laut.de-Kritik
Ganz die musikalischen Ziehväter.
Review von Alexander Engelen"Blood & Ashes" ist das nach über sechs Jahren im Business längst überfällige Debüt-Album von Planetary und Crypt the Warchild. Ihr Sound ist maßgeblich von ihren musikalischen Ziehvätern, den Jedi Mind Tricks, geprägt. Dramatische Instrumentals, wahlweise mit Streichern, Fanfaren oder Synhies schaffen den Soundteppich für die Raps der beiden MCs.
Verwunderlich dabei ist nur, dass Stoupe the Enemy of Mankind keinen der 16 Beats gezimmert hat. Ich hätte schwören können, dass jeder Einzelne auf die Kappe des JMT-Produzenten geht. Stattdessen schaffen vornehmlich 7L, Panik und Shuko diese Instrumentals, die wie abgekupfert in die Kerbe von Stoupe schlagen.
Textlich ist die Richtung natürlich auch vorgegeben, ganz nach JMT-Vorbild. So wechseln sich die Battle-Tracks mit abgefahrenen Endzeitfantasien ab und lassen lediglich Raum für die genauso obligatorischen Representer. Auffallend ist, um bei dem naheliegenden Vergleich mit JMT zu bleiben, dass es Crypt und Planetary deutlich an Power fehlt. Ihre Stimmen kommen an die Fülle und Härte des Organs eines Vinnie Paz nicht ran.
Damit büßt natürlich auch die Stimmung an Härte und Dunkelheit ein, die dem Gesamtbild letztendlich fehlen. Technisch kann man den beiden Rappern nicht an den Karren fahren. Gekonnt flowen sie über die Instrumentals und behaupten sich stets gegen die oft überladenen Produktionen. Erfreulich sind zudem noch die namhaften Gäste, die sich auf "Blood & Ashes" tummeln. Neben Sadat X und 7L & Esoteric, sind es vor allem Immortal Technique, die auf dem monumentalen Beat von "Angels Of Death" ihre Klasse zeigen.
Outerspace legen mit "Blood & Ashes" ein solides Debüt vor, sind aber noch ein wenig von einer eigenen Identität entfernt. Zu sehr orientiert sich ihr Erscheinungsbild an ihren Gönnern. Nach der Einführung in die Außenwelt wäre es jetzt an der Zeit für eine Abnabelung und für den Versuch, sich als eigenständige Künstler zu etablieren. Das Potenzial bringen sie jedenfalls mit.
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