laut.de-Kritik
Pharrell Williams geht die Puste aus.
Review von Kai ButterweckMit zitronengelben Tic-Tac-Gnomen und einem perfekt produzierten Pop-Überhit namens "Happy" schaufelten die Damen und Herren von Universal im Sommer 2013 Unmengen an Dollars in die Kassen.
Vier Jahre später vertrauen nun auch die Verantwortlichen von Sony, die sich des dritten Minion-Abenteuers "Ich – Einfach Unverbesserlich 3" angenommen haben, auf die kunterbunte Mixtur aus blödelndem Rammspopo-Humor und luftig lockeren Tunes aus der Pop-Schatulle.
Ob der Film was taugt? Keine Ahnung. Erscheint erst Anfang Juli. Der Soundtrack hingegen ist schon draußen, und bereits nach dem ersten Durchlauf steht fest: Ein zweites "Happy" sucht man hier vergebens.
Der abermals musikalische Hauptverantwortliche Pharrell Williams schickt zwar wieder zahlreiche, auf Hochglanz polierte Pop-Soul-Gospel-Hip Hop-Songs ins Rennen. Aber so richtig hängenbleiben will diesmal keiner der Tracks.
Das eröffnende "Yellow Lights" klingt wie eine auf die Schnelle hingerotzte Kollabo von Jane's Addiction und Kraftwerk. "Hug Me" könnte auch als eine bis zum heutigen Tage völlig zurecht unter Verschluss gehaltene B-Seite der Village People durchgehen. Das monoton auf einer Klavier-Melodie tänzelnde "Freedom" wird durch permanente Minion-Chöre ("Lalalalalalalala") auch nicht besser.
Lediglich das zwischen Gospel-Pop und Blues pendelnde "There's Something Special" verdient sich das Prädikat wertvoll. Pharrells Falsett-Organ, ein nachvollziehbares Harmonie-Schema und die zuckersüße Erinnerung an den ersten Blickkontakt zwischen Grus größtem Findel-Kindchen Margo und Schurken-Sohn Antonio (Wie jetzt? Den zweiten Teil noch nicht gesehen? Dann aber zackig. Voll witzig!): Das passt, macht Spaß und kann man sich auch zwei- oder dreimal am Tag geben.
Ein Treffer bei insgesamt acht Versuchen ist aber definitiv zu wenig für einen Hit-Garanten wie Pharrell Williams. Aber wir wollen hier nicht allzu dolle draufkloppen, denn auch der Rest des Albums, für den Herr Williams nicht als Urheber verantwortlich zeichnet, reißt keine Bäume aus.
Die Minions hüpfen wie gewohnt ganz aufgeregt stotternd von einem Ukule-Fiasko ins nächste ("Papa Mama Loca Pipa", "Tiki Tiki Babeloo", "Malatikalano Polatina"). Stars wie Madonna, A-ha, Nena (!) und Michael Jackson stellen nur bereits Totgenudeltes zur Verfügung ("Into The Groove", "Take On Me", "99 Luftballons", "Bad"). Viel dünner gehts kaum noch. Frust macht sich breit. Ich schäl' mir jetzt erstmal 'ne Banana …
4 Kommentare
Banana!
Die Kinder sind jetzt schon aus dem Häuschen und Ende nächster Woche habe ich sicher drin gesessen.
Soundtrack belanglos. Film absolutes Mittelmaß.
Dieser Kommentar wurde vor 7 Jahren durch den Autor entfernt.
Hauptsache, den 5jährigen gefällt's.