Porträt

laut.de-Biographie

Lady Gaga

Stefani Joanne Angelina Germanotta - das klingt nicht nach einem Künstlernamen. So benennt sich die am 28. März 1986 in New York geborene Sängerin in Lady GaGa um - eine Anspielung auf den Hit "Radio Gaga" der Rockband Queen aus den achtziger Jahren. Bereits im Alter von 14 Jahren macht sie erste Gesangserfahrungen bei Bühnenauftritten.

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Später besucht Lady GaGa die Tisch School Of The Arts der New York University. Aufsehen erregt sie mit ihrem Auftritt beim Lollapalooza-Festival 2007. Das Talent der jungen Frau bleibt auch Interscope Records nicht verborgen, und so nimmt das Label sie unter Vertrag.

Zunächst arbeitet Lady GaGa als Songwriterin für andere Acts wie die Pussycat Dolls. Doch es zieht sie in erster Linie selbst auf die Bühne. Schüchternheit ist ihr fremd: "Ich war schon immer eine Entertainerin. Schon als kleines Mädchen habe ich mich andauernd in Szene gesetzt, und im Grunde genommen mache ich das auch heute noch."

Unter dem Begriff "Shock Art"-Performances gibt Lady GaGa in Clubs Bühnenauftritte, die in erster Linie auf eine schrille Optik setzen. Als Künstlerin versucht sie, die Bereiche Pop, Rock und Theater miteinander zu verbinden und zählt beispielsweise David Bowie und natürlich Queen zu ihren Vorbildern.

"Die Performance ist wichtig, die Haltung, der ganze Look – das alles gehört zusammen. Das ist die Welt, die mir als Künstlerin vorschwebt," erläutert sie. 2008 erscheint mit "The Fame" das erste Solo-Album. Lady GaGa begnügt sich nicht nur mit der Rolle als Interpretin, sondern schreibt auch Songs und Texte.

Für einen Teil der Nummern betätigt sie sich am Synthesizer. Ihre beiden ersten Single-Auskopplungen "Just Dance" und "Poker Face" gehen sowohl in den USA als auch in England auf Platz eins der Charts, das schaffte vor ihr zuletzt Christina Aguilera mit "Genie In A Bottle" und "What A Girl Wants".

Kleidung und Bühnenshow stehen gleichberechtigt neben ihrer Musik. Für Aufsehen sorgen die exaltierten Outfits, die Lady GaGa zum Teil selbst entwirft. Ein riesiges Kreativteam, das sogenannte "Haus Of GaGa" (die deutsche Schreibweise ist der Stilepoche des Bauhauses entlehnt), arbeitet nach dem Vorbild von Andy Warhols "Factory" hinter den Kulissen an der Kunstfigur GaGa.

Lady Gaga - Harlequin
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Over-the-top-Balladen für ein Leinwand-Gemetzel.
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Lady GaGa und ihr persönlicher Stylist Nicola Formichetti setzen zudem auf die Entwürfe bekannter Modeschöpfer wie Hedi Slimane, ehemaliger Chef von Dior Homme, sowie junger Avantgarde-Designer: Der Londoner Haarkünstler Charlie Le Mindu ist für bizarre Perücken zuständig, auch "Haute Coiffure" genannt. Von der Pariser Modedesignerin Vava Dudu stammt der Trenchcoat aus dem "Bad Romance"-Videoclip.

Gesundheitlich erwischt es die Pop-Queen derweil schwerer. Ärzte diagnostizieren die Autoimmunkrankheit Lupus, an der ihre Tante gestorben ist. Ihre Blutwerte liegen jedoch in einem ungefährlichen Grenzbereich, sodass keine Symptome erkennbar sind. Gaga hat in diesem Punkt mit Selena Gomez eine bekannte Leidensgenossin.

Ihrem Erfolg tut dies natürlich keinen Abbruch - und das Jahr 2011 wird ein ganz besonderes. Im Februar veröffentlicht die US-Amerikanerin die Single "Born This Way" aus dem gleichnamigen Album - es erreicht in 23 Ländern Platz eines der iTunes-Charts. Das Stück ist zugleich die erste Single in Deutschland, die allein aufgrund von Downloads die Chartspitze stürmt. Auch die Musikvideos brechen Rekorde: über eine Milliarde Views auf YouTube, als erste Künstlerin überhaupt. Vielleicht liegt es auch an ihrem männlichen Alter Ego Jo Calderone, der etliche Auftritte in den Clips hat. In England knackt sie außerdem den Uraltrekord von vier Singles gleichzeitig in den Top 20 (bis dahin Ruby Murray aus dem Jahr 1955). Auch finanziell ist die Lady auf Rosen gebettet: 2011 ist sie mit 25 Millionen US-Dollar Einnahmen die viert erfolgreichste Musikerin weltweit.

Als Schauspielerin fällt sie zum ersten Mal fällt 2013 im Splatterfilm "Machete Kills" als La Chameleón auf. Im August desselben Jahres geht mit "Applause" die neue Single vom kommenden Album "Artpop" an den Start. Dass Lady Gaga auch sehr penibel sein kann zeigt sie bei der überaus erfolgreichen Single "Do What You Want" mit R. Kelly: Das dazugehörige Video erscheint nie, weil es Frau Germanotta nicht gefällt.

"Artpop" kommt gut an bei Kritikern und Fans, bleibt aber hinter dem extrem arrivierten "Born This Way" zurück. Die Musikerin inszeniert dafür extra eine Launch-Party namens artRAVE, in der sie verschiedene Skulpturen ausstellt und selbst einige Songs aus dem Album präsentiert – Gaga so wie man sie kennt.

Der ganze Rummel geht nebenbei nicht spurlos an der Lady vorbei: Anfang 2014 berichtet sie von Depressionen aufgrund von persönlichen und musikalischen Rückschlägen. Sie meidet die Öffentlichkeit bis zum Beginn ihrer Welttournee im Mai desselben Jahres. Im September 2014 erscheint mit "Cheek To Cheek" ein Kollabo-Album mit Jazzsänger Tony Bennett. Dafür erntet die extrovertierte Entertainerin ebenfalls viel Lob und klettert mit den Singles "Anything Goes" sowie "I Can't Give You Anything But Love" auf Platz 1 der Billboard Digital Jazz Song Charts. Doch damit nicht genug: Die Platte wird mit einem Grammy in der Kategorie "Best Traditional Pop Vocal Album" geadelt.

Ein nachhaltigen Zeichen in der Filmbranche setzt Lady Gaga im September 2015, als sie für den Titeltrack "Til It Happens To You" zum Dokumentarfilm "The Hunting Ground" für einen Grammy und einen Oscar nominiert wird. Von Oktober bis Januar 2016 spielt sie auch in der Serie "American Horror Story" mit und erhält einen Golden Globe in der Kategorie 'Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie'. Dies ist durchaus als Überraschung zu werten und sichert den Respekt von längst etablierten Schauspielern.

Musikalisch geht es die Golden Globe-Preisträgerin wieder im Oktober 2016 an - zum Release ihres fünften Studioalbums "Joanne". Dort sind auch illustre Gäste und Produzenten gelistet, zum Beispiel RedOne oder Elton John. Die Vorabsingle "Perfect Illusion" wird u.a. von Mark Ronson geschrieben und produziert. Gagas musikalisches Terrain präsentiert sich als Mix aus den Elementen Pop, Dance, Disco und Electro.

Ein bloßes Dancepop-Girl will die Lady aber nicht sein: "Ich bin die Dinge so angegangen, wie es sich gehört. Ich stand in jedem Club in ganz New York City auf der Bühne: Zunächst waren es Reinfälle, dann konnte ich die Fans irgendwann für meine Show begeistern, und während ich diese Lektionen gelernt habe, fand ich als Künstlerin zu mir."

Neben der Musik setzt sich Lady Gaga in den folgenden Jahren zunehmend auch als Schauspielerin in Szene. 2018 spielt sie die Hauptrolle in Bradley Coopers "A Star Is Born". Nach dem gleichnamigen Soundtrack erscheint 2020 mit "Chromatica" zwar noch ein (sehr gutes) Studioalbum, danach folgt aber schon die nächste Hauptrolle in "House of Gucci".

Nach einer weiteren Kollabo mit Tony Bennett mit dem Titel "Love For Sale" steuert Gaga mit "Hold My Hand" einen Song zum Soundtrack von "Top Gun 2" mit Tom Cruise bei. Danach steht sie wieder selbst vor der Kamera und übernimmt die Hauptrolle neben Joaquin Phoenix in der Fortsetzung von "Joker", die 2024 in die Kinos kommt. Die Figur der Harley Quinn inspiriert sie zum Album "Harlequin", das zeitgleich mit dem Film erscheint. Inhaltlich überschneiden sich manche Songs mit dem offiziellen Soundtrack zu "Joker: Folie à deux".

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Lady Gaga - Harlequin: Album-Cover
  • Leserwertung: 2 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2024 Harlequin

Kritik von Yannik Gölz

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