Für Schmuseonkel Leon Taylor ist der Oslo-Traum geplatzt. Rockröhre Jennifer Braun kam sogar mit einem leidigen Erstsemesterparty-Hit weiter.
Köln (mis) - Fürs Viertelfinale hat seine Luft nicht ganz gereicht. Schmuseonkel Leon Taylor erhielt beim gestrigen Eurovision-Vorentscheid Unser Star Für Oslo unter den Augen der Juroren Joy Denalane und Rea Garvey (Reamonn) die wenigsten Zuschauerstimmen und ist ausgeschieden.
Letztlich keine allzu große Überraschung: Zu unwahrscheinlich schien die Vorstellung, dass das Publikum Rockröhre Jennifer Braun abstrafen würde, die als letzte mit Taylor auf der Kandidaten-Sitzgruppe zitterte. Taylor wählte nach seiner letztwöchigen Rock-Inkarnation als Lenny Kravitz nun wieder eine Ballade, Eric Claptons "Tears In Heaven", der er mit seiner warmen Stimme die erwartete Portion Soul zufügte.
Clapton nach Grönemeyer
Technisch gewohnt sauber dargeboten, störte sich Jurorin Denalane etwas an der Titelwahl. Der Song "Tears In Heaven" sei für sie untrennbar mit dem persönlichen Schicksal Claptons verbunden, den dieser einst seinem verstorbenen vierjährigen Sohn widmete, kritisierte sie.
Mit emotional aufgeladenen Songs hatte Kandidat Taylor allerdings noch nie Berührungsängste, wie er vor Wochen mit der Wahl des Grönemeyer-Songs "Der Weg" überdeutlich offenlegte.
Osman siegt mit Eigenkomposition
Sharyhan Osman, neben Taylor die zweite gefühlte Wackelkandidatin, reüssierte überraschend mit einer getragenen, Musical-ähnlichen Eigenkomposition und wurde für ihren Mut belohnt.
Spannung wollte in dieser fünften Show jedoch über die gesamte Dauer nicht aufkommen. Dies begann schon bei einem ausführlichen Vorbericht über die Proben der Kandidaten, mit dem man offensichtlich die übliche Showlänge von zwei Stunden zu halten versuchte. Überflüssigerweise wurden in dem Bericht gleich alle zu erwartenden Songtitel der Kandidaten verraten.
Jury-Scharmützel Fehlanzeige
Auch auflockernde Jury-Scharmützel waren mit den Gutmenschen Joy Denalane und Rea Garvey praktisch von vornherein ausgeschlossen. Als dann auch noch die Top-Favoriten Lena Meyer-Landrut und Christian Durstewitz für ihre Verhältnisse eher durchschnittliche Leistungen darboten, war die Langeweile perfekt. Ein Wunder, dass die Einschaltquote mit 13,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen seit Wochen mal wieder nach oben zeigte.
Meyer-Landrut wählte mit Paolo Nutinis "New Shoes" erstmals einen Männersong, konnte ihr ganzes Stimmpotenzial dabei aber genau so wenig ausschöpfen wie Dursti in der schnellen Mando Diao-Nummer "Dance With Somebody". Gleichwohl profilierten sich beide wieder mit engagiertem Auftreten und unerwarteter Titelwahl.
Jennifer Brauns Erstsemesterparty-Hit
Jennifer Braun zählt allein schon deshalb zu den Geheimfavoriten, weil ihr selbst eine strunzlangweilige Nummer wie "Ain't Nobody" von Chaka Khan nicht das Genick bricht.
In einfühlsamer, geradezu väterlicher Art und Weise legte ihr Raab anschließend nahe, dass diesen leidigen Erstsemesterparty-Song im Jahr 2010 eigentlich niemand mehr hören will. Ungeachtet dessen verkündete die 18-jährige Hessin wenig später, dass ihre Coverband den Song gerade einstudiere.
ABBAeske Ausstrahlung
Kerstin Frekings Regina Spektor-Song "Better" geriet gewohnt elfenhaft und bezaubernd. Zusammen mit ihrer ABBAesken, Eurovision-haften Ausstrahlung könnte sie das bereits am kommenden Freitag in der ARD ausgestrahlte Viertelfinale ebenfalls überleben. Alles andere als ein Ausscheiden von Sharyhan Osman wäre hingegen eine Überraschung.
26 Kommentare
Warum gilt Ain't Nobody als "Erstsemesterparty-Hit"? Ich habe gerade mein erstes Semester hinter mir, aber auf den Parties lief hauptsächlich aktuelle Musik.
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rechtschreibpolizisten???LOL
ich doch net....
frag olsen.....löl
ich meinte damit imfried, du honk
nun aber nicht beleidigen sonst fliegste von meiner fl!!
lol,bist wohl schlecht drauf wa???