Manu Chao: Album mit Psychiatrie-Gästen

Der Weltmusiker Manu Chao hat mit Patienten einer argentinischen Klinik ein Album aufgenommen, das ab sofort kostenlos zum Download bereitsteht.

Buenos Aires (jro) - Bereits seit 18 Jahren gestalten Patientinnen und Patienten der psychiatrischen Klinik "José T. Borda" in Buenos Aires jeden Samstag eine eigene Radiosendung. Das Projekt "La Colifata" wurde damals mit dem erklärten Ziel gegründet, den Patienten eine Stimme im öffentlichen Raum zurückzugeben. Die Sendung setzt sich dabei auch kritisch mit der Klinik selbst und dem medizinischen Verständnis von psychiatrischen Krankheiten auseinander.

Seit fünf Jahren unterstützt auch der Sänger Manu Chao das Projekt. "La Colifata ist ein besonderer Sender. Die Patienten haben ihn mit der Hilfe von ein paar Freunden ins Leben gerufen, um sich auf diese Weise ausdrücken und mit der Welt kommunizieren zu können", zitiert der Musikexpress den Weltmusiker. Chao komponierte auch die Titelmelodie zur Sendung.

Lieder für alle Lebenslagen

Nun hat der Sänger gemeinsam mit den Patienten der argentinischen Klinik das Album "Viva La Colifata" aufgenommen und auf deren Internetseite veröffentlicht. Der Download ist kostenlos, die Teilnehmer des Projekts bitten aber um Spenden.

Auch ehemalige Patienten arbeiteten in den letzten zwei Jahren an dem Album. Herausgekommen sind insgesamt 20 Songs "zum Lachen, zum Weinen, zum Nachdenken", Lieder "übers Leben, den Tod, Einsamkeit, die Liebe, den Papst und das Ende der Welt", wie Chaos Plattenfirma National Records verrät.

Großes Engagement in Südamerika

1987 gründete Manu Chao mit seinem Bruder Antoine die Band Mano Negra, mit der er oft im südamerikanischen Raum tourte. Auch Projekte mit einer französischen Schaustellergruppe leiteten seine Wege immer wieder nach Lateinamerika. Seitdem widmet sich Chao mehreren musikalischen und sozialen Projekten in dieser Gegend.