laut.de-Kritik

Minimal House mit viel Gefühl.

Review von

Sein Album "Safety" auf Punkt Music gehörte 2002 zu meinen persönlichen Lieblingen. Gelang es Richard Davis doch auf unaufgeregte Art und Weise, minimalen House und gefühlsbetonten Gesang, gepaart mit einer gesunden Portion Deepness und mit Pop als dem zentralen Ausgangspunkt, in eine Platte einfließen zu lassen, die man auch heute noch ohne Einschränkung als schön bezeichnen darf. Die gekonnte Verbindung zwischen Funktionalität für den Club und Kompatibilität für Haus und Heim.

Mit "Details" setzt Davis den eingeschlagenen Weg fort. Darüber hinaus verfeinert er seine Interpretation von Pop in Verbindung mit elektronischer Tanzmusik. "Details" klingt komplexer in seinen Sounds und Arrangements, die Effekte ausgereifter. Der Titel ist Programm. Und im Unterschied zu "Safety" räumt Davis der Entfaltung seiner Stimme hier noch mehr Platz ein, der Gesang wirkt integrierter als zuvor. Mit dem Effekt, dass die Stücke mittlerweile mehr echten Songs ähneln als den klassischen Tracks aus dem Vocal-House-Milieu.

Davis betreibt mit seinem zweiten Werk unprätentiöse Gefühlsarbeit, die zugleich authentisch rüberkommt. Man nimmt es ihm gerne ab. Denn das Ganze wirkt in sich schlüssig. Es passt einfach. Wohl auch Dank jener betörenden Melodien – oftmals von prägnanten Celli in Szene gesetzt, die den jeweiligen Stücken eine emotionale Tiefe bzw. Schwere verpassen. Das wohl besonders jene Zeitgenossen mit Sinn fürs Melancholische problemlos an der Seele packen wird.

Stellenweise, wie beim heimlichen Hit "Sometime", bewegt sich Davis sogar in den angestammten, von zarter Romantik umrankten Gefilden eines Lawrence. Ein Album wie geschaffen für die kurzen Tage.

Trackliste

  1. 1. Honest
  2. 2. The Truth
  3. 3. Empty
  4. 4. World Disappears
  5. 5. Sometime
  6. 6. This Time
  7. 7. Others
  8. 8. Hear This
  9. 9. Common Sense
  10. 10. Details
  11. 11. Bring Me Closer

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