Fast ein Jahr ist seit dem Terroranschlag auf das WTC vergangen. Was hat sich seitdem im Bewusstsein amerikanischer Musiker getan?
New York (co) - Moby ist einer von wenigen amerikanischen Musikern, die sich gegenwärtig zur Irak-Debatte äußern. Neil Young, Toby Keith, Bon Jovi waren oder sind mit Gedenk-Songs für die Opfer des Terroranschlags beschäftigt, während Bruce Springsteen mit dem "patriotischen" Album "The Rising" sogar den ersten Platz der US-Charts eroberte. Überraschend ist der Umschwung im Bewusstsein und das Bekenntnis zum Patriotismus aber schon, bedenkt man, dass die eben genannten Musiker vor einigen Jahren noch wegen ihrer pazifistischen Haltung gerühmt wurden und mit ihren Anti-Kriegssongs die Proteste von Millionen von Menschen unterstützten.
Nun äußert wenigstens Moby Kritik an dem Vorgehen der Bush-Regierung. "Betrachtet man die Geschichte Saddam Husseins, ist es eindeutig, dass er kein guter Mensch ist, denn er tötete Millionen von Menschen ohne einen ersichtlichen Grund. Deshalb wäre eine Welt ohne ihn als Führer eines aggressiven Landes natürlich eine bessere ... Aber ich werde immer nervös, wenn Ölmänner wie Bush und Cheney aggressive Außenpolitik mit Öl produzierenden Ländern machen und wenn Politiker zur Wahlzeit über Krieg diskutieren", begründet Moby seine Verunsicherung auf der offiziellen Webpage.
Während auch von deutschen Stars bislang wenig zum Thema zu hören war stellen sich britische Bands und Musiker wie Massive Attack, Blur, Elbow oder Richard Ashcroft eindeutig gegen den drohenden Irak-Krieg. So erscheint nicht nur eine Anzeige gegen den Krieg im NME, sondern auch ein Antikriegs-Film von James Lavelle (Unkle). Der britische Channel 4 zeigt "Auge um Auge" zum morgigen Jahrestag des Anschlags.
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