laut.de-Biographie
Pisse
Wenig ist bekannt über diese obskure Band, die den wohlklingenden Namen Pisse trägt. Sie kommen (sehr wahrscheinlich) aus dem Bundesland Sachsen und alle Bandmitglieder heißen (sehr unwahrscheinlich) Ronny. Der Versuch, mit der Band ein vernünftiges Interview zu führen, geht bei diversen Musikmagazinen komplett daneben, überhaupt reagieren die ostdeutschen Misanthropen auf öffentliche Aufmerksamkeit außerhalb von Live-Auftritten abweisend und verwirren die Fragesteller mit Fehlinformationen.
Klar belegt und hörbar: Pisse spielen sämtliche Spielarten des Punk-Rock und greifen auch gerne auf gespenstisch klingenden Theremin-Sound zurück. Das CD-Format scheint die Band nicht wirklich zu mögen, denn alle Releases erscheinen ausschließlich als Vinyl oder Digitaler Download auf der Bandcamp-Seite.
2015 geht es mit Bands wie Gewalt und Karies auf gemeinsame Tour, was ja schon namentlich gut passt. Die Live-Qualitäten und das Debüt-Album "Mit Schinken durch die Menopause" sorgen für größere Aufmerksamkeit. Francois Cactus von den der Indie-Band Stereo Total steuert Vocals zu dem Song "Szene Prinz" bei.
Die Tageszeitung taz vergleicht Pisse mit dem sarkastischen Fun-Punk der frühen Goldenen Zitronen und sieht in der Band einen wichtigen Bestandteil des deutschen Post-Punk-Revivals. Auch die Kritiker anderer Musikmagazine begeistern sich für den brachialen Rock-Sound. Der Musikexpress wählt 2017 "Mit Schinken durch die Menopause" zu den 50 besten Punkalben aller Zeiten.
Pünktlich zum neuen Jahrzehnt erscheint 2020 das zweite selbstbetitelte Album, das wieder mit ganz eigenem Humor und noisigem Sound auffällt. Aufgenommen wurde "Pisse" mit zwei 4-Spur-Bandmaschinen im Schlachthaus Nebelschütz (Lausitz), gemastert von Daniel Husayn. 2022 macht die Band kurz "Lambada", holt dabei aber nur Kraft für das starke, kehlige "Dubai", das im September 2024 erscheint. Pisse haben jedenfalls noch lange nicht ausgepisst.
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