laut.de-Kritik

Twilight war gestern.

Review von

Hochkarätige Acts tummeln sich um Soundtrack-Obermotz T Bone Burnett. Denn was auf den ersten Blick nur wie eine der dutzenden Fantasy-Verfilmungen aussieht, entpuppt sich als großes Kino, neben dem Vampir- und Monstergeschichten abstinken.

Denn die von Suzanne Collins erschaffene Welt, die sich in einem in der Zukunft gelegenen postapokalyptischen Amerika befindet, ist alles andere als gerecht und von Happy Ends gesegnet. Es sind die ethischen Fragen, mit denen sich die Welt schon lange auseinandersetzt, die im Film weitergesponnen werden.

Was passiert, wenn die Kluft zwischen arm und reich zu groß wird? Was passiert, wenn sich die arme Mehrheit nicht mehr gegen Despoten auflehnen kann? In einer perfiden Demonstration von Macht und Gewalt wird im Film, der vor Brutalität und Sensationsgeilheit nur so strotzt, vor allem letzterer Frage nachgegangen. Öffentliche Hinrichtung und Unterhaltungsklassiker sind hier eins: die 'Hungerspiele' geben jeden Anlass zum Entsetzen.

Bei einem so erfolgsversprechenden Plot, lässt sich jemand wie T Bone Burnett natürlich nicht zweimal bitten. Der vor allem als Soundtrackproduzent (u.a. "Oh Brother, Where Art Thou?") bekannte Musiker, bleibt seinem Ruf auch hier treu. Sein Rezept: bekannte Gesichter und Musik mit Hand und Fuß. Und genau das braucht es bei einer Filmheldin, wie sie ursprünglicher nicht sein kann.

Klassischer Americana und Country stehen neben Indiegrößen wie Arcade Fire und Birdy. Höhepunkte sind vor allem die Vertonung der grandios spannenden finalen Hetzjagd des tragischen Heldenpaares durch Kid Cudis "The Ruler And The Killer" und Taylor Swifts dramatische Ballade "Eyes Open". Nur schade, dass diese im Kino erst den Abspann statt die Kusszene begleitet.

Zudem sind da noch der vor Aggression platzende Glen Hansard (The Frames), der mit seinem "Take The Heartland" die Stimmung in der Arena genau trifft sowie die überraschend sphärischen Maroon 5.

Man kann sagen, was man will. T Bone Burnett und die extra für "Die Tribute Von Panem" eingespielte Tracklist treffen ins Schwarze. Wie schon oft beweist der Musiker, dass Folkmusik in beinahe jeden Kontext passt und es keinen orchestralen Megaaufwand braucht, um einem Film das richtigen Flair zu verpassen.

Trackliste

  1. 1. Arcade Fire - Abraham's Daughter
  2. 2. The Secret Sisters - Tomorrow Will Be Kinder
  3. 3. Neko Case - Nothing To Remember
  4. 4. Taylor Swift - Safe & Sound
  5. 5. Kid Cudi - The Ruler And The Killer
  6. 6. Punch Brothers - Dark Days
  7. 7. The Decemberists - One Engine
  8. 8. Carolina Chocolate Drops - Daughter's Lament
  9. 9. The Civil Wars - Kingdom Come
  10. 10. Glen Hansard - Take The Heartland
  11. 11. Maroon 5 - Come Away To The Water
  12. 12. Miranda Lambert - Run Daddy Run
  13. 13. Jayme Dee - Rules
  14. 14. Taylor Swift - Eyes Open
  15. 15. The Low Anthem - Lover Is Childlike
  16. 16. Birdy - Just A Game

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31 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor 12 Jahren

    @JaDeVin (« @Cyclonos (« @Sancho (« Ach und was ich mit Liebesschnulze meine: Zwei Teenager die vorher fast nie was miteinander zu tun haben werden zu einem Spiel auf Leben und Tod verdammt und dann haben die nichts besseres zu Tun als bei grösster Gefahr trotzdem zu versuchen sich gegenseitig zu retten und sich gegenseitig die Gefühle zu offenbaren, obwohl die Alte ja schon einen Typ hat zu dem sie Gefühle hat. »):

    Dieses Pärchending wird von beiden gespielt umd durch die Publikumswirksamkeit Sponsoren zu bekommen um ihren Hals zu retten. Hunger Games ist weder im Film noch in irgendeinem Buch primär eine Art Romanze. »):
    +

    Der Film ist auf jeden Fall eine Romanze par excellence und schrammt nur knapp an Twilight vorbei. Primär versprach der Film etwas anders (Trailer) und ich wollte eigentlich nicht rein (reißerische Trailer lassen nichts gutes versprechen - hoffentlich gilt das nicht für Prometheus). Der Plot ist eine Katastrophe für einen solchen gehypten Film - für einen B-Movie wärs okay, aber so oberflächlich und voller Fragen bei so viel Lob?!? Zumindest war das ja ein Buch im Hintergrund - ganz schlechte Adaption, weil ein Buch kann gar nicht so mies in eine Fantasy(Sci-Fi)welt einführen und so viel Details beiseite lassen kann. Davon gehe ich mal aus. Wie man ein Buch gut verfilmt: Herr der Ringe, Harry Potter (ab Teil 3) oder die Serie "Games of Thrones" - nur mal als Referenz, wobei ich jetzt mal nur sehr bekannte Sachen genannt habe. Umso mehr ich über den Film nachdenke, umso mehr bleibt mir nur noch Woody positiv im Gedächtnis. »):

    Fight Club ist nicht nur mein Lieblingsfilm sondern auch eine der besten Buchverfilmungen überhaupt ;)

  • Vor 12 Jahren

    @Frane (« tja schade,dass ich die rewie längst vergessen hatte,als ich endlich im film war;)
    also hatte ich tatsächlich sehr viel spaß beim gucken ja.
    also sancho,auf dem film rumhacken,aber karin slaughter gut finden?!
    ich habe alle bücher der grant county reihe gelesen und ohne da viel ahnung von zu haben,ist sogar mir aufgefallen,dass die bücher zwar durchaus packend und gut recherchiert,aber nicht wirklich gut geschrieben waren.absolute mainstreamware.
    stimme den kritikern bzgl der vielen offenen fragen zu,dennoch hat mich die atmosphäre des films schon sehr berührt(bis auf dem fakt,dass ich die dicke tussi schon in xmen nicht leiden konnte) und der soundtrack fängt das dermaßen gut ein,dass man die ganze sache im gesamtkonstrukt nur als äußerst gelungen und den hype als gerechtfertigt bezeichnen kann. vllt entwickelt sich ja noch mehr story in den folgenden teilen!
    der soundtrack ist jedenfalls meisterhaft,dass neko case dabei ist,darüber freue ich mich besonders und "safesound",maroon 5 u.das birdy lied sind einfach nur super gut!! »):

    Du meinst doch mit dicke Tussie nicht etwa Jennifer Lawrence oder? Denn zumindest in X-Men hatte sie sehr viel Sexappeal und eine Hammerfigur.