laut.de-Kritik
Deutschrap-Overkill mit genrefremden Überraschungen.
Review von Katharina HöckerMan hat es nicht leicht als Kleinkrimineller. Vor allem, wenn man so wie Frank und Atris in Detlef Bucks Film "Asphaltgorillas" das ganz große (Falsch-) Geld machen will. Reichtum, Koks und Knarren, da muss ein Soundtrack mit Street Credibility her.
Ist ein besserer Anlass als eine Geschichte über das Berliner Gangster-Milieu vorstellbar, um bei ein paar deutschen Rappern an die Tür zu klopfen? Auf dem Soundtrack tummeln sich deshalb unter anderem SXTN, Infinit und Capital Bra. Der stellte seinen Track "Falsche Gesichter" zur Verfügung und übernahm auch eine kleinere Rolle im Film. Deichkinds "So ne Musik" untermalt zwar den Trailer, taucht auf dem Soundtrack allerdings nicht auf.
Mit "Die Echten" ist Capital Bra noch ein zweites Mal dabei und brüllt einem derartig viele Wortwiederholungen mit rollenden Rs ins Ohr, dass einem ganz schwindlig wird. Gleichzeit ist mit "Anderes Kaliber" von Infinit auch solider Hip-Hop am Start. GFM setzt mit "Kopfkino" eher auf tiefe Stimme, Schussgeräusche und dicke Hose. Und bei "Von Party zu Party" erwartet einen natürlich verbale Provokation à la SXTN zu harten Trapbeats. So weit, so vorhersehbar.
Positive Überraschung: Neben Manu Chaos "Je ne t'aime plus" haben sich The Kills ebenfalls in den Soundtrack verirrt. Und ein sphärisch-ruhiges Stück wie "Echo Home" bringt den Überschuss an rappenden Gangstern wieder ins Gleichgewicht. Zumindest ein bisschen.
Gleich mehrere der Instrumental-Stücke stammen aus der Feder von Pierre Baigorry aka Peter Fox. Man hört sofort, dass hier ein Profi am Werk ist. Von düster und atmosphärisch bis hin zu relaxtem Dub: der Stadtaffe beherrscht die ganze Palette und verleiht dem Soundtrack so den letzten Schliff.
Ob der Film ein Happy-End hat, verraten wir natürlich nicht. Mit Bengios "Wir" setzt aber zumindest die CD zum Abschluss auf entspannten Feel-Good-Sound.
5 Kommentare mit 8 Antworten
Top Rezi, einfach nur weil das von den Altvorderen etablierte Wort "genrefremd" im Titel auftaucht.
Ironischerweise sind ja gerade die Rap Fanatiker die Genrefremden.
bin nur hier wegen "genrefremd"
Bin nur hier, weil mich die Meinung des Anwalts interessiert.
Und die des dummen Meurers obv...dass du wieder strafrechtlich relevant stalken kannst.
Ein Anruf bei Onggel Alfred genügt
was für eine rotze... dann doch lieber den hier:
https://www.youtube.com/watch?v=fNv4ph-2i5Q
jetzt und für alle zeit.. datt war noch n film
eh beste.
Allein Dieter Krebs, ein Gott!
Läuft seit knapp 20 Jahren wöchentlich im UCI Bochum - bester Film!!
Ohne jetzt reingehört zu haben: ich zähle 9 Deutschrap-Titel in der Tracklist, das bezeichnet man jetzt neuerdings echt schon als "Overkill"?
FSK 12 klingt richtig verlockend bei der Thematik.
Dieser Manu Chao Song ist das schlimmste Lied auf der Welt.