laut.de-Biographie
Puddle Of Mudd
2002 werden Puddle Of Mudd plötzlich als DAS neue Ding für den Alternative Rock gehandelt. Was dabei kaum einer weiß - die Band existiert schon seit 1993. Damals schnappt sich Sänger/Gitarrist Wesley Reid Scantlin ein paar Freunde, um Musik zu machen. Als der Missouri, von dem ihr Proberaum nicht allzu weit entfernt ist, über die Ufer tritt, bleibt auch die Band nicht verschont. Ihr Proberaum verwandelt sich in eine einzige große Schlammpfütze. So kommen sie auch auf ihren Namen: Puddle Of Mudd. Jahrelang versuchen die Jungs vergeblich, über die Stadtgrenzen von Kansas City hinaus bekannt zu werden, doch der Erfolg will sich nicht einstellen.
1999 kommt die Family Values-Tour auch durch ihre Stadt. Wes Scantlin bastelt sich einen Backstage-Pass und schafft es tatsächlich, einem Security-Menschen von Limp Bizkit ein Tape seiner Band in die Hand zu drücken. Dieser gibt es wiederum an Fred Durst weiter, der ziemlich angetan ist und die Band für sein eigenes Label Flawless Entertainment verpflichten möchte. Ab hier gibt es zwei verschiedene Versionen der Story:
Die harmlose, nach der sich Puddle Of Mudd zeitgleich aufgelöst haben und Fred Durst neue Bandmitglieder für Wes Scantlin sucht. Die etwas unschöne, nach der Fred Durst der Meinung war, dass der Rest der Band nicht gut genug sei und schnell eine bessere um Songwritertalent Scantlin gebastelt werden muss.
Welche Version auch stimmen mag, letztendlich bekommen Puddle Of Mudd einen Plattenvertrag und bestehen neben Scantlin plötzlich aus Paul Phillips (g) und Doug Ardito (b). Da man mit dem neuen Drummer nicht klar kommt, wird zu den Aufnahmesessions Schlagzeug-Gott Josh Freese (A Perfect Circle, Vandals) herangezogen. Wenig später übernimmt Greg Upchurch seinen Posten, der schon mit Chris Cornell auf Tour war.
Von da an zeigt die Karrierekurve der Band steil nach oben. Fred Durst promoted seine Band, wo immer es nur geht, und so kommt der Stein ins Rollen. Das Album "Come Clean" hält sich über Monate in den US-Charts, Touren mit Staind und Cold, später auch mit den Deftones und Godsmack halten die Nachfrage in den USA am laufen. In Europa treten Puddle Of Mudd als Vorband von Linkin Park auf. Bis " Come Clean" in Deutschland erscheint, muss man sich allerdings noch eine Weile gedulden. Erst Mitte März 2002 ist es auch hier so weit.
Den großen Reibach fahren Scantlin und Co. in Deutschland mit "Come Clean" zwar nicht ein, sie ernten jedoch ob ihrer soliden Rocknummern wohlmeinende Kritiken. Im Gegensatz hierzu stehen ihre immer wieder als eher lustlos angesehenen Live-Shows, unter denen auch das Interesse an ihnen etwas leidet. Nach der Festival-Saison 2002, während der sie auch in Deutschland zu sehen sind, ziehen sie sich ins Studio zurück, um am zweiten Album zu feilen, das im November 2003 unter dem Namen "Life On Display" in den Läden steht. Etwas rauer im Sound, aber stets dem guten alten Rocksong frönend, tun Puddle Of Mudd das, was sie am besten können: solide Tracks schreiben.
Anfang 2004 fällt die Band eher mit unschönen Nachrichten auf, denn Sänger Wes muss eine Show nach vier Songs abbrechen, weil er dermaßen voll ist, dass ihn backstage sogar die Cops in Empfang nehmen. Durch die Medien geistert daraufhin das Gerücht, der Absturz hinge im direkten Zusammenhang damit, dass das australische Supermodel Rachel Hunter Wes den Laufpass gegeben hat. Die weiteren Shows im Vorprogramm von Kid Rock gehen aber ohne solche Zwischenfälle über die Bühne.
Mit dem Track "Bleed" sind POM auf dem "The Punisher" Soundtrack vertreten, spielen diverse Konzerte und jetten auch als Unterhaltung der US-Truppen in den Irak. Im Februar 2005 geht Drummer Greg mit 3 Doors Down auf Tour und ersetzt dort deren ausgestiegenen Daniel Adair. Mitte August erscheint mit "striking That Familiar Chord" eine Live-DVD, die aber nicht wirklich überzeugt. 2007 kommen sie auch wieder mit einem neuen Studioalbum um die Ecke: "Famous". Das Album geht hierzulande sang- und klanglos unter, obwohl die gleichnamige Single sogar der Titelsong des Wrestling-Events "WWE One Night Stand 2007" wurde.
Auch von den Veränderungen in der Band erfahren nur die wenigsten Außenstehenden. Drummer Greg Upchurch wechselt vollends zu 3 Doors Down. Auch Paul Phillips verlässt seine Kollegen, scheint circa vier Jahre später aber alle Differenzen überwunden zu haben und kehrt 2009 wieder in die Band zurück. 2007 stößt Drummer Ryan Yerdon zu Puddle Of Mudd. Rechtzeitig zu Album Nummer Fünf scheint somit endlich wieder eine solide Besetzung vorhanden zu sein. Das vorläufige Ende der Personal-Probleme ändert aber nur herzlich wenig an den eingefahrenen Sound-Visionen der Post-Grunger. Weder "Volume 4: Songs In The Key Of Love", noch das Cover-Werk "Re:(Disc)Overed" aus dem Jahr 2011 weichen ab vom musikalischen Strickmuster der Combo.
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