laut.de-Kritik
"Two steps from the borderline..."
Review von Alexander Engelen"Er ist tot, das musst du akzeptieren", redet die tröstende Stimme auf den weinenden Trauernden ein. "Ich, ich weiß nicht, wie ich es ohne ihn schaffen soll. Er fehlt mir so", schluchzt die Rap-Welt. "Er wird in unseren Herzen weiterleben. Keine Sorge, es geht ihm gut, dort wo er jetzt ist."
Hollywood macht es vor, und die Hip Hop-Hood sollte davon lernen. Ol' Dirty Bastard ist unwiederbringlich von uns gegangen. Für Hip Hop geht das Leben aber weiter. Und wie uns davor schon abgedankte Krieger gezeigt haben, leben Rapper nicht nur in unseren Herzen, sondern auch in unseren Ohren weiter.
"Osirus" ist der erste Streich in der Reihe der posthumen Beiträge des Wu-Tang-Rappers. Im Gegensatz zu seinem letzten Werk ("Trials And Tribulations Of Russell Jones"), das nach pietätloser Leichenfledderei klang, obwohl ODB damals noch nicht einmal über den Jordan gegangen war, ist dieses Mixtape von erfreulicher Qualität. Besonders bei der Auswahl der Produzenten beweist Dirtys früheres Label ein gutes Händchen. Dafür sind die Rap-Einsätze des Protagonisten für ein Solo-Album eher spärlich besetzt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der Preis für eine ODB-Line aufgrund seines Ablebens überdurchschnittlich in die Höhe gegangen ist.
Ein bewährter DJ Premier-Boom Bap eröffnet und macht definitiv Lust auf mehr. Selten hat man ODB dabei so clean rappen hören. Zeit für sein patentiertes Krächzen, Gröhlen, Grunzen oder Brüllen hat er im Refrain und dem Rest des Albums zur Genüge. "Dirty Dirty" begeistert wunderbar innovativ mit der musikalischen Untermalung von Mark Ronson. ODB beschreibt darauf zu Beginn sein Leben mehr als passend in wenigen Worten: "Two steps from the borderline ..." – traurig, aber wahr, denn seine Lebensführung bescherte ihm nicht nur 13 Kinder, sondern ist auch der Grund für seinen frühen Tod.
"Osirus" hinterlässt trotz des traurigen Anlasses ein positives Bild. Großen Anteil daran haben vor allem die Instrumentals von Mountain Brothers-Produzent Chops. Einmal mehr definiert er das Prädikat für bouncende Beats neu und lässt wunderbar die Bass-Lines springen. Durchgehend fröhlich ist die Grundstimmung deswegen trotzdem nicht, denn zeitweise klingen die Tracks mal dunkler oder ruhiger. Der Qualität schadet diese Abwechslung natürlich nicht. der einzige astreine Mixtape-Track "Move Back" unterstreicht das unter Mithilfe von Drag-On, Jae Mills und Cardan. Zu guter letzt schlägt Produzent Will Fulton auf "Fire" noch derbe in die Drums und lässt dem Hörer so keine andere Möglichkeit, als den guten Russell Jones in allerbester Erinnerung zu behalten.
2 Kommentare mit 10 Antworten
ODB - Pop Shots
http://www.youtube.com/watch?v=LSkNHOPyVnw
Man muss fairerweise sagen, dass du dienen Anti-Spam-Vorsatz deutlich länger durchgehalten hast, als es hier irgendjemand vermutet hätte. Bestimmt anderthalb Stunden.
Don't feed the troll!
Das war ein ernst gemeintes Lob!
Erstens gibt es keinen Anti-Spam-Vorsatz bzw Posting-Begrenzung (wurde längst annulliert, dank Harry) und zweitens kann man meine Links wohl kaum als Spam bezeichnen. Genieße er und schweige er nun.
Du gehst einem echt direkt schon wieder dermassen auf den Senkel mit deiner Wutposterei, das ist nicht mehr feierlich.
Baudelaire: Du meinst mich? Wieso wieder? Egal. Das ist keine Wutposterei, ich habe lediglich einigen Alben ihren verdienten Thread eröffnet und meine Tipps dazu gepostet, genieß!
ernsthaft. es war die letzten tage und wochen fast auf einem erträglichem level. ihr habt euch alle am riemen gerissen und es lief fast gut. können wir nich bitte da weiter machen ohne in alter schemata zurück zu verfallen? bittedankeschön
Torque: Absolut, da bin ich auch für. Statt um mich sollte es lieber um die Tipps gehen - oder eben ignorieren, sollte Erwachsenen leicht fallen. Wozu im Internet aufregen? OK, das war der finale Satz dazu, ab jetzt nur noch Topic für heute.
der genrefremde postet einen feinen track, und alle nölen herum. muss man nicht verstehen. ihr solltet euch alle mehr mit eurer religion beschäftigen!
Das sagt ein gewisser Farid Bang auch immer.
Wu Tang Clan is for the children.
And they really taught the children