Nachdem sich Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen gestern für den Verbleib der Love Parade in Berlin ausgesprochen hat, präsentierten die Veranstalter heute einen alternativen Streckenvorschlag, der eine Verschiebung des Events doch noch verhindern könnte.
Berlin (joga) - Demnach sollen die Raver aus zwei Richtungen, vom Ernst-Reuter-Platz und der Urania, auf den großen Stern zu marschieren. Dort soll dann wie in den vergangenen Jahren die Abschlusskundgebung unter der Siegessäule stattfinden. Eine Verlegung nach Hannover, Leipzig oder gar Magdeburg lehnte Love-Parade-Sprecher Enric Nitzsche auf der heutigen Pressekonferenz ebenso ab wie eine Route durch einen anderen Teil der Hauptstadt. Vielmehr solle die Parade auch in den kommenden Jahren im Tiergarten abgehalten werden sollen, wobei die Belastung des Parks durch turnusmäßig wechselnde Streckenführungen verringert werden soll.
Eine Verschiebung der Love Parade auf den 21. Juli halte man für die schlechteste aller Lösungen: in diesem Fall sei mit deutlich geringeren Besucherzahlen zu rechnen. Damit liegt der schwarze Peter nun wieder bei der Stadt. Noch vor wenigen Tagen hatte Berlins Innensenator Eckart Werthebach alle Streckenvorschläge der Planetcom kategorisch ausgeschlossen, bei denen eine strikte räumliche Trennung zwischen Ravern und Umweltschützern nicht gewährleistet sei. Trotzdem will er nun den neuen Vorschlag überdenken und noch vor Ostern zu einer Entscheidung kommen.
Auf der Pressekonferenz forderte Nitzsche überdies, die Love Parade auch künftig als Demonstration mit gesellschaftspolitischem Anliegen einzustufen. Ihre Teilnehmer demonstrierten für Toleranz, Gewaltlosigkeit und Kreativität. Das macht Hoffnung. Vielleicht gelingt es den Organisatoren der Love Parade ja in Zukunft, ein derart wichtiges Anliegen auch rechtzeitig anzumelden.
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