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Pop goes Metal

Überhaupt bekam die Metalszene in den vergangenen Monaten mehrfach prominenten Zuspruch und Zuwachs aus der Popwelt. Ed Sheeran und Machine Gun Kelly hatten wir schon. Erwähnt werden sollten außerdem Demi Lovato und Willow Smith.

Erstere holte sich für den glaubwürdigen Kurswechsel hin zum Hardrock Unterstützung von Gitarristen Nita Strauss, die wiederum für diese Gelegenheit ihren langjährigen Job als Livemusikerin bei Alice Cooper kündigte.

Willow Smith hatte sich mit Rock- und Metalcoverversionen in den Sozialen Medien ohnehin schon Freunde in der Heavy-Community gemacht, darunter unter anderem System Of A Down-Basser Shavo Odadjian, lieferte musikalisch formidabel ab und redete sich Ende des Jahres noch tiefer in die Herzen der Szene: "Du musst nicht radiofreundlich sein, um cool zu sein. Radiotauglichkeit ist tot. Wir wollen einfach tolle Musiker, Texte, die zum Nachdenken anregen und die härtesten Riffs überhaupt. Sowas klingt cool für mich. Radiofreundlich ... whatever. Wir wollen einfach gute Musik. Rock ist so ein weitreichendes Genre. Die Leute schauen viel auf Pop-Punk. Wir alle lieben Pop-Punk, das ist wunderschön und toll. Aber lasst uns Metal, Thrash und Classic-Rock nicht vergessen. Rock nimmt so viele verschiedene Formen an, und man kann damit so viele unterschiedliche Gefühle ausdrücken."

Auch im K-Pop-Sektor flirtete man munter weiter mit Heavy-Ästhetik. Blackpink bastelten Rockgitarren in ihren Überhit "Pink Venom" (und tourten mit verdammt tighter Liveband), die Shooting Stars Aespa probierten in "Girls" einen Nu Metal-artigen Part (nachdem sie schon vergangenes Jahr Pantera-Shirts in ein Musikvideo gebastelt hatten) und BTS-Member J-Hope schielte mit seinem Soloprojekt ebenfalls mit gutem Resultat in Richtung Nu Metal/Alternative Rock.

Mein Lieblingsmoment der Szeneverschränkungen 2022 bleibt aber die Zusammenkunft von Dua Lipa, Post Malone und Turnstile beim Roskilde Festival – mit Gandalf-Shirt und Bierpong.

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