laut.de-Kritik
Der deutsch rockende Rumäne feiert Jubiläum.
Review von Kai Kopp"Heute vor dreissig Jahren" nennt Peter Maffay sein Jubiläumsalbum. Doch mit einer bloßen Ansammlung seiner Klassiker geben er und seine Band sich nicht zufrieden. Im Studio haben sie sich mit allen Titeln erneut auseinandergesetzt, und aus dem Material zeitgemäße, druckvolle und hochwertige Versionen geformt. Keine seiner Hymnen hat dabei den Gassenhauer-Charakter verloren, an denen kein älterer Semester vorbei gekommen ist.
Ob man Peters gekonnte Mischung aus Schlager und Rock mag oder nicht, er gehört zu den "deutschen" Größen des Showbusiness und ist als gebürtiger Rumäne damit ein weiterer prominenter Ausländer. Marius und Udo können ihm das Wasser reichen, alle anderen sind zu jung oder schon tot. Und so kann Peter zurückblicken auf eine 30-jährige Karriere. Harte Nummer in diesem Biz ...
Drei Jahrzehnte ehrliche Rockmusik und qualitätsbewusste Schlager. Musikalisch kommen dabei Songs heraus, deren Melodieführung sich in die Hirnwindungen einbrennt, und beim erneuten Hören abrufbar ist, als würde man täglich einmal alle seine Refrains pfeifen. Peter Maffay nennt seine Musik "Dreiklangsmusik, ganz normale Blueskadenzen. Die Lieder sind einfach, dazu möchte ich kleine Musiklinien erzeugen, die mein Publikum gern annimmt und leicht nachvollziehen kann. Meine Musik soll der Schlüssel sein, sich zu öffnen und andere an sich ranzulassen."
Ist das nicht sympathisch? Die Menschen erreichen und sie öffnen. Wenn das die Message seiner Musik ist, dann nehme ich den Schlager gern in Kauf. Musikalisch sagen mir die rockigen Nummern aber mehr zu. "So bist du" (1979), "Über sieben Brücken musst du geh'n" (1980), "Sonne in der Nacht" (1985), "Eiszeit" (1982) und "Du" (1970) haben einfach den nötigen Dampf, um ein bestuhltes Konzert außer Kontrolle geraten zu lassen. Und so antwortete Peter einst auf die Frage, welchen Beruf er hätte, wenn die Rockmusik ein Ozeandampfer wäre, mit "Heizer".
1 Kommentar
Absolutes Topalbum; kurzweilig - Drive und Gefühl wo's hingehört; die Mitsinger-Titel ungewohnt, aber genial überarbeitet; ein gelungenes Stück Rockmusik.