood, habe Manson angefangen, sie tatsächlich zu penetrieren.
In der Folge hatten sich weitere Frauen mit schweren Missbrauchsvorwürfen gegen Manson zu Wort gemeldet, u.a. klagte "Game Of Thrones"-Darstellerin Esmé Bianco gegen Manson. Der Rockstar weist bis heute jegliche Schuld von sich und ging seinerseits direkt in die juristische Offensive.
Wood sieht Erfolg, Manson schließt Kapitel ab
2023 wies ein Richter dann Mansons Verleumdungsklage gegen Wood in großen Teilen ab und verlangte von Manson, ihre und Gores Anwaltskosten in Höhe von 500.000 US-Dollar zu begleichen. Mansons Berufung scheiterte ebenfalls.
Die Schauspielerin und ihr Anwaltsteam werten die Rücknahme der Klage nun als Sieg und Eingeständnis von Mansons Schuld: "Mansons Versuch, Wood zum Schweigen zu bringen und die Glaubwürdigkeit seiner Ankläger:innen zu untergraben, ist gescheitert", heißt es in einer Erklärung. Doch auch der Anwalt des Rockstars zeigte sich zufrieden und erklärte, sein Mandant sei froh, dieses Kapitel seines Lebens zu beenden. Mit Esmé Bianco hatte sich Manson bereits Anfang 2023 außergerichtlich geeinigt.
Rückkehr auf die Bühne
Zuletzt war es um den Musiker an der juristischen Front vergleichsweise ruhig geworden, Manson bastelte parallel an seiner Rückkehr auf die Bühne. Das neue Album "One Assassination Under God – Chapter 1" erscheint am 22. November. Die Termine seiner Europatour im kommenden Februar sind ebenfalls im Verkauf.
2 Kommentare mit 2 Antworten
Dann hat Manson ja endlich Zeit für eine Kollaboration mit Lindemann. Charity Single für Frauenhäuser oder so.
Was sagen die Verteidiger Mansons, die von seiner Unschuld ausgingen, denn jetzt? Ich rate mal:
"Er wurde / er sah sich dazu gezwungen, das beweist gar nichts!"
"Ein Urteil gegen ihn wurde ja immer noch nicht gesprochen!"
"Es ist besser für's Marketing, die Frauen einfach zu bezahlen."
Ich kenne keinen, der den für nicht schuldig hält – dazu ist seine Persona einfach zu krass. Die Verteidigung läuft maximal auf "sie hätten es bei dem echt wissen müssen" hinaus.
Meine Frau hört ihn trotzdem. Ist so ein Ding aus Teenager-Zeiten.
Ich würde manche Sachen gern noch hören, kann es aber einfach nicht mehr mit Freude tun.
Tatsächlich kenne ich statt "Das wusste man doch" hier vor allem die Verteidigungsstrategie, Wood sei eine durchgeknallte Irre, die ihn fertig machen möchte.
Checke die Entwicklung aber nicht ganz: Wenn die Verleumdungsklage bereits 23 scheiterte und die Berufung ebenso, was genau hat Manson dann fallengelassen?
Und letztlich: Das Scheitern der Verleumdungsklage ist in der Tat unabhängig von den gegenseitig erhobenen Vorwürfen, rein juristisch gesehen. Ähnlich wie bei Lindemann hat er Teile der Vorwürfe aber bereits in der Vergangenheit freiwillig bestätigt/bestärkt, sein Bad Girls Room kommt in zig Interviews vor...