Der designierte demokratische Präsidenschaftskandidat Barack Obama distanziert sich von Rapper Ludacris: Der MC aus Atlanta beleidigt in einem Pro-Obama-Track dessen Rivalen Hillary Clinton und John McCain.

Washington (ebi) - Politik ist nichts für Weicheier. Wer für den Job des sogenannten mächtigsten Manns der Welt kandidiert, darf sich keinen Ausrutscher erlauben, jeder Schritt steht unter strenger Beobachtung. Wie Aasgeier stürzen sich Gegner und Medien dann auf den kleinsten Fauxpas, um im Kampf um die Meinungsmacht einen Vorteil zu erringen.

Die designierten US-Präsidentschaftskandidaten können davon ein Lied singen. Und so blieb Barack Obama und seinem Wahlkampfteam wohl nicht viel anderes übrig, als einen seiner Supporter, Ludacris, für einen Track abzukanzeln, den der Atlanta-Rapper eigentlich zu seinen Ehren performt.

"Hillary hated on you / So that bitch is irrelevant", schießt der MC in dem kernigen Track "Politics: Obama Is Here" in Richtung der demokratischen Rivalin Hillary Clinton. Und auch die Republikaner kriegen ihr Fett ab: "McCain don't belong in any chair unless he's paralyzed / Yeah I said it cause Bush is mentally handicapped."

Die Antwort aus dem Obama-Lager war eindeutig: "Wie Barack Obama in der Vergangenheit schon unzählige Male erklärt hat, verbreiten Raptexte heute zu oft herabsetzende Bilder, die er weder seinen eigenen Töchtern noch jedem anderen Kind zumuten könne." Ein talentierter Mann wie Ludacris müsse sich für diese Lyrics schämen.

Der Text würde jeden beleidigen, der versuche, "seine Kinder nach Werten zu erziehen, die uns recht und teuer sind", betonte ein Sprecher Obamas, der einst selbst kolportierte, auf seinem iPod rotiere Ludacris.

Obama-Unterstützung in nicht minder expliziter Sprache kommt auch aus dem Ausland: Ex-Pulp-Fronter Jarvis Cocker, auf Kurztour in den USA, findet die US-Berichterstattung über den Demokraten nach seinem Europatrip gelinde gesagt zum Kotzen: "Tötet diese kapitalistischen Bastarde und pisst auf ihre Asche".

Im Umfeld Obamas dürfte Cockers Aussage unkommentiert bleiben, Ludcris will auf die Schelte des erhofften kommenden US-Präsidenten allerdings antworten.

Die Republikaner ihrerseits kämpfen übrigens ebenfalls mit harten Bandagen. Nächste Woche soll ein Wahlkampf-Spot gesendet werden, der Barack Obama mit Britney Spears und Paris Hilton vergleicht.

Darin sind Bilder von Obamas Triumphzug durch Europa und den beiden Gossip-Girls zusammen geschnitten, dazu die rhetorische Frage aus dem Off: "Is the biggest celebrity in the world actually ready to lead America?"

Fotos

Ludacris

Ludacris,  | © Disturbing Tha Peace (Fotograf: ) Ludacris,  | © Disturbing Tha Peace (Fotograf: ) Ludacris,  | © Disturbing Tha Peace (Fotograf: ) Ludacris,  | © Disturbing Tha Peace (Fotograf: )

Weiterlesen

US-Wahl Obama ist der Favorit der Stars

Pop und Politik gehen in den USA besonders gerne zu den Präsidentschaftswahlen zusammen. Alle vier Jahre scharen sich Musiker und andere Celebrities um die Kandidaten, meist bevorzugen sie einen Demokraten. Ihr Favorit in diesem Jahr: Barack Obama.

laut.de-Porträt Ludacris

Pünktlich zum Aufstieg des Dirty South-Raps hat sich ein gewisser Chris Bridges aka Ludacris an die Spitze dieser Bewegung gesetzt. Seine Vorgehensweise …

7 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Hab mir den Song angehört... ein bisle radikal vielleicht^^und bei der unterlegten Musik könnte man meinen, er würde einen bösen Imperator anpreisen... ansonsten find ich's aber gut, dass er zum Wählen aufruft.

  • Vor 15 Jahren

    @Thebastian (« Hab mir den Song angehört... ein bisle radikal vielleicht^^und bei der unterlegten Musik könnte man meinen, er würde einen bösen Imperator anpreisen... ansonsten find ich's aber gut, dass er zum Wählen aufruft. »):

    ich glaube ja dass obama der böse imperator ist bzw. der dunkle lord.

  • Vor 15 Jahren

    "McCain don't belong in any chair unless he's paralyzed"

    na, intelligent ist das ja nun nicht. eher dämlich.

    wenn das gedacht war, obama zu nutzen, war es ein wahrer bärendienst. solche texte rücken mccain und die republikaner dermaßen unnötig in die märtyrer/opferrolle, dass obama bei der weissen mittel- und unerschicht automatisch weniger wählbar erscheint.
    und deren stimmen wird er rein %ual eben auch benötigen, wenn er eine mehrheit real erringen will.

    wenn man solche unbedachten freunde hat, braucht man keine feinde mehr.

  • Vor 15 Jahren

    Hmm das getue von Ludacris hat eigentlich nur Fussballstadion Niveau... Das erinnert mich an die Bayernhasser die auch immer gleich alle zum sterben schicken oder bewustlos schlagen wollen nur weil ihr Klub abgewatscht wird... Ludacris, und da stimm ich Anwalt zu, macht hier eher Werbung für die Gegenpartei wenn auch auf ärmliche Art und Weise...

  • Vor 15 Jahren

    @Anonymous (« Blabla, jeder der sich freut, dass die Bush-Ära vorüber ist, sollte mal 2 Tage länger als bis zum Wahldatum denken. Denn vor beiden Kandidaten als Präsidenten wird GER die Hosen runterlassen dürfen. Wir werden definitiv mehr Soldaten in die amerikanische GEfolgschaft schicken dürfen als es vielleicht unter Bush so war.
    Und das wir uns auch noch diesem popultisten Mist anschliessen, der aus Amerika rüberschwappt, kotzt mich am meisten an. Keiner kapiert anscheinend, das als Verbündeter harte Zeiten auf uns zukommen werden, so wies Obama ja in Berlin gesagt hat. Dass er an diesem Ort gesprochen hat, war natürlich ein ideales Ablenkungsmanöver ein wenig den Inhalt zu schminken. Da wird sich Europa noch anschauen. Da mag der Kampf zwischen einen neuen, pseude-revolutionärem Schwarzen und einem Weißen, der dagegen natürlich extrem uncool und unpopulär ist, natürlich wesentlich spannender sein, als mal ein bisschen weiterzudenken. Leider. »):

    Etwas drastisch ausgedrückt, aber in der sache schließe ich mich an.