One Without - " Thoughts Of A Secluded Mind"

Mit One Without steht eine bislang recht unbekannte Band bei Lifeforce unter Vertrag. Wenn man so will, wirken die Schweden auf dem sonst eher im derberen Metal-Bereich angesiedelten Label zudem recht exotisch, bewegen sie sich doch im sehr melodischen Gothic Rock.

Wenn man den Opener "Farewell" zu Grunde legt, sind die Jungs gar nicht so weit von Bands wie Charon oder Poisonblack entfernt. Zumindest was die rockigen Gitarren angeht und die Tatsache, dass der Sound direkt ins Ohr und in die Füße geht.

So angenehm tief, wie Sängerin Catrin Feymark die erste Strophe intoniert, fühlt man sich sogar beinahe an Left Hand Solution erinnert. Dieser Effekt taucht später zwar nicht mehr auf, doch auch die mittlere Stimmlage der Dame bleibt angenehm, wenngleich ihr Volumen etwas zu wünschen übrig lässt.

Auch das heisere Gekeife von Gitarrist Kenny Boufadene bleibt verzichtbar, trägt es doch kaum zur Atmosphäre bei. Ganz im Gegensatz zu den Backingvocals von Bandgründer Joonas Niskanen, der die Stimme von Catrin immer wieder gut unterstützt. Die Vergleiche mit Charon und Poisonblack bleiben in der Gitarrenarbeit erkennbar, doch die Schweden schielen auch immer wieder in etwas kommerziellere Ecken: So lassen sich bei Songs wie "Before We All" oder "Reachable Existence" Parallelen zu HIM oder All Ends ausmachen.

Auf "Thoughts Of A Secluded Mind" findet sich unterm Strich kein schlechter Song: Grooves und Melodien stimmen, der Sound kommt druckvoll und transparent. Dennoch fehlt es dem Album an ein, zwei wirklich starken Songs, die sich auf Dauer im Gehörgang festsetzen.

Das mag an Catrin liegen, der es noch nicht recht gelingt, ein paar zwingende Melodien zu fabrizieren, wie es ihre männlichen Pendants bei vergleichbaren Bands gelingt. Fans jener Truppen sollten sich One Without trotzdem zu Gemüte führen.