Porträt

laut.de-Biographie

Rosalía

Von der Flamenco-Sängerin zum internationalen Popstar: Die Katalanin Rosalía erneuert ein jahrhundertealtes Genre und schlägt damit Wellen weit über die eigenen Sprachgrenzen hinaus.

Protestsong: Björk und Rosalía gegen industrielle Fischzucht
Protestsong Björk und Rosalía gegen industrielle Fischzucht
Die erste Kooperation der Popsängerinnen kam aus ökologischen Gründen zustande. Mittlerweile ist auch das Video zu sehen.
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Geboren wird Rosalía Vila Tobella 1993 in einem Vorort von Barcelona. Schon früh entwickelt sie eine Liebe zur traditionellen spanischen Musik und wird ursprünglich klassische Flamenco-Sängerin. Acht Jahre lang studiert sie an der Musikhochschule in Barcelona.

Aber auf die Bars dort, in denen sie bereits als Teenagerin auftritt, will sie sich auf Dauer nicht beschränken. Ihr mit dem Gitarristen Raül Refree aufgenommenes Debütalbum "Los Angeles" verläuft 2017 noch in relativ klassischen Bahnen.

Die Kritiken fallen zumeist sehr wohlwollend aus, und auch kommerziell wird das Debüt ein ungewöhnlicher Erfolg - für ein traditionelles Album. Obwohl Genre-Puristen bereits hier anmerken, dass "Los Angeles" die Grenzen des Flamenco aufweicht.

Rosalía - Motomami
Rosalía Motomami
Ein Reggaeton-Meisterwerk mit fünf Seiten Fußnoten.
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Der große Aufschrei folgt ein Jahr später. "El Mal Querer" verbindet Flamenco mit Synthesizern und modernen Popanleihen. Das handwerkliche Können spricht Rosalía kein Kenner ab. Aber während sie einige Kritiker in Spanien als "Rihanna des Flamenco" preisen, kritisieren Puristen die Vermischung mit modernen Popsounds.

Der Erfolg gibt ihr zweifellos recht. Ohne modernes Gewand hätte Rosalía vielleicht Bekanntheit innerhalb eines kleinen Kennerkreises erworben. Für "El Mal Querer" wird sie weltweit gefeiert, für die handwerkliche Qualität ebenso wie für ihre mutigen Statements zu Feminismus und Selbstermächtigung, und nicht zuletzt dafür, dass "El Mal Querer" einfach ein außergewöhnlich gutes Popalbum ist.

Der Siegeszug hält an. 2019 feiert die Musikerin in Pedro Almodóvars Film "Dolor y Gloria" ihr Schauspieldebüt. Auf James Blakes Album "Assume Form" hat sie mit dem Song "Barefoot In The Park" einen Gastauftritt. Auch ihre beiden Singles "Con Altura" mit dem kolumbianischen Reggaeton-Sänger J. Balvin und "Aute Cuture" werden große Erfolge.

Doch da geht noch mehr: Im März 2022 erscheint das Reggaeton-Meisterwerk "Motomami" und wird nicht nur von der Kritik euphorisch gefeiert, sondern erreicht auch in vielen Ländern die Top Ten der Charts. Auch bei den 23. Latin Grammys in Las Vegas räumt Rosalia mit "Motomami" ab und bekommt insgesamt vier Preise, darunter der in der Hauptkategorie "Bestes Album". Ein Jahr darauf erscheint im März 2023 die EP "RR" mit drei Songs, die Rosalia gemeinsam mit dem puerto-ricanischen Latin-Pop-Musiker Rauw Alejandro aufgenommen hat. Darin zelebrieren die beiden ihre Verlobung und ihre mittlerweile beinahe drei Jahre währende Beziehung.

Rosalía ist vielleicht Spaniens größter und wichtigster Musikexport des 21. Jahrhunderts. Mehr noch ist sie trotz Sprachbarriere eine der unverbrauchtesten und innovativsten Stimmen im internationalen Popgeschäft seit langer Zeit.

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Alben

RR (2023)
Rosalía - Motomami: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 5 Punkte

2022 Motomami

Kritik von Yannik Gölz

Ein Reggaeton-Meisterwerk mit fünf Seiten Fußnoten. (0 Kommentare)

Fotogalerien

Roskilde Festival, 2019 Rosalías Flamenco Pop on stage – kurz nach dem Release von "El Mal Querer".

Rosalías Flamenco Pop on stage – kurz nach dem Release von "El Mal Querer"., Roskilde Festival, 2019 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Rosalías Flamenco Pop on stage – kurz nach dem Release von "El Mal Querer"., Roskilde Festival, 2019 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Rosalías Flamenco Pop on stage – kurz nach dem Release von "El Mal Querer"., Roskilde Festival, 2019 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Rosalías Flamenco Pop on stage – kurz nach dem Release von "El Mal Querer"., Roskilde Festival, 2019 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger)

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