laut.de-Kritik
Freches "Sinnbilder"-Reloaded-Programm.
Review von Ulf KubankePünktlich zur Urlaubszeit servieren die Folkrocker ihren Anhängern ein ganz besonderes Schmankerl. Das Geburtstagskonzert im Münchener Zenith am 14. November 2008 zum Anlass des zehnjährigen Jubiläums ... aber Moment! Stop! Habe ich Ähnliches nicht bereits vor ein paar Monaten in der Rezension zur Wacken-DVD "Sinnbilder" geschrieben? Genau. Möchten die Leser sich hier fast haargenau dieselbe Kritik zu Gemüte führen? Sicherlich nicht. Genauso wenig gebührt es sich allerdings, dem Publikum dasselbe Ereignis mehrfach aufzukochen.
Doch genau das tun die Schandmäuler hier. Derselbe Anlass, dieselbe Tour, ein anderes Konzert mit diversen Überschneidungen in der Tracklist und so weiter. Sogar die Atemlosigkeit des Sängers Lindner bei identischen Songparts lässt sich beliebig gegeneinander austauschen. Eine so derbe Zurschaustellung der eigenen stimmlichen Mängel ist entweder total naiv oder blanker Hohn.
Sicherlich sind die zusätzlichen Tracks und die gesamte Party mit gewohnt hemdsärmeligem Charme durchsetzt. Auch die Damenfraktion Anna Katharina Kränzlein und Birgit Muggenthaler macht ihr fidelnd und dudelnd Ding wie immer souverän. Ebenso kann man am Sound nichts bekritteln.
Aber die Langeweile des Déjà-vu bleibt. Die Frage stellt sich: Was ist da los im Mittelalterrock? Erst kochen In Extremo ihre alte Wäsche auf, nun auch die Lästerzungen. Eine Kaufempfehlung kann ich am Ende hierfür natürlich nicht guten Gewissens aussprechen. Bleibt lediglich der dringende Appell: Bitte mal wieder was Neues, meine Damen und Herren!
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