Weil der Name an die Zeit der Sklaverei in den USA erinnere, nennt sich die Band jetzt nur noch Lady A.

Nashville (dük) - Im Rahmen der Rassismus-Debatte in den USA in Folge des gewaltsamen Todes von George Floyd hat sich die US-amerikanische Country-Band Lady Antebellum in Lady A umbenannt. In einem vierteiligen Statement auf der Nachrichten-Plattform Twitter erklären Lady A ihren Fans die Entscheidung.

Die Band, die 2010 mit dem Liebeslied "Need You Now" ihren mit Abstand größten Hit gelandet hatte, habe in den letzten Tagen sehr viel "reflektiert, diskutiert, gebetet und ehrliche Unterhaltungen mit den engsten dunkelhäutigen Freunden und Kollegen" geführt. Nun sind die drei Künstler zu dem Entschluss gekommen, "Antebellum" aus dem Bandnamen zu streichen.

"Ante bellum", aus dem Lateinischen übersetzt, bedeutet "vor dem Krieg". Als "Antebellum South" wird in den USA historisch auch die wirtschaftlich starke Periode ab dem späten 18. Jahrhundert bis zum Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs 1861 bezeichnet. Der Aufschwung in dieser Phase, die auch als "Plantation Era" bekannt ist, stützte sich auf die systematische Ausbeutung der schwarzen Bevölkerung in Form der Sklaverei, insbesondere in den Südstaaten.

"Wir bereuen es und schämen uns, dass wir die Assoziationen dieses Wortes in Bezug auf die geschichtliche Periode vor dem Bürgerkrieg, einschließlich der Sklaverei, nicht bedacht hatten", heißt es in der Stellungnahme der Band, die um Entschuldigung bittet für den Schmerz, der dies verursacht hat, bei allen, die sich "unsicher, ungesehen oder nicht wertgeschätzt" fühlen.

Tatsächlich habe sich die Band bei der Gründung vor 14 Jahren nach dem Antebellum-Architekturstil benannt. Dafür, dass die Erkenntnis des Schmerz verursachenden Bandnamens erst nach so vielen Jahren gekommen sei, habe die Gruppe "keine Entschuldigung". Den neuen Namen Lady A verwenden Fans des Trios angeblich sowieso schon seit Beginn ihrer Karriere.

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