Vorchecking: Green Day, Enno Bunger, Azad

Außerdem neu am Freitag: Saxon, Omar Rodríguez-López, Robby Krieger, Maximilian Hecker, Andreas Dorau, Sleater-Kinney, YIN YIN etc.

Konstanz (laut) - 34 Jahre sind vergangen, seit die kalifornische Band Green Day mit dem Compilation-Debüt "1,039/Smoothed Out Slappy Hours" via Lookout! Records vorstellig wurde. Eine Weltkarriere traute Billie Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool damals niemand zu, heute sind sie mit über 75 Millionen verkauften Alben und rund zehn Milliarden Streams eine der erfolgreichsten Bands aller Zeiten. Doch auch im gesetzten Alter stehen die Drei noch für eingängigen Gitarrenspaß und klare politische Kante. Zudem sind sie auch für entpolitisierten Spaß zu haben und nennen ein Album etwa "Father Of All Motherfuckers".

Nach Tourneen mit Fall Out Boy und Weezer zog es die Middle-Ager 2023 wieder ins Studio. 15 neue Songs bietet das Album "Saviors" mit klassischen Green-Day-Ingredienzien, wofür auch ein Vertrauter sorgte: Co-Produzent Rob Cavallo überwachte schon die Megaseller "Dookie" und "American Idiot".

Mit großen, traurigen Augen blickt uns Emma, die vierbeinige Gefährtin Enno Bungers, vom Cover des am Freitag erscheinenden fünften Albums des Indiepop-Lieblings an. Gießt Bunger mit der Platzierung seiner Pudeldame auf dem "Der beste Verlierer"-Cover bewusst Wasser auf die Mühlen derjenigen, die ihm insbesondere im Zuge der Veröffentlichung von "Was berührt, das bleibt" Kalendersprüche und anderweitigen Kitsch vorgeworfen hatten?

Die beiden bisherigen Singleauskopplungen überzeugen jedenfalls. Bei der Midtemponummer "Weltuntergang (Alles hört auf)" mit Post-Punkt-Gitarre handelt es sich laut Bunger um ein "romantisch-optimistisches Liebeslied in krisengeprägten Zeiten". Und in der Klavierballade "Ich sehe was, was Du nicht siehst" setzt sich der Songwriter ohne Selbstmitleid und/oder Prätention mit seinen Depressionen auseinander.

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Ob die Faust des Nordwestens diese Woche wirklich zuschlägt? Wir wissen es nicht genau, behalten die Deckung aber sicherheitshalber oben. Eigentlich hatte Azad "Komboz" bereits für September angekündigt, im Oktober und November wollte er damit auf Tour gehen. Daraus wurde allerdings nichts. Es habe "Schwierigkeiten" gegeben, mehr Erklärung war aus Frankfurt nicht zu vernehmen. Vor allem gestaltete sich wohl schwierig, die zahlreichen Featuregäste von Haftbefehl über Miami Yacine und Pajel bis Max Mutzke unter einen Hut zu bekommen. Die Ersatz-Erscheinungstermine von "Kombaz" im Herbst und Winter verstrichen jedenfalls ungenutzt. Vielleicht klappt's ja diesmal.

Saxon werden wahrscheinlich noch den Planeten rocken, wenn dieser im apokalyptischen Endstadium seinem Ende entgegenröchelt. Davon ist man in der britischen Metal-Schmiede noch weit entfernt, wie zum Beispiel der Titeltrack von "Hell, Fire And Damnation" beweist. Satte Grooves, fette Riffs und Biff Byfords charismatischer Gesang geben dem Affen ordentlich Zucker.

Mars-Volta-Fans müssen tapfer bleiben: Auch das neue Soloalbum von Omar Rodríguez-López bleibt im Gegensatz zu den meisten Werken seiner quirligen Hauptband recht ruhig. Die Zeit der ganz großen Exzentrik und Sound-Erforschung scheint vorbei, dafür überzeugt "Is It The Clouds?" mit leicht morbidem Goth-Blues. In dem intim gehaltenen Rahmen verarbeitet Omar unter anderem den Tod seiner Mutter und fügt dem ernsten Thema eine zärtliche Jazz-Note hinzu.

Wer sich vor dem Release die bisherige Diskografie des Workaholics anhören möchte, sollte sich besser krankschreiben lassen in Anbetracht des kompletten 57-LP-Sets "Amor De Frances" (Preis: 1499 Euro). Bei YouTuber Jim Newstead sorgte das Luxus-Boxset bereits für strahlende Augen:

Alle Neuerscheinungen vom 19. Januar im Überblick:

Alan Parsons - On Air (Vinyl-Re-Release)
A Mess - No Man (EP)
Andreas Dorau - Im Gebüsch
Andy Borg - Was Frauen träumen. Bekannte Oldies & große Schlagerhits
Autumn's Child - Tellus Timeline
Azad - Komboz
Bernard Allison - Luther's Blues
Bert Kaempfert - The Bert Kaempfert Decca Collection
Birthmark - Birth of Omni
Black Grape - Orange Head
Blue Orchids - The Greatest Hit (Money Mountain) (Re-Release)
Captain Freddy & Gabriela - Du, für immer du
Carter The Unstoppable Sex Machine - 1992. The Love Album (Re-Release)
Christof Sänger Trio - At Iruma JazzClub
CobraKill - Serpent's Kiss
Conchúr White - Swirling Violets
Corvus - Immortals
Crystal Fighters - Light+
Danny Brown - Quaranta (Re-Release)
Depeche Mode - My Cosmos Is Mine / Speak To Me (Remixes) (Vinyl)
Disarstar & Jugglerz - Overdose
Diskopunk - Fuck Around (EP)
Ekkstacy - Ekkstacy
Emir Taha - Mazza Meze (EP)
Enno Bunger - Der beste Verlierer
Ethan Iverson - Technically Acceptable
Fantasy - Phönix aus der Asche
Gotus - Gotus
Grand - Second To None
Green Day - Saviors
Hiroshi Yoshimura - Surround (Re-Release)
Jean-Benoit Dunckel - Paranormal Musicality
Keep Dancing Inc. - A Taste Of Possibility
Keyon Harrold - Foreverland
Larry June & Cardo - The Night Shift (CD-Release)
Lazarus Dream - Imaginary Life
Limboski & Rev.Ray - Duality
Lina - Fado Camões
Lizzie No - Halfsies
Lord Dying - Clandestine Transcendence
Mario & Christoph - Das Beste und noch mehr
Mary Halvorson - Cloudward
Master - Saints Dispelled
Maximilian Hecker - Neverheart
Metalite - Expedition One
Neck Deep - Neck Deep
Nmixx - Fe3o4: Break (EP)
Notörious - Marching On
Omar Rodríguez-López - Is It The Clouds?
Packs - Melt The Honey
Robby Krieger - Robby Krieger And The Soul Savages
Saxon - Hell, Fire and Damnation
Sleater-Kinney - Little Rope
Slift - Ilion
Tenside - Come Alive Dying
The Fauns - How Lost
The Nits - Tree House Fire (EP)
The Rods - Rattle The Cage
The Vice - Dead Canary Run
Touché Amoré - Is Survived By (Revived)
Upon Stone - Dead Mother Moon
Vemod - The Deepening
Winterhorde - Neptunian
YIN YIN - Mount Matsu