laut.de-Kritik

Die Vollblutmusikerin rekrutiert Tech N9ne, Josh Freese u.a.

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Samantha Fish ist eine Künstlerin, die nur auf den ersten Blick polarisiert. Das Cover mit Fish als Platin-blonder Blickfang wirkt stereotyp. Dabei hebt die 31-Jährige nicht nur die Frauenquote in der Männer-Domäne Blues-Rock. Den altbackenen Charakter des Genres frischt die sowohl an der Gitarre als auch gesanglich ausgewiesene Könnerin erheblich auf.

Ihre Strahlkraft mündet im Falle von "Faster" in namhafte Kollaborationen. Die Produktion besorgt Martin Kierszenbaum, der bereits für Lady Gaga und Sting die Regler in die richtige Richtung gezogen hat. Daneben rührt Ex-Guns N' Roses-Drummer Josh Freese die Kessel. Die Songlängen bewegen sich im Radioformat, haben mit Formatradio aber nichts am Hut.

Mit Blick auf den Sound fährt Fish den bereits auf "Kill Or Be Kind" bewährten Mix aus Authentizität und Affektiertheit. In der Mehrzahl präsentiert die Musikerin, die gerne als Mischung aus Marilyn Monroe und Jimi Hendrix bezeichnet wird, bodenständige Rocker, etwa den Titeltrack oder die im letzten Drittel platzierten Songs.

Roots, Blues und digitale Klangtupfer vermählt Fish in "Twisted Ambition" zu einer besonderen Liaison. Das tanzbare, mit Pianoläufen und einer coolen Hook versehene "Forever Together" reißt förmlich mit. Ob es den Einsatz des Rappers Tech N9ne in "Loud" wirklich benötigt, mögen andere entscheiden.

Besondere Erwähnung verdienen die unterschiedlichen Fundamente: Von straightem Drumming bis zu geloopten Beats im R'n'B-lastigen "Hypnotic" reicht die Bandbreite. Fish, deren erstes Instrument das Schlagzeug gewesen ist, legt Wert auf einen vielseitigen Vortrag in Sachen Rhythmus. Die krachigen Soli, freundlichen Grooves und tollen Melodien strahlen unverstellten Optimismus aus.

Ob hart oder zart, die Musikerin aus Kansas City lässt in Sachen musikalische Qualität nichts vermissen. Die Lyrics strotzen vor Selbstbewusstsein und stehen der pandemischen Nachdenklichkeit entgegen. "All Ice No Whiskey" handelt davon, dass man bei Samantha Fish nur dann Interesse erweckt, wenn man wirklich etwas zu bieten hat. Nur Eis und kein Whiskey reicht eben nicht aus.

Trackliste

  1. 1. Faster
  2. 2. All Ice No Whiskey
  3. 3. Twisted Ambition
  4. 4. Hypnotic
  5. 5. Forever Together
  6. 6. Crowd Control
  7. 7. Imaginary War
  8. 8. Loud
  9. 9. Better Be Lonely
  10. 10. So-Called Lover
  11. 11. Like A Classic
  12. 12. All The Words

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LAUT.DE-PORTRÄT Samantha Fish

Samantha Fish hat den Blues im Blut. 1989 geboren in Kansas City, der Heimat von Charlie Parker, macht sie ihre ersten musikalischen Gehversuche am Schlagzeug …

1 Kommentar mit 3 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Bei einem Tech N9ne Feature fragt man nicht, ob es sein muss, sondern genießt es, wenn es passiert. Ich finde, das ist eine ganz gute, Laune machende Platte, die aber noch Luft nach oben hat - 3/5 ist eine angemessene Bewertung.

    • Vor 2 Jahren

      Ich finde die 4/5 Bewertung ist total gerechtfertigt Luft nach oben gibt es immer aber das ist jedem seine eigene Meinung.

    • Vor 2 Jahren

      Ich meinte das nicht negativ, 3/5 heißt bei mir überdurchschnittlich aber noch nicht ganz "super". Ich finde ihre Stimme schön und auch ihr Gitarrenspiel ist recht gut - die Platte hat aber halt keine Songs, die ich mir immer wieder anhören würde. Sie ist eher was für eine Fahrt zur Arbeit oder Feierabendmusik zum Zurückfahren.

    • Vor 2 Jahren

      wir in aller ruhe durchgehört...