laut.de-Kritik

Madonna und Cardi B lassen dem Migos nur den Schaummund.

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Vor allem ein Debüt in Namen und nicht Status, ist es besser sich "Quavo Huncho" als eine der exklusivsten Playlists dieses Jahres vorzustellen. Quavo probiert sich hier durch Stylings wie Anzüge: Manch einer sitzt zu weit ("Workin Me", "Lamb Talk") oder eng ("Shine", "Flip The Switch feat. Drake)", und die wenigsten passen wirklich perfekt, obwohl "Champagne Rosé feat. Madonna & Cardi B" oder "Rerun feat. Travis Scott" immerhin ihren Platz in dem Schrank finden werden.

Das Angenehme an "Quavo Huncho" ist, dass Quavo kein Problem damit hat, seinen Features Raum zu geben, auch wenn sie ihn in den Schatten stellen. Lil Baby gibt auf "Lose It" den vielleicht besten Part seiner Karriere ab (zugegeben, die Messlatte liegt tief), Madonna und Cardi B kidnappen "Champagne Rosè" und lassen Quavo nur den Schaummund. Travis Scott lässt aufblitzen, was hätte sein können. Auch Saweetie, Normani & Davido und Kid Cudi heben ihre Tracks aus der Mittelmäßigkeit.

Problematisch ist, dass es fast gar nichts Neues zu Quavo selbst zu schreiben gibt. "Quavo Huncho" erscheint in einem Kontext, in dem Migos in der Szene etabliert und die Rollen innerhalb der Gruppe fest verteilt sind. Niemand sollte hier überrascht sein, dass Quavo technisch klare Grenzen hat (die Flows sind okay, waren sie aber vor drei Jahren auch schon), auch wenn manchmal eine gute Melodie oder Hook ("Biggest Alley Oop", "How Bout That?") abfällt. Auf die Dauer (66 Minuten!) ist dies einfach zu wenig. Das, was hängen bleibt, ist oft besser gemeint als gemacht. Statements setzten ist wichtig, aber wer auf "Fuck 12" Malcom X sampelt und darauf "Fabrics, Fabrics / Expensive linen / put that bitch in the kitchen, in the kitchen whippin'" folgen lässt, darf es auch mal besser versuchen.

Das Dilemma liegt im Marketing. Einerseits brauchst du Soloalben, um eine Karriere außerhalb der Gruppe aufzubauen, andrerseits funktionieren Migos ausschließlich in ihrem Zusammenspiel. Sollte man Quavo Credit geben, dass er als erster in der Gruppe den Schritt nach vorne gewagt hat? Ja! Aber vielleicht wäre es doch klüger gewesen, sich wie Offset (mit 21 Savage) oder Takeoff (mit Lil Yachty, angekündigt für 2019) einen Partner an die Seite zu holen.

Trackliste

  1. 1. Biggest Alley Oop
  2. 2. Pass Out feat. 21 Savage
  3. 3. Huncho Dreams
  4. 4. Flip The Switch feat. Drake
  5. 5. Give It To Em feat. Saweetie
  6. 6. Shine
  7. 7. Workin Me
  8. 8. How Bout That?
  9. 9. Champagne Rosé feat. Madonna & Cardi B
  10. 10. Keep That Shit feat. Takeoff
  11. 11. Fuck 12 feat. Offset
  12. 12. Lose It feat. Lil Baby
  13. 13. Rerun feat. Travis Scott
  14. 14. Go All The Way
  15. 15. Lamb Talk
  16. 16. Big Bro
  17. 17. Swing (feat. Normani & Davido)
  18. 18. Bubble Gum
  19. 19. Lost (feat. Kid Cudi)

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