laut.de-Kritik
Otto, der Laptop-Terrorist. Spooky shit.
Review von Gregory BritschUuuh, Otto von Schirach. Miamis bekannter "Gangster of DSP" hat wieder zugeschlagen. Dritte Folge von Otto und sein kleiner großer Horrorladen. "Global Speaker Fisting" lässt in dieser Hinsicht auch keinerlei Wünsche offen. Allein das Cover spricht Bände. Hier will es einer wirklich wissen. Otto, der Laptop-Terrorist. Otto und die dunkle Seite der Elektronik.
"Darktronics" in Reinkultur. Und die faustet mitten ins Gesicht. Das Infoblatt stellt diesbezüglich fest: "'Global Speaker Fisting' kommt aus dem Untergrund des Untergrunds, es ist die 20-äugige elektrifizierte Monstrosität, die in den dunkelsten und tiefsten Kloaken der Hardcore-Avantgarde lebt, die sich von Death Metal-Verulkungen zu Seuchen und biotechnischen Desastern bewegt". Noch Fragen?
Angesichts seiner verstörenden Splatter-Tiraden und Grunz-Eskapaden stellt sich denn auch die Frage, welches Spiel von Schirach denn mit der Hörerschaft spielt.
Die Welt wird jedenfalls durchweg auf eine harte Probe gestellt, überdies seien für den Genuss eine Extraportion Geduld und ein überaus tolerantes Ohr nahe gelegt. Eines muss man ihm jedoch lassen: Er zieht seine Show ohne Rücksicht auf Verluste gnadenlos durch. Konsequent und durchgeknallt, auf Dauer jedoch nicht wirklich stimulierend.
Das Infoblatt vermeldet schließlich, dass die "Comedy eines Otto von Schirach dazu gedacht sei, die Leute aus ihrer Apathie wachzurütteln". Aha. Wieder mal was dazu gelernt. Spooky shit.
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